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Die Wildrose

Die Wildrose

Titel: Die Wildrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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dort die alten Gespenster zu Grabe tragen. Sie würden über Afrika und die Vorkommnisse dort sprechen und danach getrennte Wege gehen. Sie würden sich als Freunde trennen – nicht als Feinde und nicht als Liebende.
    Seamie lachte jetzt freudlos. »Das hab ich mir auch gesagt, Willa. Auf dem Herweg. Ich sagte mir, wir würden heute Abend nur reden. Aber ich wusste, wenn wir uns hier träfen, würde ich mehr tun als das. Und ich glaube, das war dir auch klar.«
    Er hatte eine Suite gebucht – einen Raum mit Sofas, Stühlen und Schreibtisch –, damit das große, einladende Hotelbett außer Sichtweite war. Er hoffte, dies würde helfen. Was nicht der Fall war. Er begehrte sie in diesem Moment so verzweifelt, dass er sich zusammenreißen musste, sie nicht gleich auf dem Boden zu nehmen.
    Sie nickte und sah ihn an. Ihr Blick war offen und wich seinem nicht aus. Er sah die Liebe in ihren Augen – und das Verlangen.
    »Nur einmal, ja?«, sagte sie ruhig. »Nur dieses eine Mal und dann nie mehr.«
    Währenddessen stellte sie ihr Glas ab und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. Sie streifte sie ab und ließ sie zu Boden fallen. Sie hatte nichts darunter an. Dann zog sie Stiefel und Strümpfe aus, löste das Taillenband ihres Rocks und ließ ihn ebenfalls fallen.
    Ohne sich ihrer Nacktheit oder der Narben auf ihrem Körper zu schämen, stand sie vor ihm, und er ging wie in Trance auf sie zu. Es war falsch, was er tat, das wusste er, und dass er einen hohen Preis für seine Sünden bezahlen würde. Die Erinnerungen an diese Nacht würden ihn für den Rest seines Lebens quälen.
    Aber diesen Preis würde er bezahlen. Jeden Preis, wenn er nur mit ihr zusammen sein konnte. Er nahm sie nicht in die Arme. Noch nicht. Er wollte sie sehen, jeden Zentimeter von ihr. Also ließ er sich Zeit.
    Er küsste sie sanft auf die Lippen. Dann auf den Hals. Er nahm ihre Hand, streckte ihren Arm aus und strich mit den Lippen über den muskulösen Bizeps, die Ellenbeuge, die Sehnen der Unterarme und die vernarbte Hand.
    Er küsste ihre Kehle, und sein Mund glitt zu ihren Brüsten hinab. Sie beugte sich zurück, als er ihre harten Brustwarzen mit der Zunge und den Zähnen liebkoste.
    Er drehte sie um, küsste sie auf den Nacken und strich ihren anmutigen Rücken hinab. Er zeichnete mit den Fingern jeden einzelnen Wirbel nach und küsste die Knochen ihrer Hüften. Dann kniete er sich nieder und drehte sie wieder zu sich um.
    Er packte ihre Hinterbacken und riss sie heftig an sich. Er küsste den Ort zwischen ihren Beinen und berührte sie dort. Sie war weich, unendlich weich. Und warm und nass. Er spürte, wie sich ihre Finger in seine Schultern gruben, spürte, wie sie erschauerte, und hörte sie seinen Namen stöhnen.
    Dieser Laut, wie sie seinen Namen stöhnte, machte ihn wahnsinnig vor Verlangen. Er wollte sie haben, ihren Körper und ihre Seele besitzen. Wollte hören, wie sie seinen Namen schrie. Danach hatte er sich schon so endlos lange gesehnt.
    Er hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. In Sekundenschnelle war er selbst entkleidet. Und dann lag er auf ihr. Sie zog sein Gesicht an sich und küsste ihn. Dann schob sie ihn von sich herunter.
    »Nein«, sagte sie mit heiserer Stimme und glitzernden grünen Augen. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Sie drückte ihn aufs Bett zurück und legte sich an seine Seite. Er packte ihre Hüften, wollte nichts als in ihr sein, aber erneut verweigerte sie es ihm. Sie nahm seine Handgelenke und drückte sie auf die Kissen. Dann küsste sie seinen Mund und biss in seine Unterlippe. Sie küsste seine Stirn und sein Kinn. Biss in seine Schulter. Küsste seine Brust und glitt mit der Zunge seinen Körper hinab. Biss ihn in die Hüfte, was ihn erschauern ließ. Immer tiefer glitt sie hinab und quälte ihn mit ihrem Mund. »Mein Gott«, stöhnte er.
    Und dann küsste sie erneut seinen Mund, nahm ihn in sich auf und bewegte sich mit geschlossenen Augen gemeinsam mit ihm.
    »Sag’s mir, Willa«, stieß er keuchend hervor. »Sag’s mir.«
    Sie öffnete die Augen, und er sah, dass sie voller Tränen waren. »Ich liebe dich, Seamie. Ich liebe dich so sehr.«
    Dann kam er. Heftig. Ihr völlig ausgeliefert. Überwältigt von Lust und Liebe und Kummer und Schmerz. Und dann kam sie auch. Als es vorbei war, hielt er sie fest. Er küsste sie und strich ihr eine Haarsträhne von der schweißnassen Wange.
    Auf dem Nachttisch stand eine Vase mit betörend duftenden Rosen. Keine faden, geruchlosen Blüten aus dem

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