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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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verschlafen.
    »Es scheint, als wäre ich heute für die Verköstigung zuständig«, sagte Julien zu sich selbst und bereitete das Frühstück zu, das er Lorraine ans Bett bringen wollte. Damit Leila endlich Ruhe gab, warf er ihr zwei Scheiben Wurst zu, die sie gierig vertilgte.
    »Guten Morgen, meine Schöne«, sagte Julien, als er die Tür zu Lorraines Zimmer aufstieß und das opulente Frühstück – Baguette, ein Frühstücksei und mehrere Aufstriche sowie ein kleiner Salat – auf einem Tablett hereintrug. Aber dann sah er ihr ungemachtes, leeres Bett.«Wo bist du, Lorraine?«, rief er verwirrt.
    Er stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch am Fenster ab, wo er einen versiegelten Brief entdeckte, der an einer Blumenvase lehnte und auf dem sein Name geschrieben stand. Neugierig brach er das Siegel und klappte das Schreiben auf, um die Buchstaben, die in geschwungener Handschrift auf weißem Papier geschrieben standen, mühevoll zu entziffern.
    Lorraine ist in meiner Gewalt. Du findest sie, wenn du dem Weg auf der Karte folgst. Komm allein am früheren Mittag und verliere zu niemandem ein Wort, andernfalls wirst du deine Geliebte nicht wiedersehen.
    Gezeichnet: Der Herr über Leben und Tod.
    Totenbleich sank Julien auf die Knie und starrte das Papier an, das er noch immer in seinen zitternden Händen hielt. Das Blut rauschte wild in seinen Ohren, Angst schnürte ihm die Kehle zu. Wer, um alles in der Welt, wollte Lorraine schaden? Oder ging es dem »Herrn über Leben und Tod« gar nicht um sie, sondern um ihn, Julien? Er drehte den Brief um und fand eine Landkarte auf der Rückseite.
    »Das ist der Wald von Gagnion«, stellte er überrascht fest. Dann erhob er sich, eilte in die Küche, um ein scharfes Messer mitzunehmen, irgendetwas, womit er sich im Notfall verteidigen konnte.

15. KAPITEL
    Lorraine blinzelte. Vor ihr stand ein Mann von hagerer Gestalt, gekleidet in einen Jagdrock aus rotem Stoff, der mit feinen Stickereien und goldenen Knöpfen verziert war. Eine Halbmaske verbarg sein Gesicht, in der Hand hielt er ein Gewehr, dessen Lauf zum Boden zeigte.
    »Monsieur, wie haben Sie mich hier gefunden? Bitte befreien Sie mich«, stammelte sie benommen.
    Ihre Hände fühlten sich taub an, denn die dicken Stricke schnürten ihr das Blut ab. Die nächtliche Kälte hatte sie fast umgebracht.
    »Man hat mich verschleppt, bitte helfen Sie mir.« Hoffnungsvoll sah sie zu ihm empor, aber der Fremde regte sich nicht. Er starrte sie nur unverwandt an.
    »Wer kann es Javier verübeln, dass er dich begehrt? Du bist wahrlich ein hübsches Ding«, flüsterte er. Langsam bückte er sich und griff mit Daumen und Zeigefinger nach ihrem Kinn.
    Lorraine erschrak, als er ihren Kopf brutal in seine Richtung drehte, sodass sie gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen.
    »Was wollen Sie von mir? Binden Sie mich los.«
    Ein bösartiges Grinsen bildete sich auf seinen Zügen. Allmählich dämmerte ihr, dass er nicht gekommen war, sie zu befreien. Er musste der Meister sein, von dem ihr Entführer gesprochen hatte.
    »Ich habe dir eine wichtige Rolle zugedacht. Du bist das Stück Speck, mit dem ich die Maus fangen werde. Javier wird kommen, um dich zu retten.«
    »Javier? Wer ist dieser Javier? Ich habe noch nie von ihm gehört.“
    »Ich spreche von Javier Ubert de Laquises, den lange bereits tot geglaubten Sohn des Comte, der sich als Knabe im Wald Gagnions verlief und trotz aller Widrigkeiten überlebte.«
    Lorraines Augen weiteten sich, als sie endlich begriff. J.U.L – die Initialen auf seinem Taschentuch standen nicht für Julien, sondern für Javier Ubert de Laquises. Javier war Julien!
    »Ich sehe, du verstehst nun, worum es geht.«
    »Nein, ich verstehe gar nichts. Was wollen Sie von ihm? Und wer sind Sie?«
    Mit dem Finger fuhr er über ihre Lippen und hauchte: »Ein Mann, der seine Gründe hat.«
    Lorraine erzitterte, als seine Hand langsam über ihren Hals glitt.
    »Ich hatte vergessen, wie schön du bist. Jetzt, da ich dich vor mir sehe, bereue ich es, Pierre nicht beauftragt zu haben, dich in mein Haus zu bringen.«
    Er zog die Wolldecke zurück und legte seine Finger auf ihren Brustansatz. »Aber noch haben wir ein wenig Zeit, bevor der letzte Vorhang fällt.«
    »Bitte, tun Sie das nicht.« Lorraine verkrampfte sich am ganzen Körper.
    »Sträube dich nicht, schönes Kind. Welchen Nutzen hat es? Es wird nur noch mehr schmerzen.«
    »Fassen Sie mich nicht an oder ich schreie!« Vielleicht hatte sie Glück, und es war

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