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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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anführen.«
    Iwan wandte sich den Templern zu. »Sie sind zu viert. Ich schlage vor, dass sich jeweils einer jedem Trupp anschließt. Sie wissen, wie dieses Mädchen aussieht.«
    »Klingt vernünftig.«
    »Zarewitsch, das ist nicht klug.« Koschtschei stützte die Hände auf die Grundrisse, um sich zu Iwan zu beugen. »Die Bogatyri sind für so etwas ausgebildet – die Templer nicht. Ihr Stil ist archaisch; sie würden uns nur im Weg stehen.«
    Iwan klopfte nachdenklich auf den Griff seiner Pistole. »Dann wäre es vielleicht das Beste, wenn Sie hierblieben. Es können immer Fehler geschehen.«
    Billi schüttelte den Kopf. »Vergiss es. Wir kommen mit.«
    »Billi, das hier wird gefährlich.«
    »Verdammt richtig. Nur ein Grund mehr für mich, mitzukommen und dir den Rücken zu decken.«
    »Gut. Aber steh nicht im Weg herum. Verstanden?«
    »Verstanden, Zarewitsch .«
    Iwan öffnete den Mund zu einer Erwiderung, da ihm Billis nicht ganz respektvoller Ton durchaus bewusst geworden war, ging dann aber doch nicht darauf ein.
    Koschtschei klopfte auf seine Armbanduhr. »Wir brechen in zehn Minuten auf.«
    Lance reichte Billi ihre kugelsichere Schutzkleidung, eine hochgeschlossene Kevlarweste mit Reißverschluss, die man wie eine Jacke überzog. Der Kragen reichte ihr bis ans Kinn, war aber weit genug, es Billi zu gestatten, den Kopf zu wenden. Die Weste war angepasst worden, um Billis Katar und Kukri aufzunehmen; beide saßen bequem, wenn sie sie hineinschnallte. Dann grinste Lance und zeigte Billi ein gerades Schwert mit schmaler Klinge, das eine ähnliche Länge wie Percys Wakizashi hatte. Er schob es in eine Scheide, die sie auf dem Rücken trug.
    Billi versprach sich selbst, sich zum nächsten Geburtstag genau so eine Ausrüstung zu besorgen.
    Gwaine kam herüber. »Überlasst das Grobe den Russen. Wenn sie recht haben und dieses Haus vor Polenitsy überquillt, werden sie Wassilissa kaum kampflos hergeben. Nicht, dass ich mich beschwere.«
    »Wir holen sie lebend, verstanden?«, sagte Billi. Das war ihre Chance, und sie wollte, dass alle von denselben Annahmen ausgingen. Wassilissa konnte gerettet werden.
    »Du musst mir nicht sagen, wie ich meine Arbeit zu tun habe, Knappe«, lautete Gwaines Antwort.
    Billi warf einen Blick zu Lance hinüber, der nickte. »Wir retten die petite fille .«
    Sie waren bereit.
    »Wo ist Elaine?«, fragte Billi.
    Lance deutete nach oben. »Koschtschei hat ihr die Bibliothek der Bogatyri gezeigt. Es ist, als ob sie im Bibliothekarshimmel sei. Vielleicht findet sie etwas über die Baba Jaga, oui ?«
    Während Lance und Gwaine taktische Absprachen trafen, ging Billi in die Ecke der Eingangshalle und holte ihr Handy heraus.
    »Dad. Bist du da?«
    Die Leitung knisterte, aber dann hörte sie die vertraute Stimme ihres Vaters.
    »Billi?«
    »Dad? Wir haben sie gefunden. Wir haben Wassilissa gefunden.« Sie konnte die Aufregung nicht aus ihrer Stimme heraushalten.
    »Wirklich? Wie?«
    »Die Bogatyri haben sie gefunden. Sie wird nicht weit von hier von den Polenitsy festgehalten. Wir brechen gleich dorthin auf.«
    »Ich muss dir nicht erst sagen, dass du vorsichtig sein sollst, oder?«
    Billi sah sich zu den bis an die Zähne bewaffneten Soldaten um. Hier war genug Feuerkraft versammelt, um ein kleines Land zu erobern. »Ich glaube, dafür ist gesorgt …«
    »Gelobt sei Gott«, sagte Arthur. »Wir hatten hier Pech.«
    »Habt ihr Wassilissas Großmutter gefunden?«
    »Sie ist untergetaucht. Ich vermute, die Polenitsy haben nach ihr gesucht. Wir bemühen uns, sie zu finden, aber Karelien ist groß. Wir haben allerdings ein paar interessante Legenden über Baba Jaga gehört.«
    »Welche zum Beispiel?« Billis Neugier war geweckt.
    »Baba Jaga ist vor hundert Jahren verschwunden. Es gab keine Jagden mehr nach Frühlingskindern – die Werwölfe hörten einfach auf. Die weisen Frauen vor Ort sagen, dass es daran liegt, dass Baba Jaga im frühen zwanzigsten Jahrhundert verletzt wurde und unter der Erde in tiefem Schlaf lag, um sich zu erholen. Jetzt ist sie zurück – und sie hat Hunger. Darum sind die Polenitsy zurückgekehrt.«
    »Wie ist sie verletzt worden?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.« Arthur hustete. »Bringt einfach Wassilissa nach Jerusalem.«
    »Bilqis.« Lance trat zu ihr. »Sie warten.«
    »Dad …«
    »Ich hab’s gehört.« Arthurs Stimme wurde tiefer, als er das Handy dicht an seine Lippen führte. »Macht ihnen die Hölle heiß!«
    »Komm«, sagte Iwan zu Billi, als sie aus

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