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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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seinem Zwillingsbruder Beknathar zu sehen, der ebenso reglos neben ihm kniete.
    »Erhebt euch«, befahl eine raue Stimme. Es dauerte einen Moment, bis Nakamesh begriff, dass Satan zu ihnen gesprochen hatte. Schnell sprangen sie auf die Füße und verharrten ihn respektvoller Haltung vor dem Herrscher der Hölle.
    Der Fürst saß entspannt in seinem Thron. Er zeigte sich in Kriegergestalt mit voller Rüstung, so wie er es eigentlich stets tat, seit die letzte Schlacht begonnen hatte.
    Obwohl er wie alle anderen tagelang ohne Ruhepause gekämpft hatte, wirkte sein schmales Gesicht entspannt, die schwarze Rüstung glänzte, als hätte er nie den Raum verlassen. Nakameshs eigene Rüstung war von Geifer und dem Blut der Dämonen verschmiert. Er fühlte sich erschöpft, aber nicht ausgebrannt. Ganz im Gegenteil. Sein Inneres schrie geradezu danach, auf die Wehrmauer zurückzukehren und mit singendem Schwert den Dämonenhorden entgegenzutreten.
    Ja, dachte er grimmig. Dafür wurde ich erschaffen. Asiszaar hat uns gelehrt zu kämpfen, damit wir für alle Zeiten über die Hölle herrschen. Dämonen …
    Am liebsten hätte er ausgespuckt, aber natürlich wagte er dies nicht in Satans Anwesenheit.
    … werden in die Kreise der Hölle geschickt, um zu dienen. Weigern sie sich, gibt es nur eine Antwort auf diesen Ungehorsam. Die endgültige Vernichtung. Und damit auch alle Hoffnung auf ein neues, ein anderes Leben.
    »Man berichtete mir, dass ihr tapfer gekämpft habt auf den Mauern. Unzählige Dämonen fielen unter euren Hieben.«
    Nakamesh schwieg ebenso wie sein Bruder, aber innerlich jubelte er über dieses Lob, das ihn weit über alle anderen gefallenen Engel erhob.
    »Schade, dass mir nicht alle meine Krieger so treu dienen wie ihr.«
    Nakameshs Kopf fuhr ruckartig nach oben. Er blickte direkt in die Augen des Fürsten, aber sein Zorn war so mächtig, dass er den Blick nicht abwandte.
    »Wer?«, stieß er heiser hervor. »Wer wagt es, euch zu enttäuschen?«
    »Sagt uns seinen Namen«, flüsterte Beknathar wütend. »Und wir werden ihn vernichten.«
    »Damian«, antwortete Satan ohne jede Emotion. Er sprach beinahe gelangweilt zu ihnen, so als ginge ihn das alles nichts an. Als erwähnte er nur beiläufig eine Tatsache, die sich nicht ändern ließ.
    Für den Augenblick eines Wimpernschlages zögerten die Brüder. Dann sprachen beide zugleich magische Worte und in ihren Fäusten erschienen schwarze gebogene Klingen. Je eine in jeder Hand. Sie verbreiteten auf beeindruckende Weise unbedingte Kampfesstärke. Satan lächelte.
    »Ich sehe, Asiszaar hat euch gut ausgebildet. Ihr bevorzugt die gleichen Waffen wie er.« Satan seufzte. »Leider ist er nicht mehr unter uns.«
    Beknathar stöhnte auf. »Herr, was ist geschehen?«
    Der Fürst berichtete ihnen von Damians Auftrag, seine Tochter in die Hölle zu bringen, damit am 6 666. Tag ihres Lebens das Ritual vollzogen werden konnte. Nach dieser Vereinigung von Mensch und Hölle wäre sie nahezu unbesiegbar und verfügte über unvorstellbare Macht. Als Mensch könnte sie sich unbegrenzt in der wahren Welt aufhalten und durch ihre Kraft die gesamte Menschheit unterwerfen. Gleichzeitig aber wäre sie es, die von der irdischen Seite aus das Portal schützen könnte, sodass die Dämonenhorden aufgehalten werden könnten. Wie zwischen Hammer und Amboss würden ihre Reihen zerschlagen und die Überlebenden für alle Zeiten wieder zu Sklaven werden.
    »Damian hat mich verraten«, raunte der Herrscher nach seiner langen Rede. »Asiszaar wurde vernichtet. Nun liegt es an euch.«
    Beide Krieger sanken sofort auf die Knie. Die Spitzen ihrer Waffen fuhren zischend in den Boden, als sie als Zeichen ihres Willens zu dienen die Schwerter nach unten stießen.
    »Sagt uns, was wir tun sollen?«, flüsterte Nakamesh mit vor Erregung zitternder Stimme.
    »Geht in die Welt der Menschen. Findet meine Tochter und bringt sie zu mir.« Satans Stimme nahm einen harten Klang an. »Lasst euch nicht auf Kämpfe mit den Engeln ein. Sucht Lara Winter und kehrt sofort zurück, wenn ihr sie gefunden habt.«
    »Und Damian?«, fragte Beknathar atemlos.
    »Kümmert euch nicht um ihn. Lasst ihn in Ruhe. Jagt ihn nicht. Das Mädchen ist wichtig, nichts anderes.«
    Satan verschwieg ihnen, dass ein Dämon gefangen worden war, als er versucht hatte, in die Hölle zurückzukehren, um sich den Rebellen anzuschließen. Die Kreatur war beim Kampf in dem unterirdischen Berliner Bahnhof nicht direkt dabei gewesen und somit der

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