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Die Wildrose

Die Wildrose

Titel: Die Wildrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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lange? Von Brandt, ganz egal, wo er im Moment ist, bringt einen neuen Kurier ins Spiel. Vermutlich gibt es Dutzende dieser Typen in London, die bloß auf einen Wink von ihm warten. Wenn Sie den Nachrichtenfluss nach Deutschland stoppen wollen, müssen Sie rausfinden, wer der Mann in der Admiralität ist – und ihn gleichzeitig mit Flynn verhaften.«
    »Sprechen Sie weiter«, antwortete Burgess interessiert.
    Doch bevor Sid dazu kam, klopfte es an der Tür.
    »Herein!«, brüllte Burgess.
    Ein junger Mann eilte herein und schloss die Tür hinter sich.
    »Mein Assistent William Haines«, stellte ihn Burgess vor. »Was gibt’s, Haines?«
    »Sir George«, stieß der junge Mann atemlos hervor, »es ist zu einer ziemlich bedeutsamen Wende gekommen bei der Sache, die wir besprochen haben, und ich …«
    »Bei welcher Sache? Wir haben mehrere besprochen.«
    »Nun, Sir, es handelt sich um eine ziemlich heikle Angelegenheit«, erwiderte Haines und warf einen Blick auf Joe und Sid.
    »Sprechen Sie frei heraus, mein Junge«, befahl Burgess.
    »Danke, Sir. Wir haben gerade aus Haifa die Nachricht erhalten, dass eine gewisse Person besonderen Interesses – Mr Max von Brandt – in Damaskus vermutlich getötet wurde. Von einer Person aus dem Umkreis von Lawrence. Einem jungen Mann namens Alden Williams.«
    »Nun, das sind gute Nachrichten. Ein Agent weniger, um den man sich sorgen muss, aber unglücklicherweise treiben seine Handlanger in London immer noch ihr Unwesen. Danke, Haines«, fügte Burgess hinzu und gab ihm ein Zeichen wegzutreten.
    »Da wäre noch etwas, Sir George«, sagte Haines.
    »Ja? Was denn?«
    »Die Frage, wo Miss Bigelow geblieben ist. Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Gladys tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde.«
    »Was?«, fragte Burgess schockiert. »Gladys ist tot ?«
    »Ja, Sir. Wir sind alle sehr betroffen, wenn ich das hinzufügen darf. Es war eine Gasvergiftung. Aufgrund ihres Arbeitsplatzes hat uns die Polizei sofort benachrichtigt. Die Presse hat auch schon Wind davon bekommen. Auf unsere Bitte hin hat die Polizei verbreitet, dass sie aus Versehen das Gas anließ. Sie hatte gerade einen neuen Herd gekauft, verstehen Sie? Aber die Polizei – und auch wir – vermuten, dass es in Wahrheit Selbstmord war.«
    »Gütiger Gott! Wie kommen Sie darauf?«, fragte Burgess.
    »Weil alle vier Flammen aufgedreht waren. Das passiert doch nicht aus Zufall. Und der Grill. Und der Backofen. Zudem war die Küchentür fest verschlossen und ein Teppich an die Unterkante geschoben.«
    »Ich verstehe«, sagte Burgess.
    »Miss Bigelows Mutter befand sich ebenfalls in der Küche. Sie ist auch an Gasvergiftung gestorben. Miss Bigelow hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen, aber die zwei Beamten, die sie gefunden haben, haben das hier im Abfall entdeckt. Sie haben es wieder zusammengeklebt und uns gegeben«, erklärte Haines und reichte Burgess ein Foto.
    »Verdammter Mist«, rief er aus. »Danke, Haines, das wäre alles im Moment«, fügte er hinzu und schob das Foto zu Joe und Sid hinüber.
    »Jemand hat sie erpresst«, sagte Joe, als Haines die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Sie sieht aus, als stünde sie unter Drogen. Oder wäre betrunken. Jemand hat ihr etwas verabreicht, dieses Foto gemacht und es dann benutzt, um sie unter Druck zu setzen – und geheime Unterlagen aus Ihrem Büro hinauszuschmuggeln. Ich wette hundert Pfund, dass es von Brandt war.«
    »Wie’s aussieht, haben wir den Maulwurf gefunden«, warf Sid ein. »Früher, als wir dachten. Bloß dass es eine Frau ist. Und sie ist tot.«
    Burgess schwieg einen Moment und schüttelte dann den Kopf. »Nein, das gibt’s nicht. Es ist schlichtweg unmöglich, dass Gladys Bigelow die Dokumente an Flynn weitergegeben hat.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«, fragte Joe.
    »Weil wir sie beobachten ließen. Bei vielen Gelegenheiten.«
    »Sie haben sie verdächtigt?«, fragte Sid.
    »Keineswegs. Wenn es jemanden gab, dem ich vertraut habe, dann Gladys«, antwortete Burgess niedergeschlagen, »aber nach der Kriegserklärung haben wir jeden überwacht. Um absolut sicher zu sein. Ich bin überzeugt, dass sogar ich regelmäßig beschattet wurde. Zumindest hoffe ich das.«
    Burgess machte eine Pause, um Tee nachzuschenken. »Ich habe den Bericht über Gladys selbst gelesen«, fuhr er fort. »Es gab nicht die geringste Veränderung in ihren Gewohnheiten. Sie besuchte ihre Strickgruppe und die Treffen der Frauenrechtlerinnen. Machte ihre

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