Die Wildkirsche. Erotischer Roman
Lippen.
»Wenn du mich wirklich vermisst hast, wie du rührend behauptest, dann wirst du mir deine Liebe ohne jegliches Zögern beweisen, nicht wahr?«
Übelkeit kroch in ihr hoch. Sein Penis stank erbärmlich. Die Haut schuppte sich am Schaft, und die Spitze hatte eine gräuliche Farbe angenommen.
»Also, meine Schöne? Worauf wartest du?«
Seine Hand legte sich auf ihren Schopf. Verspielt wickelte er eine Locke um den Zeigefinger.
Ich muss es tun, dachte Lorraine und kämpfte gegen ihren Ekel an. Wenn ich es nicht tue, wird er nicht nur mich, sondern auch seine Eltern töten. Er ist verrückt genug, dies zu tun! Zaghaft öffnete sie den Mund, bereit seinen Phallus in Empfang zu nehmen.
»So ist es brav«, hörte sie ihn sagen. Eine Spur von Erleichterung schwang in seiner Stimme mit, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein.
Die Eichel drängte sich zwischen ihre Lippen und drückte gegen ihren Gaumen, während Lorraine verzweifelt gegen das Würgegefühl ankämpfte.
»Hallo? Ist hier jemand?«, erklang plötzlich eine männliche Stimme aus der Offizin.
Es war Beaumont!
»Verdammt«, zischte Etienne und zog sich die Hose hoch.
Kurz bevor Etienne die Tür erreichte, um sich mit seinem Gewicht gegen sie zu drücken, trat Beaumont ein. Irritiert sah er den Fremden an, der ohne Vorwarnung die Faust hob und ihm mitten ins Gesicht schlug.
»Papa!«, kreischte Lorraine und rappelte sich auf, um ihm zu Hilfe zu kommen.
Stöhnend taumelte Beaumont ein Stück zurück und dann Etienne entgegen, der den Doktor auffing, während sich Lorraine panisch in dem Labor umblickte und nach einer umgekippten Flasche griff, die neben zwei großen Bottichen lag. Leise schlich sie sich von hinten an Etienne heran und hob die Flasche, um sie auf seinen Kopf zu zerschlagen. In diesem Moment fuhr ihr Peiniger herum und versuchte, Lorraine abzuwehren. Aber Lorraine ließ mit aller Kraft die Flasche auf seinen Schädel niedersausen. Das Glas zersplitterte, und Etienne sank bewusstlos zu Boden.
»Was zum Teufel ...«, keuchte Beaumont und fing das Blut mit den Händen auf, das aus seiner Nase quoll.
Lorraine blickte fassungslos auf den reglosen Etienne hinunter. Der Flaschenhals, den sie noch immer in der Hand hielt, fiel zu Boden und zersprang. Beaumont zog ein Stofftuch aus seiner Tasche, um seine Blutung zu stoppen. Dann löste er die Fesseln der Poméroys und befreite sie von ihren Knebeln. Geräuschvoll zog der Apotheker die Luft in seine Lungen, während er sich erhob und seiner Frau hilfsbereit die Hand reichte.
»Was ist mit Etienne?«, keuchte Madame Poméroy. Tränen standen ihr in den Augen, denn für sie war der Überfall ein noch größerer Schock als für alle anderen. Der einzige Sohn war nicht nur ein Krimineller geworden, sondern hatte obendrein den Verstand verloren.
»Ich sehe ihn mir an«, sagte Beaumont, befühlte seinen Puls und drehte seinen Kopf herum. Dann nahm er eine Kerze und leuchtete in seine Pupillen. »Er lebt«, stellte er erleichtert fest und gab Jacques Poméroy ein Zeichen. Der Apotheker nahm die Stricke und band Etienne die Hände vor seinem Bauch zusammen.
»Warum war Etienne in der Apotheke? Ich dachte, er säße im Gefängnis?«
»Das dachten wir auch, Doktor. Offenbar ist es ihm gelungen zu fliehen. Weiß Gott, wie er das geschafft hat. Wir werden den Kommissar verständigen, damit alles seine Ordnung hat! Welch Glück, dass Sie zufällig vorbeikamen. Es wäre sonst weit Schlimmeres passiert.«
»Ich wunderte mich, warum Lorraine nicht zurückkehrte, und wollte nach dem Rechten sehen.«
»Doktor Beaumont, ich glaube Lorraine geht es nicht gut.«
Kreidebleich stand sie in dem dunklen Labor und starrte ins Leere. Beaumont half seiner Tochter sich hinzusetzen, fühlte ihren Puls und drückte sie schließlich fest an sich. »Lorraine, es ist alles gut.« Beruhigend streichelte er ihre Schulter.
Da schmiegte sie ihren Kopf an seine Brust und begann leise zu weinen.
13. KAPITEL
Frankreich, 1755
Das hübsche Ding kauerte zwischen seinen Schenkeln und sah mit großen, bewundernden Augen zu ihm auf. Sein steifes Glied bewegte sich in ihrem Mund. Amaury de Faucet liebte es, wenn ihm andere zu Diensten waren. Völlig gleich, ob es ein Mann oder eine Frau war. Dem jungen Fräulein, das er in einer Pariser Taverne aufgelesen und ihm sofort gefallen hatte, hatte er eine Anstellung als Magd in seinem Hause versprochen, sofern sie sich ein wenig erkenntlich zeigte.
De Faucet ließ
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