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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Schritt um Schritt seinen Methoden gefolgt, mit denen er den Windungen dieses komplizierten Falles nach ging, und obgleich ich noch immer nicht das Ziel ausmachen konnte, dem er zusteuerte, so verstand ich doch, daß Holmes erwartete, sein seltsamer Verbrecher würde auf die zwei übriggebliebenen Büsten einen Anschlag unternehmen, von denen eine sich, wie ich mich erinnerte, in Chiswick befand. Zweifellos war der Zweck unserer Reise, ihn auf frischer Tat zu ertappen, und ich konnte nur die Geschicklichkeit meines Freundes bewundern, mit der er eine falsche Spur in die Abendzeitung lanciert hatte, um dem Burschen die Idee einzugeben, er könne weiterhin seinen Plan ungestraft verwirklichen. Ich war nicht überrascht, als Holmes mir vorschlug, meinen Revolver mitzunehmen. Er selber nahm die schwere Jagdpeitsche, seine Lieblingswaffe.
      Um elf stand eine Kutsche vor der Tür, und wir fuhren bis hinter die Hammersmith Bridge. Hier wurde dem Kutscher zu warten befohlen. Nach einem kurzen Weg stießen wir auf eine einsame Straße mit netten Häusern inmitten von Gärten. Im Licht der Straßenlaterne lasen wir am Torpfosten eines der Häuser: ›Laburnum Villa‹. Die Bewohner hatten sich augenscheinlich schon zur Ruhe begeben, denn alles war dunkel bis auf eine Lampe über der Eingangstür, die einen verschwommenen hellen Kreis auf den Gartenpfad warf. Der Holzzaun, der das Grundstück von der Straße trennte, warf einen schwarzen Schatten in den Garten; in diesen Schatten kauerten wir uns.
      »Ich fürchte, Wir müssen lange warten«, flü
    sterte Holmes. »Wir können unserm Glücksstern
    danken, daß es nicht regnet. Ich glaube nicht einmal, daß wir rauchen dürfen, um uns die Zeit zu vertreiben. Wie auch immer, die Chancen stehen eins zu zwei, daß wir etwas erwischen, das uns für die Mühe entschädigt.«
      Es erwies sich jedoch, daß unsere Nachtwache nicht so lange dauerte, wie Holmes uns hatte befürchten lassen. Sie endete sehr plötzlich und auf ungewöhnliche Weise. Ohne das geringste Geräusch, das uns hätte warnen können, wurde die Gartentür aufgestoßen, und eine dunkle geschmeidige Gestalt, schnell und behend wie ein Affe, stürmte den Gartenweg entlang. Wir sahen sie durch den Lichtkreis huschen, der von der Lampe über dem Eingang geworfen wurde, und im schwarzen Hausschatten verschwinden. Nach einer langen Zeit, während derer wir den Atem anhielten, drang ein leises quietschendes Geräusch an unser Ohr. Das Fenster wurde geöffnet. Das Geräusch verstummte, und erneut herrschte Schweigen. Der Bursche drang ins Haus ein. Wir sahen, wie innen plötzlich eine Abblendlaterne aufleuchtete. Was der Mann suchte, fand er augenscheinlich nicht dort, denn das Licht schimmerte danach noch hinter zwei anderen Läden.
      »Gehen wir zu dem offenen Fenster. Wir schnappen ihn, wenn er rausklettert«, wisperte Lestrade.
      Aber ehe wir uns in Bewegung setzen konnten, tauchte der Mann wieder auf. Als er in den Lichtkreis kam, sahen wir, daß er etwas Weißes unter dem Arm trug. Er schaute verstohlen nach allen Seiten. Die Stille der verlassenen Straße beruhigte ihn. Den Rücken uns zugewandt, legte er seine Last nieder, und im nächsten Moment hörten wir ein hartes Klopfen, dem Scheppern und Klappern folgten. Der Mann war so vertieft in seine Beschäftigung, daß er unsere Schritte, als wir über den Rasen schlichen, nicht hörte. Mit einem Tigersatz war Holmes auf seinem Rücken, und eine Sekunde später hatten Lestrade und ich ihn bei den Armen gepackt, und die Handschellen schnappten zu. Wir drehten ihn um, und ich sah in ein scheußliches bleiches Gesicht mit wutverzerrten Zügen, und ich erkannte sofort, daß es der Mann von der Photographie war, den wir festgenommen hatten.
      Aber es war nicht der Gefangene, dem Holmes seine Aufmerksamkeit widmete. Auf der Türschwelle hockend, untersuchte er äußerst gründlich das, was der Mann aus dem Haus geholt hatte. Es war eine Napoleonbüste, wie wir sie am Morgen schon gesehen hatten, und sie war genauso zertrümmert wie jene. Vorsichtig hielt Holmes jedes einzelne Stück gegen das Licht, aber eines wie das andere war nichts als Gips. Er war eben mit seiner Untersuchung fertig, als in der Halle die Lampen aufflammten, die Tür sich öffnete und der Eigentümer, eine joviale rundliche Gestalt in Hemd und Hose, erschien.
      »Ich nehme an, Mr. Josiah Brown«, sagte Holmes.
      »Ja, Sir. Und Sie sind zweifellos Mr. Sherlock Holmes? Ich habe die

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