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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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meinte es zweifellos gut. Aber Lark hatte einen Auftrag zu erfüllen. Sie konnte nicht zulassen, dass sich ihr jemand in den Weg stellte.

Kapitel 11
    A ls sich der Mann in dem Kapuzenmantel über sie beugte, zuckte Amelia zusammen. Er stank, hatte sich offenbar schon lange nicht mehr gewaschen und seine Kleidung war stark verschmutzt. Seine gelben Zähne waren abschreckend, und sein lüsterner Blick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Seine Augen strahlten nichts Verrücktes aus wie bei Fürst Wilhelm, sondern reine Brutalität. »Eine Kleeh«, knurrte er. »Wie praktisch.«
    Sie richtete sich auf. »Ich bin Amelia Meister«, erklärte sie steif. »Und wer sind Sie?«
    »Ich heiße Slathan.« Seine Lippen waren rot und feucht. »Der persönliche Gehilfe des Fürsten.«
    »Ach wirklich?«, fragte sie und war stolz, dass ihre Stimme so fest klang. »Dann könnten Sie vielleicht dafür sorgen, dass ich angemessen untergebracht werde, wenn ich schon nicht gleich zur Akademie zurückkehren darf.«
    »Angemessen?« Er lachte rau. »Das hier scheint mir doch ganz passend zu sein! Ihr wohnt doch immer mit euern verdammten Gäulen zusammen, oder nicht?«
    »Ich bin sicher, dass Durchlaucht Ihren Ton nicht billigen würde«, erwiderte Amelia.
    Jinson trat einen Schritt nach vorn und stellte sich zwischen Amelia und Slathan. Sein Gesicht war kalkweiß, und als er sprach, zitterte seine Stimme. »Baroness Riehs könnte ein richtiges Bett gebrauchen, Slathan.«

    Slathan sah Jinson finster an. »Was du nicht sagst! Wieso besorgst du ihr dann keins?«
    »Durchlaucht hat mich angewiesen, hier bei ihr zu bleiben«, verteidigte sich Jinson. Er war vollkommen rot im Gesicht, selbst sein Hals war rot angelaufen, doch er ließ sich von Slathans Blick nicht einschüchtern.
    »Du hast wohl Angst, sie könnte abhauen, was? Nun, ich erledige nicht deine Arbeit, Jinson. Wenn du willst, dass sie ein Bett bekommt, dann kümmere dich darum.« Er trat einen Schritt zur Seite und musterte Amelia wieder von oben bis unten. »Macht nicht viel her, die Kleine, hm?«
    »Glücklicherweise bin ich nicht auf Ihr Urteil angewiesen«, sagte Amelia. »Und wenn Sie sich nicht nützlich machen wollen, wäre ich dankbar, wenn Sie sich jetzt aus dem Stall entfernten.«
    Er grinste und zeigte dabei seine abscheulichen Zähne. »Hüten Sie lieber Ihre Zunge, wenn Sie mit mir reden, kleine Dame«, sagte er und beugte sich vor zu ihr. »Sonst könnte es dazu kommen, dass Sie sich noch nützlich machen.«
    »Lass Baroness Riehs in Ruhe, Slathan. Durchlaucht will nicht, dass du sie belästigst.«
    »Ach, wirklich nicht?« Er lachte. »Das werden wir ja noch sehen, Jinson! Sei bloß nicht so überheblich mir gegenüber. Ich weiß alles über dich.«
    Jinson senkte den Blick und sah auf seine Stiefel. Slathan lachte wieder. Er wickelte den Kapuzenmantel um sich und rauschte aus dem Stall. Jinson trat an die Tür und sah ihm nach.
    »Wieso beschäftigt der Fürst ein derart abscheuliches Wesen als Diener?«, fragte Amelia.
    Jinson mied ihren Blick. »Das kann ich leider auch nicht erklären, Baroness. Aber ich mag ihn nicht.«

    »Er ist in der Tat ziemlich unangenehm«, stimmte sie zu. Sie blickte auf die Pritsche, die er für sie aufgestellt hatte. »Das wird als Bett genügen«, sagte sie. »Obwohl ich wünschte, ich könnte einfach an die Akademie zurückkehren.«
    »Das wünschte ich auch, Baroness.« Jinson ging zu der Pritsche und zog die Decke glatt. »Ich habe Durchlaucht gesagt, das heißt, ich habe versucht, ihm zu sagen, dass …« Er verstummte.
    Amelia sah ihn neugierig an. »Jinson, wenn Sie das hier alles missbilligen und keine Geiseln halten wollen, wieso gehen Sie dann nicht einfach zu den Edlen des Rates und erklären es ihnen? Erzählen Sie es Prinz Frans! Wenn mein Vater davon erfährt, wird es furchtbaren Ärger geben. Wieso spielen Sie da mit?«
    Er ließ den Kopf hängen und schob die Hände in die Taschen. Er wirkte kaum zehn Jahre älter als sie. Er war hager, nicht gerade ansehnlich und hatte dünnes, braunes Haar. »Fürst Wilhelm hat mich zum Zuchtmeister ernannt.«
    »Und Sie denken, Sie wären ihm deshalb etwas schuldig?«
    Er scharrte mit den Füßen und blickte durch die offen stehende Tür. Sie ging nach Osten; die Morgensonne fiel herein und schien auf dem mit Sägemehl bestreuten Boden geradezu zu glühen. In der Stallbox hörte sie Mahagoni wiehern, und Beere, der im Gang gelegen hatte, stand auf. Amelia drehte sich um und

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