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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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aber unsere Mission darf unter solchen privaten Angelegenheiten auf gar keinen Fall leiden!“
       „ Der Oberst glaubt wohl, du würdest seine Stellung gefährden“, stellte Lothar fest.
       „ Und da liegt er gar nicht mal so falsch!“ knurrte Dietbert
       „ Na wenn du auch so offensichtlich an seinem Stuhl sägst“, sagte Randolf, „musst du dich auch nicht wundern, wenn er dich bekämpft!“
       „ Ich säge nicht an seinem Stuhl!“ betonte Dietbert. „Ich hätte noch genügend Zeit um ein Amt zu erreichen! Er selber ist es, der in letzter Zeit stark nachgelassen hat und jetzt nicht mehr gut bei Hofe angesehen ist! Dafür kann ich nichts! Nur er denkt, dass ich an seiner misslichen Situation schuld sei und macht mir deswegen Schwierigkeiten. Aber lange schaue ich mir das nicht mehr an: Dann kann sich der Graf zwischen ihm und mir entscheiden – das sag ich euch!“
       „ Tu das nicht“; beschwichtigte ihn Randolf.
       „ Schau’s dir doch an! Warum glaubst du liegt der ganze Mist hier? Nehmen wir alles mit, schaffen wir es nicht und versauen die Aktion, wähle ich das Notwendige aus, wird er mir vorwerfen, dass ich ein Schlappschwanz sei und wehe mir, wenn dann etwas schief geht!“
       „ Kann schon sein, dass das stimmt, was du sagst“, räumte Randolf ein, „aber wir werden im Falle eines Falles zu dir stehen und deine Fahne hochhalten! Mach dir also nun mal keine Sorgen, also wähle nun die richtigen Teile in einer angemessenen Menge aus und dann machen wir uns auf die Socken!“
       Dietbert äußerte sich nicht weiter und tat was Randolf gesagt hatte. Schließlich konnte niemand besser als er die Sachlage beurteilen: Dietbert hatte das Tor und die Zugbrücke ja kürzlich erst aus aller nächster Nähe gesehen, dazu kam seine langjährige Erfahrung mit Brandschatzungen aller Art, sodass er zielstrebig das effektivste Material zusammenstellte.
       „ So!“ stellte er befriedigt fest. „Das müsste reichen! Und wenn nicht, kann ich’s auch nicht ändern; mehr können wir jedenfalls nicht schleppen!“
       „ Wird schon gut gehen“, war Randolf einigermaßen zuversichtlich. „Auf, lasst uns das Material schultern und dann geht’s los!“
       Kaum zehn Minuten später hatten die Jungs sich den Buckel voll geladen mit allem, was man für ein schönes Feuerchen so brauchte. Entschlossen stapften sie in die Dunkelheit, der, im bläulichen Mondlicht liegenden Burg entgegen. Niemand verabschiedete sie, keiner sprach ihnen Mut zu, obwohl sie eben dabei waren ihr Leben zu riskieren und obwohl von dieser Tat die ganze Unternehmung abhing.
       „ Schöne Scheiße!“ war Dietbert ungehalten. „Wo sind die denn alle? Ich komme mir vor, wie ein Aussätziger, der bei Nacht und Nebel aus der Stadt gejagt wurde.“
       „ Wer soll denn da sein?“ fragte Randolf provokant. „Der Graf lässt es sich in seinem Zelt gut gehen oder schläft bereits und der Oberst lässt uns absichtlich im Stich, weil er mit dir in Fehde liegt und sonst weiß ja gar keiner von uns!“
       „ Hm“, grummelte Dietbert. „Hast ja Recht! Können mich auch alle mal... Lasst uns verschwinden!“
       „ Alter Brummbär“, stupste ihn Randolf an. „Jetzt machen wir erst einmal unsere Arbeit und wenn wir den verfluchten Altgrafen aus dem Land gejagt haben, bin ich mir sicher, dass insbesondere du deinen gerechten Lohn für deinen Einsatz und deinen Mut erhalten wirst!“
       „ Gut Leute“, drehte sich Lothar um, der schon ein paar Schritte voraus gegangen war. „Ich glaube auch, dass der Graf für Dietbert und den Oberst Verwendung findet, dass sollte uns jetzt wirklich nicht belasten! Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir uns jetzt konzentrieren – also Klappe halten und hinter mir her!“
       Randolf und Dietbert schauten sich verblüfft an, was Lothar, als er ihre Gesichter sah, mit den Worten kommentierte: „Ich bin nicht auf einmal so viel mutiger geworden, ich will das Ganze hier bloß hinter mich bringen! Das ist alles!“
       Randolf und Dietbert nickten sich verständig aber auch beruhigt zu und zogen wortlos hinter Lothar her.
       Tief in der Nacht erreichten sie die äußere Mauer der Burg. Sie wussten nicht genau, ob das dazugehörige Tor nachts bewacht wurde, gingen aber kein Risiko ein und krabbelten durch das Loch, das sie selbst erst vor wenigen Tagen gebrochen hatten. Nachdem sie durch den trocken gefallenen Burggraben gehuscht waren, striffen sie an

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