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Die wir am meisten lieben - Roman

Die wir am meisten lieben - Roman

Titel: Die wir am meisten lieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Hilfe? Geld oder irgendwas?«
    Das Mädchen grinste höhnisch und sah weg.
    »Diane, bitte«, flüsterte Tommy. »Lass uns fahren.«
    »Einen Moment.«
    Das Mädchen blickte von einem zum anderen. Sein Gesicht war schmutzig, und es war schwer zu deuten, ob es sie mit dem Ausdruck von Angst oder Verachtung ansah.
    »Wer bist du?«, fragte Diane sanfter.
    »Als wenn Sie das nicht wüssten.«
    »Ich weiß es nicht, ehrlich. Wieso sollte ich?«
    Das Mädchen wandte erneut den Blick ab, wieder mit einem spöttischen Grinsen.
    Plötzlich dämmerte es Diane.
    »Mein Gott.«
    Tommy war verängstigt.
    »Diane, was ist denn?«
    Sie war drauf und dran, die Wagentür zu öffnen und das arme |311| Geschöpf aufzufordern einzusteigen. Aber irgendetwas im Blick des Mädchens hielt sie zurück. Nein. Erst einmal Tommy bei der Schule absetzen, dann zurückkommen und die Sache klären. Dianes Herz schlug bis zum Hals.
    »Warte hier«, sagte sie. Dann, freundlicher: »Bitte. Ich muss nur meinen Sohn zur Schule bringen. Es dauert nicht lange. Dann reden wir. Versprich mir, dass du nicht weggehst.«
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. Eine eindeutigere Reaktion konnte Diane nicht erwarten. Sie fuhren den Hügel hinab. Diane sah in den Rückspiegel, das Mädchen stand noch da. Tommy löcherte sie mit Fragen, aber sie wusste keine Antworten. Irgendwann fuhr sie ihn an, er solle still sein und sein Brot essen.
    Sie hielten vor der Schule, und es dauerte einen Moment, bis Diane registrierte, dass etwas anders war als sonst. Normalerweise war die Straße zu dieser Tageszeit voller Autos von Eltern, die ihre Kinder zum Tor der Schule begleiteten, wo Carl Curtis sie begrüßte. Als Tommy ausstieg, bemerkte Diane eine Gruppe von Männern, vielleicht sechs, die auf sie zurannten. Ein paar hatten Kameras in der Hand und schossen schon Bilder.
    »Diane! Guten Morgen! Auf ein Wort, bitte!«
    »Tommy«, sagte sie und ließ den Motor an. »Steig wieder ein.«
    »Was? Wieso?«
    »Mach, was ich dir sage! Tür zu.«
    Diane trat aufs Gaspedal, die Reifen quietschten, und wären die Reporter nicht so flink gewesen und zur Seite gesprungen, hätte sie sie überfahren.
    »Was ist denn los?«, jaulte Tommy.
    »Nichts weiter. Nur ein paar alberne Zeitungsleute.«
    »Und was ist mit der Schule?«
    »Heute gehst du nicht zur Schule.«
    »Warum denn nicht?«
    |312| »Tommy, du musst mir jetzt helfen. Ich erkläre dir alles später.«
    Als sie zum Haus zurückkehrten, war das Mädchen verschwunden. Vielleicht war es besser so. Sie fuhren in die Einfahrt, und erst in dem Moment wusste Diane, was sie zu tun hatte. Sie parkte den Wagen. Wenn sie ins Haus kämen, sagte sie Tommy, solle er sich auf direktem Wege in sein Zimmer begeben, eine Tasche aus dem Schrank holen und ein paar Sachen zusammenpacken.
    »Warum? Gehen wir fort?«
    Miguel kam ihnen entgegen, um den Wagen in die Garage zu fahren. Diane sagte ihm, er solle ihn stehen lassen. Sie betraten das Haus. Dolores reichte ihr einen Umschlag, der abgegeben worden war, und einen Zettel, auf den sie alle Nummern von den Leuten notiert hatte, die während ihrer kurzen Abwesenheit angerufen hatten. Diane sah ihn sich nicht einmal an. Sie folgte Tommy nach oben.
    »Warum ist der Junge nicht in der Schule?«, rief Dolores ihr hinterher.
    »Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten«, erwiderte Diane barsch.
    Sie schob Tommy in sein Zimmer und sagte, er solle sich beeilen. Er sah verwirrt und ängstlich aus.
    Ray saß nackt und zusammengesunken auf dem Bett und rieb sich den Kater aus den Augen.
    »Was geht hier vor?«, fragte er. »Das verdammte Telefon hört nicht auf zu klingeln.«
    Diane antwortete nicht. Sie steuerte auf den Schrank zu, warf einen Koffer aufs Bett und fing an zu packen.
    »Diane, würde es dir etwas ausmachen, mir zu erklären, was zum Teufel das soll?«
    »Wir gehen.«
    »Du tust was?«
    |313| »Bist du immer noch betrunken? Ich sagte: Wir gehen.«
    »Wieso? Was, verflucht, soll das?«
    Diane machte sich keine Mühe, die Sachen zusammenzulegen, sondern stopfte alles, was ihr in die Finger kam, in den Koffer. Vergiss die Kleider! Pullover und Mäntel, ein paar T-Shirts, das war alles, was sie brauchte. Ray stand plötzlich hinter ihr. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass er die Hand nach ihr ausstreckte, doch sie drehte sich so abrupt um, dass er stolperte und wieder aufs Bett sank. Er sah erbärmlich aus. Seine Nacktheit ekelte sie an.
    »Wage es ja nicht, mich anzufassen.«
    »Was zum

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