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Die Wölfe von Yellowstone. Die ersten zehn Jahre (German Edition)

Die Wölfe von Yellowstone. Die ersten zehn Jahre (German Edition)

Titel: Die Wölfe von Yellowstone. Die ersten zehn Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elli H. Radinger
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Ziel der Errichtung einer Forschungsbibliothek. Seitdem hat sie ihre Rolle ausgeweitet und bietet Parkbesuchern ein erstklassiges Informationsprogramm und Broschüren an. Mit ihren Verkäufen und Seminaren sowie den Spenden ihrer Mitglieder unterstützt sie den Nationalpark und das »Yellowstone Institute«, das jährlich mehr als 200 Kurse anbietet. Die Seminare, die von zwei bis fünf Tagen dauern, konzentrieren sich auf die Wildtiere des Parks, seine geothermischen Aktivitäten, seine Geschichte und die Wildnis. Da gibt es Kurse über: Wildblumen, Vögel, Naturfotografie und kreatives Schreiben, Kunst, Fliegenfischen, Kajak fahren, Philosophie und die Geschichte der Indianer, um nur einige wenige zu nennen. Fast 3.000 Teilnehmer jährlich lernen so die natürliche Schönheit des Parks und seine Geschichte aus erster Hand kennen. Das Institut hat inzwischen den Ruf, eine der besten Wildnisschulen Amerikas mit höchsten Ansprüchen für seine Lehrer zu sein.
    Ein erstklassiger Lehrer ist auch Brian, unser Bärenspezialist. Wir lernen in dieser Woche viel über das Verhalten von Grizzlys und Schwarzbären. Und immer wieder erzählt Brian seine zahlreichen Bärenanekdoten.
    Das Yellowstone Institute begrenzt die Zahl der Teilnehmer bei den Kursen auf 12 bis 15. So bleibt eine private Atmosphäre erhalten, die optimales Lernen garantiert. Norm Bishop, der den Park wie seine Westentasche kennt, nimmt uns abends zur Wolfsbeobachtung mit.
    Wenn es dunkel wird, treffen wir uns am Lagerfeuer, bevor wir uns in unsere kleinen Blockhütten zurückziehen. Wer es schafft, nach all der Aufregung des Tages und den langen Wanderungen noch die Augen – und Ohren – offen zu halten, kann sich dann der Stille hingeben, für die Yellowstone so berühmt ist und die gelegentlich nur von dem Rufen einer Eule oder dem Heulen der Wölfe unterbrochen wird.
    Die Blockhütten stehen auf historischem Grund und sind Zeugen für eine lange Episode in der Geschichte des Wildtiermanagements. Die Buffalo Ranch hat ihren Namen von den Bisons, die 1902 hierher gebracht wurden, um die letzten dieser braunen Riesen vor dem gigantischen Abschlachtungsfeldzug zu retten, den die weißen Siedler Ende des 19. Jahrhunderts begonnen hatten. 28 Bisons und einige Tiere von halb domestizierten Privatherden fanden hier eine Bleibe. Bis 1952 lebten die auf der Ranch. Nach der Sommersaison im Park arbeiteten die Ranger auf der Ranch. Sie mähten Heu, trieben die Tiere in die Gehege und schlachteten überzählige Bisons. Ursprünglich hielt man die Bisons in Gehegen und fügte vereinzelt Kälber von der wilden Herde des Parks hinzu. Aber nach und nach löste sich diese strikte Trennung auf. Bisons von der Ranch wurden in andere Gebiete von Yellowstone gebracht, damit sich diese Herden ebenfalls vergrößern konnten.
    Heute lebt im Park die einzige wilde und genetisch reine Bisonherde Nordamerikas. Inzwischen gibt es wieder fast 4.500 Bisons (2012) in Yellowstone.
    Die Gebäude, die damals auf der Buffalo Ranch gebaut wurden, dienen heute als Ranger-Station und als Schulungsraum. Die kleinen Blockhütten, in denen die Studenten während der Seminare wohnen, wurden 1981 aus einem anderen Teil Yellowstones hierher gebracht.
    Nach fünf Tagen Intensivunterricht über die Ökologie von Yellowstone und ihre Bedeutung für Bären und Wölfe, nach täglichen Wanderungen, Wolfs- und Bärenbeobachtungen und langen abendlichen Gesprächen sind wir alle Freunde geworden und tauschen vor dem Abschied noch unsere Anschriften und E-Mail-Adressen aus. Fast alle wollen wiederkommen und andere Kurse belegen. Auch das ist es, wofür viele Teilnehmer hierher kommen, neben den interessanten Schulungen und der unglaublichen Lage des Institutes: Gleichgesinnte treffen, die das »wahre« Yellowstone erleben wollen, fern von Hotels und Souvenirläden.
     
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Die Zukunft
    Am 15. Januar 1995 wurden mit Fanfaren und unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit 14 Wölfe mitten im Gebiet der größten Hirsch- und Büffelherden der Welt freigelassen. Sie sollten den Grundstock für eine neue Wolfspopulation in den nördlichen Rocky Mountains in Amerika bilden, das hoffte man. Weitere 17 Wölfe kamen 1996 nach Yellowstone.
    Innerhalb kürzester Zeit wuchs die Population auf die erstaunliche Zahl von 700 Tieren an (einschließlich der ebenfalls wiederangesiedelten Wölfe in Idaho und der Wölfe, die auf natürlichem Wege in den Norden Montanas eingewandert waren). Die Population gilt damit

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