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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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einer ledernen Tragetasche. Dann holte sie sich eine kleine Reisetasche und begann verschiedene Dinge aus den Küchenschränken und -schubladen einzupacken: ein Batterieladegerät, ein kleiner Schirm, ein iPod, eine Schachtel mit Keksen. David sah ihr beunruhigt zu. »Bist du verrückt? Wir können nicht einfach bei Gupta zu Hause auftauchen! Das FBI lässt wahrscheinlich das Institut überwachen. Wenn sie ihn nicht schon nach Guantánamo verschleppt haben.« Oder die Terroristen ihn noch nicht zu Tode gefoltert haben, dachte er. »Wir werden so oder so nicht in seine Nähe kommen.«
    Monique zog den Reißverschluss an der Reisetasche zu. »Wir sind zwei intelligente Leute, David. Wir werden uns schon eine Möglichkeit ausdenken.« Mit der Reisetasche in einer und dem Laptop in der anderen Hand marschierte sie aus der Küche.
    David folgte ihr ins Wohnzimmer. »Warte doch einen
Moment! Das können wir nicht machen! Die Polizei macht bereits Jagd auf mich! Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt aus New York rausgekommen bin.«
    Sie blieb vor dem verwüsteten Kamin stehen und setzte die Taschen auf dem Boden ab. Dann nahm sie den Revolver vom Kaminsims und ließ die Trommel seitlich ausschwingen. Die senkrechte Falte war wieder zwischen ihren Augenbrauen erschienen, und ihr Mund war ein schmaler, grimmiger Strich. »Schau mal dort hoch«, sagte sie und zeigte mit der Waffe auf die zwei roten Hakenkreuze an der Decke und auf die Wörter NIGGA GO HOME. »Diese Arschlöcher sind in mein Haus eingebrochen – in mein Haus! – und haben diese Scheiße an meine Wände geschrieben. Glaubst du, ich lasse ihnen das durchgehen?« Sie nahm die Patronen vom Kaminsims und führte sie eine nach der anderen in die Trommel ein. »Nein, ich werde dieser Sache auf den Grund gehen. Ich werde rauskriegen, was hier vor sich geht, und dann werde ich dafür sorgen, dass diese Drecksäcke bezahlen.«
    David konzentrierte sich auf den Revolver in Moniques Hand. Ihm gefiel nicht, wie diese Sache sich entwickelte. »Diese Waffe wird dir nicht viel nützen. Sie haben Hunderte von Agenten und Tausende von Cops. Du kannst dir den Weg nicht einfach freischießen.«
    »Keine Sorge, ich habe nicht vor, irgendwelche Schießereien anzufangen. Wir werden raffiniert sein und nicht blöd. Niemand weiß, dass du bei mir bist, also wird das FBI nicht nach meinem Wagen Ausschau halten. Du musst einfach dein Gesicht bedeckt halten, dann haben wir keine Probleme.« Sie schob die letzte Patrone ein und klappte die Trommel wieder zu. »Jetzt gehe ich nach oben und ziehe mich an. Soll ich dir Keiths Rasierzeug mitbringen?«
    Er nickte. Er konnte ihr nicht mehr widersprechen. Sie war wie eine Naturgewalt, unnachgiebig und nicht aufzuhalten,
sie verbog die ganze Struktur der Raumzeit um sich herum. »Was wirst du Keith erzählen?«
    Monique schnappte sich beide Taschen mit einer Hand und nahm den Revolver in die andere. »Ich werde ihm eine Nachricht hinterlassen. Ich sage ihm, wir hätten zu einer Konferenz fahren müssen oder so.« Sie ging in die Eingangsdiele und stieg die Treppe hoch. »Er wird nicht allzu sauer sein deswegen. Keith hat noch drei Freundinnen, mit denen er seine Zeit verbringen kann. Der Junge hat ein erstaunliches Durchhaltevermögen.«
    Er nickte wieder. Also war ihre Beziehung zu Keith nicht so ernst. David stellte zu seiner Überraschung fest, dass er diese Tatsache ganz erfreulich fand.
     
    Simon raste nur noch eine halbe Meile von Einsteins Haus entfernt über die Alexander Road, als er das kreisende Blinklicht in seinem Rückspiegel sah. Es war ein blau-weißer Streifenwagen vom Princeton Borough Police Department. »Yob tovyu mat!«, fluchte er und schlug mit der Faust gegen das Lenkrad. Wenn das nur eine Minute früher passiert wäre, als er auf der Route 1 war, hätte er einfach Gas gegeben – sein Mercedes war ein SLK 32 AMG, der problemlos jeden in Amerika produzierten Wagen hinter sich gelassen hätte -, aber jetzt war er auf innerörtlichen Straßen, und die Gefahr war zu groß, dass er in eine Falle geriet. Er hatte keine andere Wahl, als an den Straßenrand zu fahren.
    Er hielt am Seitenstreifen eines verlassenen Straßenstücks, ungefähr fünfzig Meter vom Eingang eines Parks entfernt. Es gab keine Häuser oder Geschäfte in der Nähe, und auf der Straße herrschte kein Verkehr. Der Streifenwagen hielt rund zehn Meter hinter ihm, ließ die Scheinwerfer an und blieb einfach mehrere Sekunden stehen, die ihn nachgerade

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