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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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aufgestellt, und um ihn herum gruppierten sich dazu passende Stühle.
    Sie gingen weiter, über Flure, Treppen und an zahlreichen Türen vorbei. Lark versuchte zu verfolgen, an wie vielen sie vorbeigekommen waren und in welchem Flur sie sich gerade befanden. Schließlich blieb der Mann vor einer Tür stehen. »Bitte warten Sie hier«, sagte er, bevor er kurz anklopfte, in dem Raum verschwand und die Tür hinter sich schloss.

    Sie hatte kaum einmal Luft geholt, als die Tür bereits wieder aufflog. Baron Riehs stand im Eingang. Er wirkte so ruhig und beherrscht, als hätte er sie erwartet.
    »Sie sind Mistress Schwarz, nicht?«, fragte er höflich.
    Sie nickte. Auf einmal fühlte sich ihr Mund ganz trocken an, und beinahe musste sie weinen. Sie schluckte heftig. »Edler Herr«, brach es aus ihr heraus. »Er hat Amelia entführt!«
     
    Danach ging alles erstaunlich schnell. Selbst als Baron Riehs ihre Hand nahm, sie zu einem Stuhl führte und ihr Erfrischungen bringen ließ, während er zugleich seinem Sekretär Anweisungen gab, schaffte Lark es, ihre Tränen zurückzuhalten.
    Sie war so erleichtert, zumindest für eine Weile der Verantwortung enthoben zu sein, dass sie im Nachhinein vor Anspannung und Sorge zitterte. Aus der Palastküche brachte ihr ein Lakai ein Tablett mit einer Tasse Tee. Nachdem sie davon getrunken hatte, fühlte sie sich besser und stand dem Sekretär, dem Baron und anschließend einem Stellvertreter des Prinzen Rede und Antwort, wobei Letzterer sich Notizen machte und sich gedämpft mit Riehs und seinen Leuten besprach.
    Als es ruhiger wurde und die Sekretäre und Assistenten den Raum verlassen hatten, nahm Baron Riehs Lark gegenüber Platz. Er stützte sich mit den Ellbogen auf die Stuhllehnen, legte die Fingerspitzen aneinander und sah sie undurchdringlich an. »Was glauben Sie, will Fürst Wilhelm mit dieser Aktion erreichen?«
    Sie erkannte den Gesichtsausdruck wieder; sie hatte ihn schon häufig bei Amelia gesehen. »Eigentlich wollte er mich entführen, Baron«, erklärte sie unumwunden. »Aber
ich war nicht da, also hat er einfach Amelia mitgenommen.«
    »Und wieso sollte er Sie entführen wollen?«
    »Er hasst mich, weil mein Hengst Tup der erste Spross seiner neuen Züchtung Geflügelter Pferde war, aber auf dem Unteren Hof zur Welt gekommen ist. Er denkt, wenn er mich gefangen hält, kann er Meisterin Winter nach Oscham zurücklocken. Das kann ich zwar nicht beweisen, aber ich glaube es.« Sie trank einen großen Schluck von dem erfrischenden Tee. »Und natürlich«, fügte sie nüchtern hinzu, »hat Fürst Wilhelm eine Klatsche.«
    Riehs sah sie fragend an, und während sie mit ihrer freien Hand gestikulierte, erklärte sie: »Es tut mir leid, edler Herr, ich meinte, dass er verrückt ist. Der Fürst nimmt ein Mittel, und das benebelt seinen Verstand. Er hat letztes Jahr sogar einmal versucht, mich umzubringen.«
    Riehs kniff die Augen zusammen, sein Mund war nur noch ein schmaler Strich, so fest presste er die Lippen aufeinander. »Ich habe angeordnet, dass noch heute mein Schiff fertig gemacht wird, damit ich nach Oc segeln kann.«
    »Das habe ich mir gedacht, Baron. Es gibt keine andere Möglichkeit. Fürst Wilhelms Miliz ist überall, seine Soldaten sind sogar an der Akademie.«
    Der Baron zögerte nur einen winzigen Augenblick. »Mistress Schwarz, ich danke Ihnen für Ihre Initiative. Ihre Leiterin hätte mich sofort informieren müssen.«
    »Es ist schwierig für sie«, nahm Lark Leiterin Stern in Schutz. »Sie hatte keine schlüssigen Beweise – ebenso wenig wie ich. Ich habe nur … das heißt, ich glaube …«
    »Sie haben eine Überzeugung.«
    »Ja, genau.«

    Seit er sie begrüßt und sich ihre Kunde angehört hatte, hatte sich zwischen seinen Brauen eine tiefe Furche gebildet, die seitdem nicht schwächer geworden war. Seine Stimme klang jedoch so unbeschwert, als plauderten sie über das Wetter. »Prinz Frans muss von unserem Kommen informiert werden«, erklärte er. Und dann fügte er halb zu sich selbst hinzu: »Ich wünschte, Philippa Winter wäre hier.«
    Belebt von dem Tee und mehr noch von dem angenehmen Gefühl, dass jemand anders die Entscheidungen traf, sprang Lark von ihrem Stuhl auf. »Was tun wir zuerst?«, fragte sie.
    Er erhob sich etwas langsamer und weitaus würdevoller von seinem Stuhl und lächelte leicht. »Ich finde, Sie haben bereits genug getan. Ich werde Frans informieren, und außerdem muss ich mit Prinz Nicolas sprechen.« Er rieb sich die Augen

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