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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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zum Tor, atmete tief durch und spürte plötzlich zwei Arme, die sich von hinten um ihre Taille legten. Lorraine unterdrückte einen Schreckensschrei und begann leise zu kichern. »Nicht doch, Etienne, das kitzelt.«
    Er drehte sie vergnügt zu sich herum und küsste sie stürmisch, sodass ihr die Luft wegblieb.
    »Du hast mich ganz schön erschreckt«, sprach sie mit gedämpfter Stimme, nachdem er sie für einen kurzen Moment freigegeben hatte. »Wo wollen wir denn hin?«
    »Das wirst du schon sehen, ma chère! Vertrau mir.«

4. KAPITEL
    Etienne ritt mit Lorraine, die vor ihm im Sattel saß, auf dem Pferd seines Vaters zu den Weinbergen, die zum Gut des Winzers Giffard gehörten. Der Reitsitz war ein wenig hart und somit recht ungemütlich. Lorraine musste sich erst daran gewöhnen, ritt sie doch nur selten und bevorzugte zudem einen Damensattel. Das feste Leder scheuerte an ihren Oberschenkeln. Dass sie im Gegenzug nah genug an Etienne lehnte, um seinen Atem in ihrem Nacken zu spüren, war ihr Entschädigung genug. Der sommerliche Wind ließ die Blätter der Weinreben leise rauschen. Sie schloss die Augen und genoss die Einsamkeit um sie herum. Kein Mensch war um diese Zeit noch auf der Landstraße. Einzig das Zirpen der Grillen begleitete sie auf ihrem Weg. Am Fuß des Rebbergs brachte Etienne den Rappen zum Stehen, sprang elegant vom Rücken des Tieres und reichte Lorraine die Hand, um ihr beim Absteigen zu helfen. Dann ließ er das Pferd, das übermütig wieherte, nachdem man es von seiner Last befreit hatte, grasen, und führte sie zu einer Decke, auf der ein Korb und eine Flasche Wein für sie bereitstanden.
    »Ich habe an alles gedacht«, sagte er.
    Lorraine sah sich mit großen Augen um. Sie konnte nicht glauben, welche Mühe er sich gemacht hatte. Es fehlte nur noch ein Flötenspieler, um das Bild perfekt zu machen. »Oh Etienne, ich danke dir für diesen romantischen Einfall.«
    »Setz dich zu mir und mach es dir bequem.« Etienne schritt voran und ging in die Hocke.
    Sie überlegte nicht lange, zog sich die Schuhe aus und nahm neben ihm auf der karierten Decke Platz. Neugierig streckte sie die Hand nach dem prall gefüllten Korb aus, doch Etienne hielt sie am Handgelenk zurück und hob tadelnd den Zeigefinger.
    »Nicht doch, meine Liebe. Zuerst musst du die Augen schließen.«
    »Warum?« Sie sah ihn verdutzt an.
    »Die eigentliche Überraschung kommt erst noch.«
    Sie verstand und kniff die Lider fest zusammen. Ein Schmunzeln konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
    »Ich werde überprüfen, ob du tatsächlich nichts sehen kannst«, erklärte er misstrauisch und winkte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht. Als sie zurückwich und dabei ihre Nase kräuselte, glaubte er, sie ertappt zu haben. »Aha! Wie ich es mir dachte«, rief er triumphierend. »Das verlangt nach einer kleinen Bestrafung.«
    »Ich schummle nicht! Ich habe lediglich den Luftzug bemerkt.« Entrüstet ballte sie die kleinen Hände zu Fäusten.
    »Du bist wohl nie um eine Ausrede verlegen.« Etienne lachte leise.
    »Es war keine Ausrede!«
    »Schon gut, wenn du meinst.« Er näherte sich ein weiteres Mal ihrem Gesicht. Diesmal zuckte sie nicht zurück. Sie blieb aufrecht sitzen und wartete geduldig ab, was als Nächstes geschah. Etienne konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihre vollen Lippen zu liebkosen und küsste sie zart. Lorraine erschrak, öffnete dann aber ihren Mund und gewährte seiner Zunge Einlass. Oh, Etienne war ein sinnlicher Küsser. Sie liebte das Gefühl seiner seidigen Lippen, die sich sanft und doch verzehrend gegen ihre schmiegten. Seine Hände legten sich auf ihre Wangen, hielten ihr Gesicht und schoben sanft ihren Kopf in den Nacken. Neckisch rotierte seine Zungenspitze um die ihre, bevor er erneut ihren Mund verschloss. Ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle, als seine Zähne verspielt in ihre Unterlippe zwickten, bevor er wieder – zu ihrem großen Bedauern – von ihr abließ.
    »Bist du nun überzeugt, dass ich nichts sehe?«, fragte sie seufzend und spitzte die Lippen, weil sie hoffte, er würde sie dann noch einmal so leidenschaftlich küssen.
    »Das bin ich«, sagte er außer Atem. »Nun versprich mir, deine Augen nicht zu öffnen, völlig gleich, was passiert.«
    »Ich verspreche es hoch und heilig.« Sie hob die Hand zum Schwur.
    »Ich vertraue dir.«
    Lorraine hörte das Knistern des Korbdeckels, als er hineingriff. Ihre Neugierde wurde größer. Was mochte er nun mit ihr vorhaben? Und was befand sich

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