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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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die ganze Außenanlage des Schlosses geschleift wurde.
       „ Wirst du gleich sehen“, antwortete diese aufgeregt und drückte sich weit hinter dem gepflegten Teil des Schlossparks durch wild wucherndes Gestrüpp.
       Sie befanden sich in einem Teil des gräflichen Gartens, den der Haushofgärtner seit Jahren, aus Angst vor dem was da so alles geschah, nicht mehr betreten wollte!
       „ Nur noch wenige Schritte und du wirst sehen!“ versicherte Amelie.
       „ Was stinkt denn hier so erbärmlich?“ ekelte sich Randolf.
       „ Das ist sicherlich er!“ sagte Amelie mit bedeutungsvollem Augenaufschlag.
       „ Wer er ? Und warum stinkt er?“ war Randolf ziemlich verwirrt.
       „ Er stinkt doch nicht, sondern das was er tut!“ korrigierte sie sich.
       „ Und was tut er?“ fragte Randolf ziemlich genervt nach.
       „ Wirst du gleich sehen. Da sind wir!“ triumphierte Amelie stolz mit weit ausholender Armbewegung.
       Randolf dachte, das er irgendetwas übersehen würde, denn er sah nur eine schäbige, halb zerfallene Hütte aus groben Feldsteinen zusammengesetzt, deren Fenster vernagelt und dessen Dach windschief unter einem bröckelnden Backsteinschornstein hing.
       „ Entschuldige, Amelie“, setzte Randolf vorsichtig an, „ich glaube ich verstehe hier irgendetwas nicht ...“
       „ Komm schon du Dummerchen, es hat alles seine Richtigkeit“, zog sieh ihn hastig weiter. Amelie klopfte drei Mal laut an, ging dann sofort einige Schritte zurück und wartete andächtig.
       Randolf hatte angespannt Amelies Vorgehensweise beobachtet und zögerte keine Sekunde, ihr es sofort nach zu tun und schleunigst drei Schritte zurück zu springen - war er sich inzwischen doch fast sicher, das Beelzebub gleich persönlich mit lautem Donnerschlag erscheinen würde – oder etwas ähnliches in der Art!
       Als sich eine Zeit lang überhaupt nichts tat, flüsterte er etwas zaghaft: „Und jetzt?“
       „ Gleich kommt er und dann wirst du sehen!“ Amelie zitterte vor Aufregung, was Randolf nicht eben gerade beruhigte.
       Schlürfend und knarrend, wie man es von solch einem alten Bretterhaufen erwarten konnte, schob sich das, was mal eine Tür gewesen war, auf. Eine Art Truthahnkopf mit schlohweißen Haaren streckte sich unsicher hervor und quäkte: „Ah! Ihr seit’s Comtesse!“
       Randolf erkannte jetzt, da der Kopf sich etwas gehoben hatte, das dieser Kopf zu einem alten, runzeligen Männchen gehörte, der offensichtlich der Grund ihrer kleinen Odyssee zu sein schien.
       „ Darf ich vorstellen:“ tönte Amelie stolz, „der Hexenmeister unserer Grafschaft!“
       „ Aber, aber, Comtesse!“ protestierte der Vorgestellte. „Nicht doch dieses hässliche Wort! Ich bin Alchimist! Ihr wisst doch, dass meine Kunst bei den Jesuiten eh schon in Verruf steht, wenn Ihr mich auch noch Hexenmeister nennt, kann ich ganz schnell auf dem Scheiterhaufen landen!“
       „ Schon gut, lieber Adalbert“, lenkte Amelie belustigt ein, „Ihr habt ja recht. Aber Ihr wisst, dass ich Euch schon als kleines Mädchen mit euren Essenzen und Pülverchen hantieren sah und für mich wart Ihr immer der große, große Hexenmeister! Lasst mir den Spaß! Ich werde euch auch vor keinem anderen so nennen, versprochen!“
       „ Vor keinem anderen?“ fragte Adalbert nach. „Und wer ist denn bitteschön e r hier, wenn kein anderer?“ Das Männchen tauchte ganz aus der Tür und besah sich misstrauisch den Fremden von oben bis unten.
       „ Das, ja das .. Wie soll ich sagen?“ Amelie kam in Erklärungsnot und Randolf war auf einmal hell wach und gespannt bis ins kleinste Härchen, wie die Antwort ausfallen würde. „Das ist mein ... - mein Liebster!“ sagte sie schnell und etwas verschämt weggeduckt. Randolf war überglücklich, denn mit dieser Antwort hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.
       „ Na sieh mal einer an!“ krächzte Adalbert und setzte schmunzelnd nach: „Unsere kleine Amelie wird langsam groß! Einen Liebsten bringst du mir mit und dabei dachte ich immer, deine Entscheidung würde vielleicht einmal auf mich fallen.“ Adalbert war insgeheim sehr zufrieden, sah er sich doch als eine Art Ersatzgroßvater, nachdem Amelie ja quasi keinen mehr hatte und er hatte immer gehofft, seine kleine Amelie noch einmal glücklich in den Armen eines jungen Helden zu sehen, bevor er die Augen für immer schließen würde und nun war es endlich soweit!
       „ Hat unser

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