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Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

Die wilde Geschichte vom Wassertrinker

Titel: Die wilde Geschichte vom Wassertrinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Irving
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konnte sich nicht vorstellen, daß Ralph Packers
Geschichte einer so nachhaltigen Dokumentation bedurfte, wie sie die Akte in
Mulcahys Hand zu enthalten schien.
    »Das glauben Sie «,
meinte Arnold Mulcahy. »Er ist hier, mitten [425]  in New York, und ich sollte hinzufügen, daß
er’s zu was gebracht hat.« Er reichte Bogus einen Stapel ausgeschnittener
Zeitungsberichte. »Die Leute von der Vermißtenabteilung haben sich ziemlich
eingehend mit Ihrem Freund Packer befaßt«, sagte Mulcahy. »Er war der einzige,
der sich denken konnte, wo Sie waren.«
    Bogus
versuchte, sich vorzustellen, wie Leute von der Vermißtenabteilung aussahen.
Sicher waren sie unsichtbar und nahmen nachts die Form von Lampenschirmen und
unauffälligen Steckdosen an und fragten einen im Schlaf aus.
    Die
Zeitungsausschnitte waren Rezensionen von Ralphs erstem Film Gruppen-Feeling, der den ersten Preis beim National Student Film Festival
gewonnen hatte und bei dem Bogus für den Ton verantwortlich war. Der Film war
in den Programmkinos um New York gezeigt worden; Ralph hatte jetzt ein Studio
in Greenwich Village, und der Verleih zweier weiterer Filme von ihm war bereits
vertraglich geregelt. In einer der Rezensionen von Gruppen-Feeling wurde sogar erwähnt, wie gut der Soundtrack war. »Bogus
Trumpers schier unerschöpflicher Ideenreichtum bei der Arbeit am Mischpult«,
stand da, »zeugt von einer ausgefeilten, ambitiösen Technik, die bei einem Film
mit so niedrigen Produktionskosten um so erstaunlicher ist.« Trumper war
beeindruckt.
    »Wenn Sie meine
Meinung hören wollen«, sagte Mulcahy, »da steckt auf jeden Fall mehr drin als
bei Ihrer Doktorarbeit, das garantiere ich Ihnen.«
    »Ja, Sir«,
sagte Trumper brav, doch er konnte sich nicht vorstellen, daß Ralph tatsächlich
Geld für das bekam, was er tat.
    Mulcahy gab dem
bezahlten Killer namens Wilson die Adresse von Packers Studio, doch der Mann,
dem man gerade erst die rechte Augenbraue rasiert und wieder zusammengeflickt
hatte, schien irgendwie beunruhigt.
    »Mein Gott, was
ist denn los mit Ihnen, Wilson?« wollte Mulcahy wissen.
    »Der Fahrer«,
murmelte Wilson.
    [426]  »Dante
Calicchio?« warf Mulcahy sofort ein.
    »Ja, Sir«,
antwortete Wilson. »Die von der Polizei wollen wissen, was sie mit ihm tun
sollen.«
    »Ich hab ihnen
doch schon gesagt, sie sollen ihn laufenlassen«, sagte Mulcahy ungeduldig.
    »Ich weiß,
Sir«, brummelte Wilson, »aber die hätten das, glaube ich, gern noch mal von
Ihnen persönlich bestätigt oder so.«
    »Wieso denn,
Wilson?«
    »Na ja, Sir«,
meinte Wilson, »der Kerl hat immerhin eine Menge Schaden angerichtet, wenn er
auch nicht wissen konnte, wer wir waren. Er hat ganz schön gewütet.«
    »Was ist denn
passiert?« wollte Mulcahy wissen.
    »Na ja, einige
von unseren Jungs sind im Krankenhaus«, sagte Wilson. »Kennen Sie Cowles?«
    »Ja, Wilson.«
    »Also, Cowles
hat eine gebrochene Nase und ein paar gequetschte Rippen. Und kennen Sie
Detweiller?«
    »Was ist mit
Detweiller, Wilson?«
    »Beide
Schlüsselbeine kaputt, Sir«, erzählte Wilson. »Der Kerl war früher Ringer oder
so was…«
    Plötzlich
wirkte Mulcahy interessiert. »Ringer, Wilson?«
    »Ja, und geboxt
hat er auch, Sir«, sagte Wilson. »Kennen Sie Leary?«
    »Ja natürlich«,
sagte Mulcahy eifrig, »was ist mit Leary?«
    »Hat den
Backenknochen gebrochen, Sir. Der Spaghettifresser hat ihn mit einem Haken
kaltgestellt. Hauptsächlich hat er ihn weiter unten erwischt, aber die Haken
hat er auch ganz gut hingekriegt…« Vorsichtig befühlte Wilson seine
zusammengenähte Augenbraue und lächelte etwas blöde. Arnold Mulcahy lächelte
auch. »Und Cohen, Sir. Er hat Cohen durch die Windschutzscheibe von einem Auto
geschleudert. Cohen hat alle möglichen Verletzungen und einen ganz dicken
Ellbogen.«
    »Wirklich?«
fragte Mulcahy. Er schien überaus erfreut.
    [427]  »Ja,
Sir«, fuhr Wilson fort, »und deshalb dachten die bei der Polizei, daß Sie es
sich vielleicht noch mal überlegen und den Kerl noch ein bißchen dalassen. Ich
meine, der Spaghettifresser ist ganz schön gefährlich, Sir.«
    »Wilson«, sagte
Mulcahy. »Holen Sie ihn da raus, noch heute
abend, und
bringen Sie ihn nach dem Ballett hierher.«
    »Nach dem
Ballett, Sir? In Ordnung, Sir«, sagte Wilson. »Sie wollen ihm wohl ordentlich
Bescheid stoßen, was?«
    »Nein«,
antwortete Mulcahy. »Ich werde ihm einen Job geben.«
    »Ja, Sir«,
sagte Wilson, doch es klang reichlich unwillig. Mißmutig sah er Trumper an.
»Weißt

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