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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Leinwand flammte auf, dann drang eine Rauchfahne daraus hervor.
    »Das wollte ich schon lange tun«, sagte Koschtschei. Er schoss ein zweites Loch ins Bild, zwischen Anastasias Augen.
    »Und das«, sagte er, während er die Pistole zurückgab. Mit einer Bewegung seiner baumstammdicken Arme fegte er die Bücher vom Tisch. Elaine zuckte zusammen, als die unbezahlbaren Einzelstücke – Bücher wie Schriftrollen – in alle Richtungen flogen.
    »Sie können doch nicht …«, begann sie und sammelte dann hastig die davongeschleuderten Bücher auf. Einer der Bogatyri schlug sie ihr aus den Händen und stieß sie zu Billi zurück.
    Koschtschei warf dem Mann einen Blick zu. »Andrei, wenn die alte Frau noch etwas sagt, dann brich ihr den Kiefer.«
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Billi. Wenn Gwaine und Lance irgendwo in der Nähe waren, mussten sie die Schüsse gehört haben. Sie musste auf Zeit spielen. Ihnen eine Chance geben zu entkommen.
    »Ich habe euch Templern meine Gastfreundschaft angeboten, meine Hilfe, ja, das Leben meiner Männer – und du missbrauchst mein Vertrauen! Schleichst dich hinter meinem Rücken davon. Hilfst dem Feind. Juri hat heute Nacht gesehen, wie du und Iwan mit den Polenitsy gesprochen habt. Dachtet ihr, ich würde das nicht herausfinden?« Er zog das Tuch aus der Hemdtasche und betrachtete es. »Ist das Dankbarkeit?«
    »Alles, was du je getan hast, hat nur dir selbst gedient!« Iwan starrte ihn böse an und versuchte sich loszureißen.
    »Ach, Romanow.« Koschtschei gab den Männern rechts und links von Iwan einen Wink. »Das alles verdankst du mir. Wenn dein Vater weiter an der Macht geblieben wäre, wären wir so arm wie die Templer.« Er schlug sich auf die Brust. »Ich habe die Bogatyri stark gemacht. Ich habe sie mächtig gemacht, gefürchtet. Und da wagst du es zu denken, dass ich all das einem Welpen wie dir übergeben würde? Es ist meine Bestimmung, die Bogatyri zu führen! Dein Vater musste verschwinden.«
    »Du streitest es noch nicht einmal ab? Dass du ein Verräter bist?«
    Koschtschei sah sich im Kreise seiner Männer um und lachte. Sie lachten ebenfalls. »Abstreiten? Ich streite nichts ab. Ich habe ihn zu den Polenitsy geführt und ihn dort gelassen. Er war schwach. Die graue Werwölfin hat kurzen Prozess mit ihm gemacht, wie ich gehört habe. Er ist bettelnd gestorben, auf den Knien. Ich feiere den Tod deines Vaters noch immer.«
    Iwan brüllte und griff an. Koschtscheis rechte Faust schnellte vor, und der Hieb riss Iwan vom Boden hoch. Billi fing ihn auf, als er zurückstolperte, überrascht, dass er weder bewusstlos noch tot war.
    »Nein, Iwan …«
    Er warf sich nach vorn, aber da er von Koschtscheis Schlag immer noch wankte, ging sein eigener daneben. Koschtschei packte Iwan beim Kragen und rammte dem jungen Mann das Knie in den Bauch.
    Der junge Romanow brach zusammen. Sein Brustkorb bebte, und seine Finger kratzten über den Boden, als er versuchte, sich abzustützen, um wieder aufzustehen.
    »Es wäre besser gewesen, wenn der Vampir dich getötet hätte, wie geplant«, sagte Koschtschei. »Aber Lady SanGreal musste dich ja retten.«
    Langsam kam Iwan auf die Beine; sein Zorn und sein Trotz waren ungebrochen.
    »Kämpfe gegen mich – kämpfe wie ein Mann von Ehre«, knurrte er und starrte den riesenhaften Bogatyr hasserfüllt an.
    »Ehre ist etwas für alte Männer und junge Narren.« Koschtschei triefte vor Schweiß; er griff zu seinem Tuch und wischte sich das Gesicht mit dem grün gemusterten Stoff ab. Nun erkannte Billi das Tuch und schnappte nach Luft.
    Es war ein Paisleykopftuch.
    Koschtschei bemerkte Billis entsetzten Blick.
    »Oh ja, Templerin. Die Frau hat mir alles erzählt. Letzten Endes.« Dann richtete er sich auf und zog die Pistole aus dem Hosenbund. »Ich werde Wassilissa finden – das sollte dir ein Trost sein. Ich werde sicherstellen, dass Baba Jaga sie nicht in die Finger bekommt. Und ich werde dafür sorgen, dass der Fimbulwinter nie anbricht. Das wollt ihr doch alle, oder? Wassilissa ist viel zu wertvoll, um den Polenitsy und ihrer wahnsinnigen Göttin überlassen zu werden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel die Vampire für ein Frühlingskind bezahlen würden!«
    Er zog den Schlitten seiner Pistole zurück und lud eine Patrone in den Lauf. Dann zielte er auf Iwans Kopf.
    »Ich habe schon immer davon geträumt, einen Romanow zu töten«, sagte er.
    »Runter damit, Fettsack!«
    Koschtschei klappte die Kinnlade herunter. Gwaine stand

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