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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
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gut«, sagte der Unbekannte besänftigend. Er war groß, sah gut aus und trug eine Lederhose und einen schwarzen Mantel. Seine Stimme klang ruhig und Vertrauen erweckend. »Es kann schon ziemlich beängstigend sein, wenn man ganz allein hier draußen ist.«
    »Ja«, meinte Theresa nervös.
    Ihr Retter strahlte sie plötzlich an. »Hey«, sagte er. »Kenne ich dich nicht? Gehst du nicht mit Buffy zur Schule?«
    Erleichterung erfüllte Theresa. »Du kennst Buffy?« Buffy Summers hatte etwas Besonderes an sich, eine seltsame Fähigkeit, schlimme Dinge zu verhindern, auch wenn niemand jemals darüber sprach. Wenn dieser Mann sie kannte, musste er in Ordnung und sie in seiner Gegenwart sicher sein, davon war Theresa überzeugt.
    »Das tue ich«, bestätigte er. »Sehr gut.« Er ergriff sacht ihren Ellbogen und zog sie mit sich, bis sie neben ihm hermarschierte. »Komm«, sagte er mit einem süßlichen Lächeln, ehe er sich noch einmal umsah. »Ich bringe dich nach Hause.«

    Im »Bronze« herrschte Hochstimmung. Eine gute Band, mehr als genug Publikum und viele, viele knisternde Flirts um sie herum.
    Und ich sitze hier, dachte Willow, mit meinem »Date«.
    Neben ihr auf dem Sofa runzelte Cordelia gerade die Stirn. »Ich meine, bei Xander heißt es dauernd ›Buffy hat dies gemacht‹ oder ›Willow hat jenes gesagt‹ Buffy, Buffy, Willow, Willow. Es ist, als würde ich überhaupt nicht existieren.«
    Willow nickte, im Stillen erstaunt, wie gut ausgerechnet sie Cordelias Probleme nachvollziehen konnte. Das musste eigentlich die ganze Welt aus der Bahn werfen. »Manchmal geht es mir genauso.«
    »Und dann«, fuhr Cordelia fort, »wenn ich ihn darauf anspreche, tut er völlig überrascht, als wäre ich diejenige, die ein Problem hat.«
    »Seine Rieche-ich-hier-Ärger-Miene«, sagte Willow verständnisvoll.
    Cordy nickte. »Das gehört alles zu seinen kleinen Spielchen. Man glaubt, er wäre da, aber dann ist er doch nicht da. Er will, aber dann will er doch nicht.«
    Wie wahr, dachte Willow. Laut sagte sie: »Er ist so sehr damit beschäftigt, sich nach den Dingen umzusehen, die er nicht hat, dass er gar nicht merkt, was er hat.«
    Ihre Nachbarin bedachte sie mit einem schiefen Blick. »Dann musste ihm aber wenigstens auffallen, dass du Oz hast.«
    Ein Teil von Willow war einigermaßen entsetzt, dass sie ausgerechnet mit Cordelia eine fast freundschaftliche Unterhaltung führte. Ein anderer Teil jedoch fühlte einen verzweifelten Drang zu reden. »Ich bin da nicht so sicher«, entgegnete sie schließlich. »Oz und ich stecken in einer Art Beziehungsmuster. Nur ohne Beziehung.« Sie unterbrach sich für einen Augenblick. »Oder irgendetwas anderes.«
    Cordelia runzelte die Stirn. »Worauf wartet er denn? Was hat er für ein Problem?« Sie zog eine angewiderte Miene. »Ach ja, sicher, er ist ein Kerl.«
    »Richtig«, stimmte Willow zu. »Er und Xander. Kerle.«
    Wütend lehnte sich Cordy zurück. »Was denken die, wer sie sind?«
    »Kerle«, entgegnete Willow weise. Beide nickten bestätigend…
    … und etwas Großes, Haariges fiel von der Decke und krachte auf ihren Tisch.
    Werwolf!
    Ein riesiges Gekreische entstand, und die Leute liefen in alle Richtungen davon. Auch Willow und Cordelia schrien auf und schmissen sich zurück, als die Kreatur nach ihnen schlug. Zum Glück verfehlte sie sie. Die beiden krabbelten so schnell es ging von dem Sofa, und Willow packte Cordelia am Arm und zerrte sie mit sich. »Komm!«, rief sie. »Hier entlang.«
    Irgendwie schafften sie es, trotz des Gedränges den Ausgang zu erreichen. Genau in dem Moment, als sie beide aus dem »Bronze« herausstürmten, fuhr Giles’ Wagen vor. Willow schickte ein stilles Dankgebet zum Himmel.
    »Es sieht so aus, als hättest du mit deiner Intuition richtig gelegen«, hörte sie Giles zu Buffy sagen.
    Ihre Freundin öffnete die Beifahrertür. »Wie könnte ein Werwolf auch Sunnydales einzigem Hormontempel widerstehen?«
    »Der Werwolf!«, rief Willow. »Er ist da drin.«
    Hinter ihr erreichte Cordelias Stimme ganz neue Höhenlagen, als sie den Türsteher zusammenstauchte. »Sie müssen hier nicht unbedingt jeden reinlassen.«
    Willow zerrte an Buffys Ärmel. »Er ist oben!«
    Buffy nickte und rannte zum Eingang des »Bronze«, aus dem gerade das letzte verängstigte Pärchen hinausstürzte. Willow biss sich auf die Lippen, als sich die Tür hinter Buffy schloss.
    Nun gab es nur noch Buffy und den Werwolf.

    Großartig, dachte Buffy. Warum bin am Ende immer ich

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