Die Wildkirsche. Erotischer Roman
alles verdankte, in Verruf geriet. Also willigte er mit einem Seufzen ein.
Chik nickte zufrieden und führte Julien zu der Madame, die sogleich nach seiner Hand griff und mit der anderen zum Ausgang wies.
»Komm nur mit mir, mein unzähmbarer Wilder«, säuselte sie verführerisch.
11. KAPITEL
Julien folgte Madame de Froi die Treppe hinunter, die in einen akkurat angelegten, gelben Sandweg überging. Es erstaunte ihn, wie geschickt sie die breiten und steilen Steinstufen nahm, ohne auf den Saum ihres opulenten Kleides zu treten. Ihr Gang war anmutig. Verführerisch ließ sie ihre Hüften bei jedem ihrer Schritte schwingen, während sie sich trotz der angenehmen Temperatur mit ihrem Spitzenfächer frische Luft zuwedelte. Es war eine laue Sommernacht. Der Mond stand voll und prall am Himmel, und ein Meer aus leuchtenden Sternen breitete sich über ihnen aus. Nur der Ruf eines Käuzchens aus dem nahe gelegenen Park und das Plätschern der Wasserspiele waren zu vernehmen, welche die großflächige, symmetrische Gartenanlage zierten. Im Erdboden verankerte Fackeln beleuchteten den Hauptweg, den Madame de Froi eilig voranschritt. Sie ging an geometrisch gestutzten Bäumchen vorbei, deren Formen in Juliens Augen widernatürlich aussahen. Schon bald erkannte er, dass sie auf den kleinen Hügel am Ende des Weges zusteuerte, auf dem sich ein frei stehender, überdachter Zentralbau befand. Obwohl der Pavillon von zwei Birken verdeckt wurde, um vor neugierigen Blicken zu schützen, konnte Julien die Umrisse der Liebeslaube durch das Geäst hindurch erkennen. Er hoffte, dass die Ansprüche de Frois nicht zu hoch waren und dass er sie an diesem lieblichen Ort zufriedenstellen würde.
Elegant ließ sich Madame de Froi auf einer Sitzbank nieder, die sich auf der Innenseite des von Fackeln erhellten Pavillons befand, und legte ihren Fächer neben sich.
»Komm näher«, gurrte sie.
Sie streckte ihm die Hand entgegen und lachte jugendlich. Doch die Falten an ihrem Hals verrieten ihr wahres Alter. »Worauf wartest du noch?« Ungeduldig wiederholte sie die Armbewegung.
Dieses Mal nahm er ihre Hand und neigte sein Haupt, um einen Kuss anzudeuten. Es schien jedoch nicht das zu sein, worauf Madame de Froi abgezielt hatte. Sie packte seine Hand und führte sie zu ihrem üppigen Dekolletee.
»Nicht so schüchtern. Fühl mein warmes Fleisch.«
Ihre Brüste quollen aus dem engen Mieder. Mit jedem Atemzug schienen sie ein Stück zu wachsen. Sie fühlten sich merkwürdig weich an. Juliens Finger zitterten, als Madame de Froi seine Hand noch fester auf ihren Busen presste.
»Sag mir, Julien, gefalle ich dir?« Neugierig blickte sie ihn an, während er ihre Brüste streichelte.
»Ich finde Euch schön«, sagte er zögerlich, denn er wollte sie nicht beleidigen.
Ein zufriedenes Lächeln trat auf ihre Lippen. »Dann küss mich hier.« Sie deutete auf ihren Hals und warf ihren Kopf in den Nacken.
Julien setzte sich neben Madame de Froi auf die Steinbank und ließ seine Lippen über ihren faltigen, mit edlem Geschmeide behangenen Hals wandern.
»Oh ja, hör nicht auf.«
Sie stöhnte vor Wonne. Ihre Hände krallten sich in sein dichtes Haar und pressten sein Gesicht näher an ihre Kehle.
Wagemutig biss er zu. Erst sanft, dann immer stärker, um ihre Grenzen auszutesten. Zu seiner Überraschung schien es ihr zu gefallen, je fester er seine Zähne in ihr Fleisch vergrub.
Doch plötzlich stieß sie einen Schrei aus und riss seinen Kopf ein Stück nach hinten.
»Grobian!«, knurrte sie. Dann fügte sie süffisant hinzu: »Das verlangt nach einer kleinen Bestrafung.«
Unvermittelt griff sie mit beiden Händen nach seinem Kinn und führte es zu ihrem Gesicht. Er spürte ihren heißen Atem auf seinen Lippen. Fordernd drang ihre Zunge in seinen Mund, während ihr Speichel in einer feuchten Spur sein Kinn hinablief. Da schmiegte sich plötzlich etwas um seinen Hals und zog sich eng zusammen. Erschrocken befühlten seine Finger das merkwürdige Ding, das ihm den Atem nahm. Es war ein Lederband, an dem eine metallene Schlaufe hing.
»Und jetzt«, seufzte sie wohlig, »auf die Knie mit dir!« Julien sah sie fassungslos an. Unter ihrem Sitz zog sie eine Rute hervor.
»Da du mich gebissen hast, erwartet dich nun ein kleiner, aber feiner Tadel. Zum Glück bin ich auf alles vorbereitet. Ich genieße es, einem Liebhaber den Po zu versohlen, während er mich mit seiner Zunge verwöhnt. Schau nicht so skeptisch, du ahnst nicht, wie vielen Männern
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