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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Leiterin, Meisterin Stern. Neben ihr stand eine große, grobknochige Frau.
    »Beeilung, Schwarz, das ist Mama!«, rief Hester.
     
    Als die Nacht heraufgezogen war, wurde es kühl in der Hütte. Durch die Ritzen in den Wänden fiel ein Schimmer Mondlicht herein. Amelia hatte Mahagoni mit einer der Decken abgerieben, setzte sich nun auf den Stapel und legte sich gegen die Kälte eine der Decken über die Schultern. Sie roch nach Heu, Staub und Moder und war aus grober, kratziger Wolle, aber immerhin war sie warm. Beere drückte sich nah an sie, und Amelia legte einen Arm um den Oc-Hund. Mahagoni hielt den Kopf dicht neben ihre Schulter. Sie legte ihm in der Dunkelheit die Hand auf den Hals.
    Sicher waren bereits Boten mit Nachrichten unterwegs und hatten den Rat informiert, dass eine Schülerin der Akademie vermisst wurde, und man hatte Baron von Kleeh davon verständigt, dass seine Tochter verschwunden war. Gleich morgen früh würden die Geflügelten Pferde über die Felder und den Wald fliegen und die Gegend nach ihnen absuchen. Sie mussten nur durchhalten, aufeinander aufpassen und ruhig bleiben. Dieser Vorfall würde den Ruf des Fürsten Wilhelm von Oc ruinieren.
    Und wie sehr er sie auch provozierte, sie würde ihm nicht verraten, was sie wusste.
    »Das werde ich nicht tun«, flüsterte sie Beere und Mahagoni zu. »Egal, was er macht, ich erzähle ihm nichts. Meisterin Winter hat meiner Familie ihr Vertrauen geschenkt. Und ich bin durch das Ehrenwort meines Vaters gebunden.« Beere legte den Kopf auf eine Seite, sah sie an und lauschte ihrer Stimme. Amelia tätschelte ihn.
    »Dabei konnte er eigentlich gar nicht wissen, dass er uns
alleine antreffen würde«, überlegte sie leise. »Merkwürdig, wie das Glück einem so verrückten Menschen manchmal in die Hände spielt.«
    Sie streichelte Mahagonis weiche Lippen und seufzte. Vom gesellschaftlichen Rang her war sie Wilhelm beinahe ebenbürtig. Nachdem er sie als Geisel genommen hatte, würde er sich zweifellos an die Regeln halten, das bedeutete, er würde sie einsperren, sie vielleicht sogar hungern lassen, aber er würde sie nicht umbringen. Lebendig konnte er mehr mit ihr anfangen.
    Aber was sollte aus Mahagoni werden?
    Schließlich legte sich Amelia auf die Decken. Sie musste ihre Gedanken sortieren, ansonsten konnte sie sich nicht ausruhen. Morgen würde er sicher nach ihr sehen. Wenn sie nichts verriet, war sie ihm nicht von Nutzen, und ebenso wenig half es ihm, wenn niemand erfuhr, dass er sie als Geisel genommen hatte.
    Während sie sich zwang, ruhiger zu atmen, dachte sie unentwegt an das dunkle Funkeln in den Augen des Fürsten. Beere kuschelte sich an sie, und Amelia legte ihren Kopf auf das seidige Fell des Oc-Hundes. Was Wilhelms Verhalten zu bedeuten hatte, würde sie morgen herausfinden. Am nächsten Tag sah man die Dinge immer klarer.

Kapitel 8
    B eatrixah hörte zufällig, wie Sarah Renner, eine der jungen Reitlehrerinnen, einer anderen Pferdemeisterin die Neuigkeit zuraunte. Beatrixah wiederum erzählte es unter dem Siegel der Verschwiegenheit Isobel, die es Grazia vertraulich ins Ohr flüsterte. Folglich wussten schon bald alle Schülerinnen der dritten Klasse, dass die Familie Beeht ganz allein die laufenden Kosten der Akademie für den kommenden Winter übernommen hatte.
    Nachdem die Mädchen der ersten und zweiten Klasse am anderen Ende des Schlafsaals im Bett lagen, versammelten sich die Drittklässlerinnen um Hesters Bett. Die Mädchen trugen ihre Nachthemden und hockten im Schein der Lampen im Schneidersitz auf Hesters und Larks Betten. Beatrixah wiederholte noch einmal, was Meisterin Renner gesagt hatte.
    Anabel legte die Stirn in Falten. »Es tut mir so leid, Morgen. Ich habe meinen Papa auch gebeten zu helfen, aber er hat gesagt, dass die Geflügelten Pferde dem Fürsten gehören und er deshalb auch für sie verantwortlich wäre.«
    »Das stimmt auch, aber das Problem ist, dass das Geld, das eigentlich für Heu, Getreide und andere Dinge vorgesehen war, komplett für den Unterhalt der Soldaten ausgegeben wurde«, erklärte Grazia.
    »Mein Vater glaubt, dass es klug ist, in Oc eine stärkere Miliz aufzubauen«, mischte sich Beryl ein. »Er meint,
Kleeh würde Oc sicher noch einmal angreifen, weil einem Mädchen aus Kleeh erlaubt wurde, sich an ein Geflügeltes Pferd zu binden.«
    »Das glaubst du doch wohl aber nicht auch, Beryl!«, widersprach Lark empört.
    »Leise, Schwarz, wir dürfen die Jüngeren nicht stören.«
    Beryl kniff die

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