Die Wölfe von Yellowstone. Die ersten zehn Jahre (German Edition)
müssen.
Auf der anderen Seite hätte es dann auch sehr viel länger gedauert, bis wir (Forscher, Biologen, Wolfsbeobachter) all die neuen Erkenntnisse erfahren hätten, die uns die Wölfe innerhalb kürzester Zeit über ihre Sozialverhalten und ihre Jagdtaktiken gelehrt haben.
Wie immer ich es auch drehe, es scheint keine ideale Lösung zu geben. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Wölfe auch ohne Artenschutz klug und anpassungsfähig genug sein werden, um den Kugeln der Jäger zu entkommen und langfristig auch außerhalb von Yellowstone zu überleben.
Viel Glück, Wölfe!
----
Anhang
Historischer Überblick
Die ursprünglich angesiedelten Rudel
1995
Crystal-Creek
Rose-Creek
Soda-Butte
1996
Chief-Joseph
Druid-Peak
Nez-Perce
Lone Star
Die chronologischen Ereignisse bis zur Wiederansiedlung 1995/96
1872
Der Yellowstone-Nationalpark wird als erster Nationalpark der Welt gegründet, um die »natürlichen Wunder zu schützen und absichtliche Zerstörung von Wild und Fisch zu verbieten«. Pelzjäger töten weiterhin Tausende Hirsche und andere Huftiere und vergiften ihre Kadaver, um Wölfe und Kojoten wegen ihrer Pelze zu erlegen.
1914
In Yellowstone beginnt die Wolfsvernichtungs-Kampagne, nachdem der Kongress die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt hat, um »Wölfe, Präriehunde und andere Tiere, die der Landwirtschaft und Viehzucht schaden, zu vernichten«. Der Beginn des Kriegs gegen die Beutegreifer im Westen.
1926
Zwei Wolfswelpen werden an einem Bison-Kadaver in Fallen gefangen, die letzten von 136 Wölfen, die seit 1914 getötet wurden.
1935
Der Yellowstone-Park beendet die Beutegreifer-Kontrolle.
1944
Der bekannte Biologe und Schriftsteller Aldo Leopold verlangt die Rückkehr der Wölfe in das Ökosystem von Yellowstone und in andere Wildnisgebiete im Westen Amerikas.
1973
Der Kongress erlässt den »Endangered Species Act«, ein Artenschutzgesetz, in dem der Rocky-Mountain-Grauwolf als vom Aussterben bedroht gelistet ist.
1981
Die Regierung beginnt, einen Wiederansiedlungsplan zu entwerfen.
1986
Dave Mech setzt sich für die Rückkehr der Wölfe ein und beschreibt Yellowstone als »einen Ort, der danach bettelt, Wölfe zu haben«.
1987
Die U.S. Fisch- und Wildbehörde genehmigt den überarbeiteten Wiederansiedlungsplan für die Rocky-Mountain-Wölfe und empfiehlt auch die Ansiedlung nach Yellowstone.
1990
Der National Park Service veröffentlicht »Wolves for Yellowstone?«, eine Studie, die vom Kongress angeordnet wurde. Die Umweltschutzorganisation »Defenders of Wildlife« stellt einen Entschädigungsfond in Höhe von 100.000 $ zur Verfügung, um Ranchern ihre getöteten Nutztiere zu ersetzen.
1991
Der Kongress weist die U.S. Fisch- und Wildbehörde an, ein »Environmental Impact Statement« (EIS) zur Wiederansiedlung von Wölfen nach Yellowstone und Zentral-Idaho vorzubereiten. Dies ist eine Studie, bei der festgestellt wird, welchen Einfluss eine Wiederansiedlung auf die Umwelt haben könnte. Auf den Entwurf hin erhält die Behörde über 160.000 Kommentare aus der Öffentlichkeit.
1994
Der endgültige EIS-Bericht wird veröffentlicht und empfiehlt die Wiederansiedlung einer »nicht notwendigen, experimentellen« Wolfspopulation nach Yellowstone und Idaho. (Dies ist eine wiederangesiedelte Population, die für das Überleben einer Spezies nicht notwendig, jedoch für ihre vollständige Genesung wichtig ist. Der Schutz ist ähnlich wie bei einer vom Aussterben gefährdeten Tierart. Das Management und die Kontrolle dieser Tiere dürfen jedoch nur durch die Bundesregierung erfolgen.) Es wird beschlossen, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich etwa 30 Wölfe in Kanada eingefangen und in Idaho und Yellowstone freigelassen werden sollen.
1995
3. Januar: Das Wyoming Farm Bureau beantragt beim Obersten Gerichtshof eine einstweilige Verfügung gegen die Wiederansiedlung.
9. Januar: Das Verladen und der Transport der in Alberta, Kanada, gefangenen Wölfe nach Yellowstone beginnen.
12. Januar: Die ersten Wölfe kommen in Yellowstone an. 14 Tiere in drei Familiengruppen verbringen mehrere Stunden in ihren Transportkisten, bis der Oberste Gerichtshof die einstweilige Verfügung der Rancher abweist.
19. März: Auch die letzte Klage des American Farm Bureaus gegen die Wiederansiedlung wird vom Obersten Gericht abgewiesen.
21. März: Die Türen zu den Wolfsgehegen werden geöffnet.
26.
Weitere Kostenlose Bücher