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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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war an Mr. Abe Slaney, Elrige’s-Farm, East Ruston, Norfolk, gerichtet.
      »Mir scheint, Inspektor«, bemerkte Holmes, »Sie täten gut daran, nach einer Begleitmannschaft zu telegraphieren, denn wenn sich meine Berechnungen als richtig herausstellen, werden Sie einen besonders gefährlichen Häftling ins County-Gefängnis bringen müssen. Der Bursche, der den Brief übermittelt, kann Ihr Telegramm besorgen. Wenn es einen Nachmittagszug zur Stadt gibt, Watson, sollten wir ihn nehmen, denn ich habe noch eine recht interessante chemische Analyse abzuschließen, und die Untersuchung hier strebt jetzt schnell ihrem Ende entgegen.«
      Nachdem der Bursche mit dem Brief auf den Weg geschickt war, instruierte Holmes das Personal. Wenn ein Besucher nach Mrs. Hilton Cubitt fragen sollte, dürften sie ihm keine Auskünfte über ihren Zustand geben, sondern ihn sofort in den Salon führen. Das schärfte er den Leuten mit äußerstem Ernst ein. Schließlich ging er in den Salon mit der Bemerkung, die Sache sei nun aus unseren Händen genommen, und wir müßten die Zeit so gut wie möglich herumbringen, bis wir sähen, was auf uns zukäme. Der Doktor war zu seinen Patienten gegangen, nur der Inspektor und ich waren geblieben.
      »Ich denke, ich kann Ihnen eine Stunde auf interessante und ersprießliche Weise vertreiben«, sagte Holmes, zog seinen Stuhl an den Tisch und breitete die verschiedenen Zettel aus, auf denen die tanzenden Männchen ihre Possen trieben. »Was Sie angeht, Freund Watson, so schulde ich Ihnen Genugtuung dafür, daß Sie Ihre natürliche Neugier so lange gezügelt haben. Ihnen, Inspektor, könnte mein Exkurs als eine bemerkenswerte professionelle Studie erscheinen. Zuerst muß ich Ihnen all die interessanten Umstände im Zusammenhang mit Mr. Hilton Cubitts Konsultationen bei mir in der Baker Street mitteilen.« Er rekapitulierte in Kürze die Tatsachen, von denen hier schon berichtet wurde.
      »Vor mir liegen diese einmaligen Ausgeburten eines Hirns, über die man lachen könnte, hätten sie sich nicht als Vorboten einer derart schrecklichen Tragödie erwiesen. Ich bin ziemlich vertraut mit allen Arten von Geheimschriften und selber Autor einer unbedeutenden Monographie über den Gegenstand, in der ich einhundertsiebzig verschiedene Chiffren analysiert habe; aber ich muß gestehen, daß diese hier für mich ziemlich neu gewesen ist. Das Ziel derer, die sie erfunden haben, war es anscheinend, zu verbergen, daß die Zeichen eine Botschaft mitteilen sollten; sie wollten, daß sie den Eindruck erweckten, es handele sich nur um zufällige Zeichnungen von Kindern.
      Nachdem ich einmal erkannt hatte, daß die Symbole für Buchstaben stehen, und ich die Regeln anwandte, die für alle Arten von Geheimschriften gelten, war die Lösung nicht mehr schwierig. Die erste Nachricht, die man mir überließ, war so kurz, daß es mir unmöglich war, mit einiger Sicherheit mehr zu sagen, als daß

    für E stand. Wie sie wissen, ist E der im Englischen gebräuchlichste Buchstabe, und er herrscht in einem solchen Maße vor, daß man erwarten kann, ihn selbst in einem kurzen Satz als den häufigsten zu finden. Von den fünfzehn Symbolen der ersten Botschaft kehrte eines viermal wieder, und so war es nur vernünftig, es als ein E anzunehmen. Nur ist es so, daß in einigen Fällen die Figuren Fähnchen tragen, in anderen nicht, aber es war an der Art, wie sich die Fähnchen verteilten, abzulesen, daß sie ein Wort vom anderen ab

    setzen sollten. Das nahm ich als Hypothese und hielt fest, daß

    für E stand.
      Aber nun tat sich die wirkliche Schwierigkeit der Untersuchung auf. Die Reihenfolge der Buchstabenhäufigkeit nach dem E steht im Englischen keinesfalls fest, und jedwedes Übergewicht, das sich auf einer gedruckten Seite ergibt, kann sich, auf einen einzigen Satz bezogen, als falsch herausstellen. Um es grob zu sagen: T, A, O, I, N, S, H, R, D und L, das ist die Reihenfolge der Häufigkeit der Buchstaben im Englischen; aber T, A, O und I liegen fast gleichauf, und es wäre eine endlose Aufgabe gewesen, jede Kombination zu prüfen, bis sich ein Sinn ergeben hätte. Deshalb wartete ich auf neues Material. Bei der zweiten Unterredung konnte mir Mr. Hilton Cubitt zwei weitere kurze Sätze liefern, ferner eine Botschaft, die – da sie keine Fähnchen zeigte – aus einem Wort zu bestehen schien. Hier sind die Zeichen. Nun, in dem einen Wort mit fünf Buchstaben habe ich bereits das E an zweiter und vierter

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