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Die Wildrose

Die Wildrose

Titel: Die Wildrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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behandeln. Bitte halten Sie mich mit allen Geheimnachrichten, die diese Sache betreffen, auf dem Laufenden.
    Alden Williams richtiger Name ist Willa Alden. Ist sie eine Verwandte von Ihnen?
    Ich bitte Sie, diese Details vertraulich zu behandeln.
     
    Beste Grüße,
    Allenby

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    I ndia runzelte die Stirn, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah Oberschwester Lindy Summers an. »Was ist mit dem Neuen? Dem blonden Jungen, der gestern eingeliefert wurde … Matthews? Irgendeine Veränderung seines Zustands?«
    Lindy schüttelte den Kopf. »Nein, keine, Dr. Jones. Was gut und schlecht zugleich ist. Gut, weil ich immer noch überzeugt bin, dass er Bronchitis hat, nicht die Grippe, aber schlecht, weil er so schwach ist, dass ich mir Sorgen mache, ob er selbst eine Bronchitis überstehen würde.« Lindy fischte eine Akte aus dem Stapel, den sie gerade auf Indias Schreibtisch gelegt hatte, und reichte sie ihr. »Hier sind seine neuesten Werte. Ein anderer Patient, Abbott … macht mir ebenfalls Sorgen.«
    »Der Große? Rotes Haar und Sommersprossen? Mit Gesichtsverbrennungen?«, fragte India.
    »Genau der. Er hatte Fieber bei der Einlieferung und klagte über Kopfschmerzen. Jetzt hustet er. Und scheint Wasser in der Lunge zu haben.«
    Indias Miene verdüsterte sich. »Wir müssen eine Quarantänestation einrichten für mögliche Grippepatienten. Und zwar sofort. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Diese Männer sind so schwach, dass sie keine Chance haben, wenn sie sich infizieren. Rufen Sie das Personal zusammen, und weisen Sie die Leute an, sich gleich an die Arbeit zu machen und die Station im Dachboden einzurichten.«
    »Im Dachboden?«, fragte Lindy unsicher.
    »Wir hatten vier Neuzugänge heute Morgen, und morgen sollen weitere sieben kommen. Wir haben keinen Platz mehr. Der Dachboden ist voller Gerümpel, aber sauber. Natürlich ist das nicht ideal, aber die einzige Möglichkeit«, sagte India. Sie hatte schon vor Langem gelernt, dass es im Bereich der Medizin ideale Situationen nur in Lehrbüchern gab.
    »Ja, Dr. Jones«, erwiderte Lindy. »Ich werde sofort alles veranlassen.«
    In dem Moment ging Indias Bürotür auf, und Sid trat ein. Es war unüblich, dass er sie während des Tages besuchte. Oft war er mit seinen psychisch erkrankten Patienten so beschäftigt, dass sie und die Kinder von Glück sagen konnten, wenn sie ihn zum Abendessen sahen.
    »Sid! Ich bin so froh, dass du da bist. Lindy und ich haben gerade über die Quarantänestation gesprochen und …«
    Sie brach ab. Denn als er sich setzte, bemerkte sie, dass sein Gesicht aschfahl war und seine Augen gerötet waren. Sie hatte ihren Mann nur ein einziges Mal weinen sehen. Vor langer Zeit. Und konnte sich nicht vorstellen, was ihn so außer Fassung gebracht hatte.
    Dann packte sie ein entsetzlicher Gedanke. »Sid, die Kinder …«, begann sie, während ihr vor Angst fast das Herz stehen blieb.
    »Ihnen geht’s gut. Allen«, antwortete er. »Lindy, würden Sie uns eine Minute entschuldigen?«
    »Natürlich. Tut mir leid«, antwortete Lindy Summers und hastete hinaus.
    India stand auf, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich neben ihren Mann.
    »Was ist los? Was ist passiert?«, fragte sie. »Geht’s um Seamie? Hat sich sein Zustand verschlechtert?« India und der Rest der Familie wussten von der Zerstörung der Hawk und Seamies Verwundung, denn Jennie hatte ein Telegramm bekommen und sie informiert, aber die Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich.
    Sid versuchte, ihr zu antworten, brachte aber kein Wort über die Lippen.
    »Du machst mir Angst«, sagte India.
    Er schluckte schwer und versuchte es erneut. »Heute Morgen sind ein paar neue Patienten angekommen.«
    »Ja, ich weiß. Vier.«
    »Einer von ihnen hat eine schwere Kriegsneurose«, sagte Sid. »Tatsächlich der schlimmste Fall, den ich je gesehen habe. Er ist völlig verstört. Er zittert nur und starrt vor sich hin.« Er hielt inne und fügte dann betroffen hinzu: »India … es ist Charlie. Mein Neffe. Der nach mir benannt ist. Und er erkennt mich nicht. Er erkennt mich nicht mal mehr.«
    Es dauerte eine Weile, bis sie wirklich verstanden hatte, was er meinte. »Es tut mir so leid, Sid«, antwortete sie schließlich mit leiser Stimme und lehnte den Kopf an seinen. »Besteht denn gar keine Hoffnung? Überhaupt keine? Du kannst doch was tun, das weiß ich. Ich habe doch gesehen, was du bei den anderen Jungen bewirkt hast.«
    Sid schüttelte den Kopf. »Komm mit«, sagte er

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