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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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ihrem Stall zu bringen. Larkyn war sehr reif für ihr Alter, vielleicht reifer, als es ihre Erfahrungen vermuten ließen. Es konnte gut sein, dass sie ihre ländlichen Manieren, ihren Hochlanddialekt und ihre Bildungslücken irgendwann überwinden und eine der größten Pferdemeisterinnen von Oc werden würde.
    Vorausgesetzt, es gelang ihr, Philippa, sie vor diesem wahnsinnigen Fürsten zu beschützen.

Kapitel 31
    A m nächsten Morgen schickten Philippa und Margret eine Drittklässlerin mit einer Nachricht zu Baron und Baronin Beeht und baten sie um Schutz. Baronin Beeht schickte als Antwort einen ihrer Diener, einen großen, stillen Mann, der außerdem einen Brief der Baronin mitbrachte. Sie stellten ihn Herbert vor und zeigten ihm, wo er vor den Stallungen Nachtwache halten konnte. Die Mädchen betrachteten den Mann neugierig, als Philippa ihn herumführte. Sie informierte sie, dass er gekommen war, um Herbert zu helfen, und die Mädchen runzelten erstaunt die Stirn, denn sie wussten, dass Herbert noch nie zuvor Hilfe gebraucht hatte. Nur Larkyn und Hester wirkten erleichtert. Die Mädchen hatten bereits bewiesen, dass sie Stillschweigen bewahren konnten, und Larkyn würde besser schlafen, wenn sie wusste, dass jemand Nachtwache hielt.
    Nachdem sie die Risiken abgewogen hatten, schickte Margret eine offizielle Klage an den Rat und beschuldigte den Fürsten, eine Zuchtverletzung begangen zu haben. Ihr und Philippa war klar, dass es schwierig werden konnte, sollte nicht in ihrem Sinne entschieden werden, doch sie wussten nicht, wie sie ansonsten mit der Situation verfahren sollten. Nachdem Frans immer noch krank war und Wilhelm den Zuchtmeister unter Kontrolle hatte, waren die Edlen des Rates die Einzigen, an die sie sich wenden konnten.

    Die Bestätigung ihrer Klage kam per Post, was zwei Tage Wartezeit bedeutete. Philippa lief auf und ab, und Margret saß meist in einen schweren Schal gehüllt in ihrem großen Sessel.
    »Du bist krank, Margret«, sagte Philippa am ersten Tag. »Du solltest im Bett liegen.«
    »Nein, nein«, erwiderte die Leiterin schwach. »Mir ist nur kalt. Findest du es nicht kalt?«
    Philippa trat ans Fenster, um ihre Sorge zu überspielen. Im Kamin brannte ein schönes Feuer, und Margrets Büro war so warm, dass sie eigentlich gerade das Fenster öffnen wollte, um ein bisschen kalte Luft hereinzulassen. Sie blickte hinaus und war froh, dass ihre Schülerinnen bereits von ihren Aufgaben heimkehrten. Von den Bergen her waren über Nacht Wolken aufgekommen und hatten sich in flauschigen grauen Falten über das Land gelegt. Philippa konnte weder die Hügel im Westen sehen noch die Turmspitzen von Oscham im Osten. Sie verschränkte die Arme und tippte gereizt mit den Fingerspitzen auf ihre Ellbogen. Sie wurde das Bild einfach nicht los, wie Wilhelm die Hände um Larkyns Hals geschlossen hatte. Ebenso wenig die Erinnerung, wie Tup an ihr vorbeigeprescht war und seine Zähne in Wilhelms Schulter geschlagen hatte. Selbst die großen, unschuldigen Augen des Fohlens verfolgten sie.
    »Es ist so hübsch, Margret«, bemerkte Philippa zum zehnten Mal. »Hellgrau mit ganz blassen Flecken auf dem Rücken und der Kruppe und einer Mähne und einem Schweif wie aus Silber. Ich glaube, seine Flügel werden ebenfalls grau, und es hat sehr lange Beine für seinen Körper. Wenn es nicht diese Farbe hätte, hätte ich gedacht, es ist ein Nobler. Es hätte Amelias Fohlen sein können, aber
natürlich ist es dafür jetzt zu spät. Was wird nur aus dem armen kleinen Ding?«
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte Margret. »Das hängt allein vom Rat ab.«
    »Es ist zu spät«, sagte Philippa wieder und war nervös und wütend. »Wenn wir es ihm wegnehmen, stirbt es, aber ich fürchte, es wird auch sterben, wenn wir nicht …«
    Auf der anderen Seite des Hofs stand die Stalltür offen, und Herbert kam mit Eimer und Spaten heraus. Beere folgte ihm, langsam, aber mit wedelndem Schwanz. Philippa stützte sich mit einer Hand an dem kalten Fensterrahmen ab und beobachtete den Oc-Hund, der dem Stallburschen um die Trockenkoppel herum folgte. »Zumindest Beere scheint sich zu erholen«, sagte sie halb zu sich selbst.
    »Dank Larkyn«, erwiderte Margret. Philippa sah sie an und bemerkte, dass die Leiterin den Kopf gegen die hohe Lehne ihres Sessels gelegt und die Augen geschlossen hatte.
    »Margret, leg dich ins Bett. Wie willst du es denn schaffen, vor den Rat zu treten?«
    Nach einer Weile öffnete Margret die Augen, doch sie

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