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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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weiter: »Ich wurde von der Frau in einen Wohnraum gewiesen, wo ein einfaches Supper aufgetragen war. Danach führte mich Mr. Jonas Oldacre in sein Schlafzimmer, in dem ein schwerer Safe stand. Er öffnete ihn und nahm eine Menge Dokumente heraus; wir gingen sie zusammen durch. Zwischen elf und zwölf Uhr waren wir fertig. Er bemerkte, daß wir vermeiden sollten, die Haushälterin zu stören. Er wies mir den Weg durch das französische Fenster seines Zimmers, das die ganze Zeit offengestanden hatte.«
      »War die Jalousie heruntergelassen?«
      »Ich weiß es nicht sicher, aber ich glaube, daß sie nur halb herunter war. Ja, ich erinnere mich, wie er sie hochzog, um die Fensterflügel öffnen zu können. Ich konnte meinen Stock nicht finden, und er sagte: ›Macht nichts, mein Junge; ich werde Sie ja nun, hoffe ich, öfter sehen, und ich hebe Ihren Stock auf, bis Sie wiederkommen!‹ Als ich ihn verließ, stand der Safe offen, und die Papiere lagen in Packen auf dem Tisch. Es war so spät, daß ich nicht mehr nach Blackheath zurückfahren konnte; so verbrachte ich die Nacht im ›Anerley Arms‹, und dann am Morgen las ich von dem schrecklichen Ereignis.«
      »Noch etwas, das Sie gern fragen würden, Mr. Holmes?« sagte Lestrade, der während dieser bemerkenswerten Erklärung einige Male die Augenbrauen hochgezogen hatte.
      »Nicht, bevor ich in Blackheath gewesen bin.«
      »Sie meinen in Norwood«, sagte Lestrade.
      »O ja, gewiß hätte ich Norwood sagen sollen«, bemerkte Holmes mit rätselhaftem Lächeln.
      Lestrade hatte schon öfter, als ihm lieb war, die Erfahrung machen müssen, daß Holmes’ messerscharfer Verstand Auswege fand, wo die Situation für ihn undurchdringlich war. Ich sah, wie er meinen Gefährten neugierig anschaute.
      »Vielleicht sollte ich gleich noch ein paar Worte mit Ihnen wechseln, Mr. Sherlock Holmes«, sagte er. »Nun, Mr. McFarlane, zwei meiner Konstabler stehen vor der Tür, und der Wagen wartet.«
      Der unglückliche junge Mann erhob sich, und mit einem letzten hilfesuchenden Blick auf uns ging er aus dem Zimmer. Die Polizisten führten ihn zum Wagen; Lestrade blieb.
      Holmes hatte die Seiten mit dem Rohentwurf des Testaments aufgenommen und betrachtete sie mit dem lebhaftesten Interesse.
      »Zu diesem Dokument gibt es einige Fragen, Lestrade, meinen Sie nicht auch?« sagte er und schob ihm die Blätter zu:
      Der Beamte schaute verwirrt auf die Seiten. »Ich kann die ersten paar Zeilen lesen und die auf der Mitte der zweiten Seite und ein oder zwei am Schluß. Die sind klar wie gedruckt«, sagte er. »Aber die Schrift dazwischen ist sehr schlecht, und drei Stellen kann ich überhaupt nicht entziffern.«
      »Was halten Sie davon?« sagte Holmes.
      »Nun, was halten Sie davon?«
      »Daß dieser Entwurf im Zug geschrieben wurde; die leserlichen Stellen sind auf Bahnhöfen geschrieben worden, die schwer zu entziffernden während des Fahrens und die unleserlichen beim Passieren von Weichen. Ein Sachverständiger würde sofort erklären, daß dies in einem Vorortzug aufgezeichnet worden ist, da nirgends als in der engeren Umgebung einer großen Stadt eine so schnelle Folge von Weichen vorkommt. Gesetzt den Fall, daß die Aufzeichnung des Testaments seine ganze Reise beansprucht hat, dann fuhr er in einem Expreßzug, der nur einmal zwischen Norwood und London Bridge hält.«
      Lestrade lachte.
      »Sie sind mir über, wenn Sie Ihre Theorien zu entwickeln beginnen, Mr. Holmes«, sagte er. »Was hat das mit diesem Fall zu tun?«
      »Nun, es bestärkt die Geschichte des jungen Mannes in der Hinsicht, daß das Testament von Jonas Oldacre gestern während seiner Reise aufgezeichnet worden sei. Das ist seltsam – oder nicht? –, daß ein Mann ein derart wichtiges Dokument auf so zufällige Weise aufzeichnet. Es legt die Vermutung nahe, daß er nicht daran dachte, es in der Praxis von Wert sein zu lassen. Wenn ein Mann ein Testament abfaßt, von dem er nicht will, daß es jemals wirksam werden soll, würde er so vorgehen.«
      »Nun, damit hat er gleichzeitig sein eigenes Todesurteil abgefaßt.«
      »Oh, Sie denken so?«
      »Sie nicht?«
      »Nun, es ist ganz gut möglich; aber mir ist der Fall doch noch nicht klar.«
      »Nicht klar? Na, wenn das nicht klar ist, was könnte klarer sein? Ein junger Mann erfährt plötzlich, daß er ein Vermögen erben wird, wenn ein bestimmter älterer Mann stirbt. Was wird er tun? Er sagt

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