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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
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Leben.
    Büsche und Bäume flogen vorbei, verschwommene schwarze Schatten im fahlen Mondlicht. Ohne nachzudenken, wandte sie sich in Richtung Park, rannte im Zickzack den Weg hinunter und schwang sich über eine Bank, als wäre sie die beste Leichtathletin der Schule. Sie rannte immer weiter, während sie den Werwolf knurrend und schnappend hinter sich hörte. Und der Park bot zu wenig Deckung - die Bestie konnte sie mühelos erkennen. Im Bruchteil einer Sekunde fällte sie eine Entscheidung und hetzte in den Wald hinein. Doch auch das half wenig. Hinter ihr brach der Werwolf durch das Dickicht. Sie musste ihren Vorsprung vergrößern, aber als sie über die Schulter zurückblickte, um nachzusehen, wo er war…
    Peng!
    Ihr Fuß verhakte sich unter einem umgestürzten Baumstamm, und sie stürzte Hals über Kopf zu Boden.
    Willow war viel zu benommen, um sich zu bewegen, und so musste sie hilflos mitansehen, wie der Werwolf langsam näher und näher kam.
    Es heißt immer, dass Ertrinkende ihr Leben vor den Augen Revue passieren sehen. Willow wusste nicht, ob das stimmte, aber sie war überzeugt, dass die Vorführung jeden Augenblick beginnen musste. Paralysiert und verängstigt sah sie zu, wie Oz-im-Werwolfspelz sich duckte und zum tödlichen Biss ansetzte.
    Dann hielt er inne, hob den Kopf und schnüffelte.
    Er sah nach rechts, dann wieder zu ihr, als könnte er sich nicht entscheiden. Einen Moment später streckte er die Schnauze dem Mond entgegen und heulte. Dann, unglaublich, aber wahr, trollte er sich davon.
    Willow hatte nicht vor, herumzusitzen und darüber nachzudenken, wie viel Glück sie gehabt hatte. Mühsam versuchte sie wieder auf die Beine zu kommen und machte sich auf den Weg in die sichere Zuflucht der High School.

    Buffy stürmte in die Bibliothek und sah, wie Giles gerade einen Stahlkoffer auf den Tisch fallen ließ. Als sie zu ihm trat, zog er die Einzelteile eines hochmodernen Gewehrs hervor. »Tut mir Leid, ich bin spät dran«, sagte sie. »Musste mich erst um ungeplante Jagdbeute in Form von Theresa kümmern.«
    Ihr Wächter blickte von seiner Arbeit an der Waffe auf. »Ist sie ein Vampir?«
    »War.« Buffy konnte ihren Schmerz nicht verbergen. »Angel hat sie zu mir geschickt. Als kleines Zeichen seiner Liebe sozusagen.«
    Giles trat einen Schritt auf sie zu. »Buffy, es tut mir Leid…«
    Sie wehrte seine Geste mit erhobener Hand ab. Nur mühsam konnte sie ihre Tränen unterdrücken. »Nicht jetzt, Giles. Wir können uns alle noch lange genug ausweinen, wenn wir den Werwolf geschnappt haben.«
    Er nickte und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. »Alles fertig«, sagte er, als er die letzte Schraube anzog. »Lass uns gehen und das Biest fangen.«
    »Eine Frage«, meinte Buffy, als sie auf die Tür zugingen. »Wie sollen wir das Vieh überhaupt finden?«
    Giles wollte gerade antworten, als Willow zur Tür hereinstürzte und beide erschrocken zusammenzuckten. »Es ist Oz!«, schrie sie. »Es ist Oz!«
    »Was ist Oz?«, fragte Buffy. Willow schnappte nach Luft. »Der Werwolf.«
    » Bist du sicher?«, hakte Giles schockiert nach. »Könnt ihr mir nicht einfach mal vertrauen?« Willow sah aus, als könnte sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. »Er… er hat gesagt, er würde Veränderungen durchmachen, und dann hat er sie durchgemacht… diese Veränderungen!« Buffy setzte eine entschlossene Miene auf. »Wo ist er jetzt?« Willow sah sich unwillkürlich um. »Im Wald.«
    »Willow, es wird alles wieder gut.« Buffy drückte den Arm ihrer Freundin. »Wir kümmern uns um alles.«
    Giles ergriff die Waffe und entsicherte sie. »Gehen wir.« Mit riesigen Augen starrte Willow das Gewehr an. »Gehen? Wohin? Ihr könnt nicht einfach losgehen und Oz umbringen!« Sie sah aus, als stünde sie am Rande eines Nervenzusammenbruchs. »Ich meine, er ist ein Werwolf, sicher, aber ich wette, er will keiner sein.«
    »Mach dir keine Sorgen, Willow«, beruhigte sie Buffy. »Wir werden ihm nichts tun.«
    Giles drehte die Waffe, um ihr zu zeigen, dass sie lediglich Betäubungspfeile enthielt. »Ich habe genug Phenobarbiturat geladen, um einen kleineren Elefanten ins Land der Träume zu schicken. Das sollte auch für einen großen Werwolf reichen.«

    Gib Cain lauerte im Wald, das mit Silberkugeln geladene Gewehr schussbereit in Händen. Als er das seelenvolle Heulen des Werwolfs vernahm, lächelte er zufrieden in der Dunkelheit. »Da bist du ja«, flüsterte er, während er leise auf die Quelle des

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