Die Willow Akten
tüchtig ist.«
»Oh, oh.« Cain glaubte ihm offensichtlich kein Wort. »Gestatte mir eine Frage, Süße. Wieviele von diesen Tierchen hast du genau weggeputzt?«
Buffy zögerte. »Meinen Sie… heute?«
Cain griff nach der Halskette aus scharfen, glänzenden Zähnen. »Ich habe jedem Werwolf, den ich getötet habe, einen Zahn aus dem Maul gerissen. Der Nächste wird das Dutzend voll machen.«
Unfähig zu glauben, was sie gehört hatte, starrte Buffy Giles an, ehe sie sich wieder auf Cain konzentrierte. »Sie gehen einfach los und bringen sie um?«
»Tja, so ist das nun mal.« Cain verschränkte die Arme um sein Gewehr. »Ihre Pelze bringen in Sri Lanka gutes Geld, und es ist ein bisschen kompliziert, sie lebendig zu häuten.«
Giles klappte der Unterkiefer runter. »Sie jagen Werwölfe zum Spaß?«
Cain ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Nein, nein. Ich bin nur hinter dem Geld her.«
»Und es macht Ihnen nichts aus, dass ein Werwolf an 28 Tagen des Monats ein Mensch ist?«, fragte Buffy aufgebracht.
Eine Sekunde lang sah Cain ein wenig nachdenklich aus. »Wisst ihr, das macht mir schon etwas aus. Ein bisschen.« Dann kehrte sein bösartiges Grinsen zurück. »Das ist der Grund, warum ich sie nur an den restlichen Tagen jagen kann.« Er grinste noch immer, als er sich daran machte, sein durcheinander geratenes Netz aufzusammeln. »Ich würde ja gern noch bleiben und plaudern, aber ich habe jetzt wirklich zu tun. Vielleicht könnt ihr mir sagen, wo sich die Jungs und Mädchen in dieser Gegend sonst noch treffen?«
Buffy konnte ihm nicht folgen. »Suchen Sie eine Party?«
»Ich nicht«, erklärte Cain. »Aber der Werwolf. Sie sind scharf auf diese sexuell aufgeheizte Stimmung. Das wittern sie aus meilenweiter Entfernung. Und da das Hündchen nicht hier ist, nehme ich an, er hat ein anderes passendes Revier gefunden.«
Die Rädchen in Buffys Gehirn drehten sich hörbar. »Tut mir Leid, ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.«
»Aber du weißt einfach nicht wie, was?« Cain warf sich den Rest seiner Ausrüstung über die Schulter. »Was für eine Überraschung.«
Buffy und Giles sahen zu, wie Gib Cain davonstapfte. Dann riss Buffy dem Bibliothekar ihre Tasche aus der Hand und schlug die Gegenrichtung ein.
»Wohin gehen wir?«, fragte Giles, als er sie eingeholt hatte.
»Ich glaube, ich weiß, wo wir suchen müssen«, sagte Buffy. »Wir müssen nur vor diesem Pelzhändler dort sein.«
Die Nacht war kühl und für Theresas Geschmack ein wenig zu dunkel. Sie zog ihre Jacke enger um den Körper und beschleunigte ihre Schritte. Die Bücher in der Tasche auf ihrem Rücken schienen mit jedem Schritt schwerer zu werden. Sie wollte nichts anderes, als schnell zu Hause ankommen, und als sie plötzlich im Gebüsch irgendwo hinter sich ein Rascheln hörte, wünschte sie sich, sie hätte bei Ms. Litto besser aufgepasst.
Theresa blieb stehen und sah sich um, versuchte, unerschrocken zu wirken, obwohl sie schreckliche Angst hatte. Nichts. Zumindest, soweit sie sehen konnte. Sie ging weiter, noch ein bisschen schneller als eben. Nach wenigen Sekunden hörte sie erneutes Rascheln, dieses Mal gefolgt von einem Knurren. Ihr kamen die Berichte über die Angriffe wilder Tiere in den Sinn, und sie sah sich noch einmal schnell um, bevor sie ihrem Instinkt folgte und rannte.
Ihre Bewegungen waren weder besonders geschmeidig, noch war sie sonderlich schnell, und obwohl Theresa wusste, dass sie auf den Weg vor sich achten sollte, konnte sie dem Drang, sich noch einmal umzudrehen und zu gucken, ob sie verfolgt wurde, nicht widerstehen. Doch als sie dieses Mal wieder nach vorn sah, rannte sie mit voller Wucht gegen eine dunkle Gestalt.
Mit einem leisen Schrei prallte Theresa von der Brust des Fremden ab, und beinahe hätte sie noch einmal geschrien. Aber da der Mann still stehen blieb, gelang es ihr, den nächsten Schrei zu unterdrücken.
»Alles in Ordnung?«
Theresas Atem ging stoßweise, und sie brauchte eine oder zwei Sekunden, während derer sie sich erneut angstvoll umwandte, ehe sie wieder sprechen konnte. »Ich… ich dachte, ich hätte etwas gehört«, brachte sie schließlich hervor. »Hinter mir.«
Der Mann, der vor ihr stand, runzelte die Stirn, traf neben sie und suchte mit seinen Blicken sorgsam die verlassene Straße ab. Nichts rührte sich. »Da ist niemand.«
Verlegen sah sich auch Theresa noch einmal um. »Oh… ich schätze, ich habe mich geirrt. Aber ich hätte schwören können…«
»Schon
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