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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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aufzusuchen.«
      »Natürlich hätten Sie das getan. Aber haben Sie uns vorher noch etwas über den Fall mitzuteilen?«
      »Nichts, Mr. Holmes. Ich nehme an, Sie wissen jetzt soviel wie ich – wahrscheinlich sogar mehr. Wir haben noch Erkundigungen eingezogen, ob sich auf den Landstraßen oder auf dem Bahnhof irgendein Fremder gezeigt hat. Aber man konnte uns von keinem berichten. Was mich zum Grübeln bringt, ist das völlige Fehlen eines Grundes für das Verbrechen. Niemand kann auch nur den Schatten eines Motivs beitragen.«
      »Da kann ich Ihnen auch nicht helfen. Aber ich meine doch, Sie wollen, daß wir Sie morgen begleiten.«
      »Wenn ich nicht zuviel verlange, Mr. Holmes. Um sechs Uhr fährt ein Zug von Charing Cross nach Chatham. Wenn wir ihn nehmen, sind wir zwischen acht und neun in ›Yoxley Old Place‹.«
      »Dann nehmen wir ihn doch. Ihr Fall weist eini
    ge sehr interessante Züge auf, und ich würde gern einen Blick hineinwerfen. Nun, es ist fast eins, und wir sollten uns ein paar Stunden Schlaf gönnen. Ich glaube, Sie können sich ganz gut auf dem Sofa vorm Kamin einrichten. Ich werde den

    Spirituskocher anzünden, und ehe wir aufbrechen, bekommen Sie eine Tasse Kaffee.«

    Am nächsten Tag hatte sich der Sturm erschöpft, aber der Morgen, an dem wir unsere Reise antraten, war unfreundlich. Wir sahen die kalte Wintersonne über dem trostlosen Marschland der Themse aufsteigen und sahen das träge Dahinziehen des Flusses, das sich mir für immer mit der Verfolgung des Andamanen in den früheren Tagen unserer Laufbahn verbunden hat. Nach einer langen, beschwerlichen Fahrt stiegen wir an einer kleinen Station einige Meilen vor Chatham aus. Während im Dorfgasthof ein Pferd vor den Trap gespannt wurde, nahmen wir schnell ein kleines Frühstück zu uns und waren so zur Arbeit bereit, als wir schließlich ›Yoxley Old Place‹ erreichten. Am Gartentor trat uns ein Konstabler entgegen.
      »Nun, Wilson, gibt es etwas Neues?«
      »Nein, Sir, nichts.«
      »Hat sich niemand gemeldet, der einen Fremden gesehen hat?«
      »Nein, Sir. Unten am Bahnhof ist man sich sicher, daß gestern kein Fremder angekommen oder abgefahren ist.«
      »Haben Sie in Gasthäusern und Pensionen nachgeforscht?«
      »Ja, Sir. Wir haben sie alle abgeklappert.«
      »Bis Chatham ist es ja nur ein längerer Spaziergang. Jeder könnte sich dort aufhalten oder einen Zug nehmen, ohne aufzufallen. Dies ist der Gartenweg, von dem ich gesprochen habe, Mr. Holmes. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß sich auf ihm gestern keine Spur feststellen ließ.«
      »An welcher Seite befanden sich die Spuren im Gras?«
      »Auf dieser Seite, Sir, auf diesem schmalen Streifen zwischen dem Weg und dem Blumenbeet. Jetzt sehe ich sie nicht mehr, aber gestern waren sie deutlich vorhanden.«
      Holmes bückte sich über den Grasstreifen, »Ja, stimmt, hier ist jemand gegangen«, sagte er. »Unsere Dame muß wirklich ihren Weg sehr vorsichtig gewählt haben, denn sonst hätte sie auf dem Weg einen Abdruck hinterlassen oder in dem weichen Beet, und der wäre dann noch deutlicher gewesen.«
      »Ja, Sir, sie muß mit sehr viel Überlegung gehandelt haben.«
      Ich sah, wie ein Ausdruck von Spannung in Holmes’ Gesicht trat.
      »Sie sagen, sie muß auf diesem Weg wieder fortgegangen sein?«
      »Ja, Sir, es gibt keine andere Möglichkeit.«
      »Auf diesem Grasstreifen?«
      »Ganz bestimmt, Mr. Holmes.«
      »Hm! Eine bemerkenswerte Leistung – sehr bemerkenswert. Nun, ich denke, wir haben den Gartenweg jetzt erschöpfend behandelt. Kommen Sie weiter. Ich nehme an, diese Tür zum Garten ist gewöhnlich nicht abgeschlossen. Dann brauchte also der Gast nichts anderes zu tun, als einzutreten. Sie hatte den Mord nicht geplant, sonst wäre sie mit einer Waffe ausgerüstet gewesen und hätte nicht das Messer vom Schreibtisch benutzt. Sie ging durch den Korridor, ohne auf der Kokosmatte eine Spur zu hinterlassen. Dann war sie im Arbeitszimmer. Wie lange hat sie sich darin aufgehalten? Wir können das nicht beurteilen.«
      »Nicht länger als ein paar Minuten, Sir. Ich habe Ihnen zu erzählen vergessen, daß Mrs. Marker, die Haushälterin, kurz zuvor drin war, um aufzuräumen – ungefähr eine Viertelstunde vorher, sagt sie.«
      »Nun, damit haben wir eine zeitliche Grenze. Unsere Dame betritt also das Zimmer. Was tut sie? Sie geht zum Schreibtisch. Was will sie dort? Aus den Schubladen nichts. Denn wenn

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