Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
Vom Netzwerk:
einfach.«
    Elaine setzte die Tasse ab. »Dann haben wir keine Zeit zu verlieren.«
    »Du kannst nicht mitkommen, Elaine«, sagte Billi. »Es tut mir leid, aber wir brauchen dich hier nicht mehr. Von jetzt an wird es nur noch ums Kämpfen gehen, und die Templer brauchen dich lebend.«
    Meine Art Arbeit, nicht deine .
    Billi wandte sich an Iwan. »Elaine muss nach London zurück. Kannst du das in die Wege leiten?«
    »Ich werde ein paar Anrufe tätigen.«
    Elaine setzte dazu an zu widersprechen. Aber sie konnte es nicht; Billi hatte recht.
    Billi streckte die Hand aus. » Deus vult , Elaine.«
    Elaine sprang auf und erdrückte Billi fast an ihrer Brust. Sie hatte viel Kraft in diesen schmächtigen Gliedmaßen. Billi erwiderte die Umarmung der alten Frau. Als Elaine sie schließlich losließ, waren ihre Augen gerötet und feucht.
    »Viel Glück, Mädchen.«

29
    Zehn Minuten später war es erledigt. Elaine würde direkt zum Flughafen fahren und ins nächste Flugzeug nach London steigen.
    Billi durchsuchte Lance’ Rucksack, während Iwan mit Elaine aufbrach, um ein Taxi zu suchen.
    Billi konnte die Umschläge gegen Wolfsbisse riechen, sobald sie den Reißverschluss aufgezogen hatte. Sie waren ordentlich in Brottüten verpackt. Es war auch eine Schachtel Silberkugeln vorhanden, 9 mm – das perfekte Kaliber für ihre Pistolen.
    Iwan kam zurück und führte Billi hinaus aufs Flugfeld. Der tiefdunkle Nachthimmel war sternenübersät; kein Wölkchen stand am Himmel.
    »Du kannst im Flugzeug schlafen«, sagte Iwan.
    Billi sah ihn schuldbewusst an. Obwohl sie nicht darüber nachgedacht hatte, war sie erschöpft. Iwan musste sich noch schlimmer fühlen als sie: Sie war schließlich nicht vor kurzem als Boxsack missbraucht worden. Die Prellung auf seiner Wange war dick und glänzend geschwollen, beeinträchtigte sein gutes Aussehen aber keineswegs. Sie warf ihm einen Seitenblick zu, als sie über die Startbahn gingen. Sein kantiger Kiefer war starr, seine grauen Augen fest auf die vor ihnen liegende Aufgabe gerichtet.
    Alles an Iwan sprach von eiserner Disziplin. Sie hatte gesehen, wie er in den Schusswechsel eingegriffen hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, als die Kugeln um ihn herumgezischt waren. Dann drehte er sich um und lächelte, und die fast maschinenartige Persönlichkeit verschwand. Ein anderer Iwan erschien. Ein warmherziger, fürsorglicher Iwan. Der wahre Adlige. Er ergriff ihre Hand.
    »Wir sind da, Billi.«
    Sie blieben vor einer kleinen, weißen Propellermaschine stehen. Sie war etwa sechs Meter lang, und die Tragflächen hatten eine Spannweite von zehn Metern. Das Cockpit sah aus, als sei es für Hobbits gebaut.
    »Das hier?«, fragte Billi. Der Zweisitzer wirkte sehr zerbrechlich.
    »Sie hatten keine MiG-Kampfjets mehr übrig. Das hier wird seinen Zweck schon erfüllen.« Er tätschelte den Flugzeugrumpf. »Ich betrachte es gern als … gemütlich.«
    Die Bedienelemente beschränkten sich auf das Nötigste: nur zwei kleine elektronische Bildschirme und ein paar Schalter. Das Handy hatte mehr Funktionen. Iwan nahm die Kopfhörer vom Haken und ließ den Motor an. Die Propeller drehten sich langsam zwei Mal, dann startete der Motor. Billi spürte, dass das Flugzeug einen Satz nach vorn machen wollte. Die Anzeigen erwachten zum Leben, und Iwan scrollte eine Reihe von Optionen auf einem der Bildschirme herunter. Er klopfte darauf.
    »Das hier ist das EFIS : das Elektronische Fluginstrumentensystem. Darin sind heutzutage die meisten wichtigen Daten gespeichert. Höhenmesser, Kompass, der künstliche Horizont, all der Kram.« Er deutete auf den Bildschirm daneben. »Das ist das GPS . Gemeinsam mit dem EFIS fliegt sich das Ding praktisch von selbst.«
    »Wie lange dauert die Reise?« Billi strich sich den Mantel zurecht, während sie sich auf dem engen Sitz zurechtsetzte. Purpurne und rosafarbene Schatten huschten über den dunkelroten Stoff, als sie ihn mit den Händen glättete.
    Ich werde schon so eitel wie Iwan . Sie fand den Sicherheitsgurt und schnallte sich an Schultern und Taille fest.
    »Je nachdem, ob wir Rückenwind haben, drei bis vier Stunden.«
    Das Flugzeug begann, über die Startbahn zu beschleunigen. Es machte einen Satz nach oben, und gleichzeitig sackte Billi der Magen in die Kniekehlen. Der Wind versetzte dem Flugzeug einen Stoß zur Seite, und Iwan fluchte, beide Hände fest um den Steuerknüppel gelegt; er kämpfte darum, das Flugzeug gerade zu halten. Billi bekam Herzklopfen, aber dann war der

Weitere Kostenlose Bücher