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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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Entscheidung und hat nichts mit mir zu tun. Sie haben in dieser Stadt ebenso wenig ein floristisches Monopol wie ich, Mr Devereau.«
    »Das mag wohl sein, Ms Duncan, doch bin ich nicht gewillt, die erbärmlichen Versuche hinzunehmen, mit denen Kowalski’s versucht, mir meine beträchtlichen und durchaus berechtigten Marktanteile streitig zu machen. Sie können einem wirklich leidtun, Ms Duncan – nicht nur wegen Ihrer völlig überhöhten Vorstellung, in dieser Stadt Jemand zu sein, sondern auch wegen Ihrer wirklich grässlichen Kreationen. Ich werde Ihren Laden zu Staub …«
    Mit zwei Schritten war Ed bei der Tür und riss sie weit auf. »Okay, Freundchen, das reicht. Raus! «
    »Aber ich …«

    Ich stellte mich neben Ed. »Wir möchten, dass Sie jetzt gehen. Sofort.«
    Philippe machte den Mund auf, brachte aber kein Wort heraus. Seine unnatürlich blauen Augen funkelten, sein gut gebräuntes Gesicht färbte sich erstaunlich rot. Mit einem Schrei der Entrüstung drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte aus dem Laden, die beiden beflissenen Assistenten dicht auf den Fersen. Die Tür knallte zu, dann war Ruhe.
    Ed und ich schauten uns an.
    »Tja«, meinte ich. »Mit dem ist nicht zu spaßen.«
    »Hmmm«, stimmte Ed mir nachdenklich zu. »Ich fürchte, Kowalski’s hat sich gerade einen Feind gemacht, der uns ziemlich gefährlich werden könnte.«
    »Guten Morgen!«, zwitscherte Marnie, stürmte zur Tür herein und blieb wie angewurzelt stehen, als sie unsere besorgten Mienen sah. »Was ist denn mit euch los? Ist was passiert?«
    »Philippe Devereau war gerade hier, um uns alles Gute zu wünschen.« Ed lächelte sein sorgloses Steinmann-Lächeln.
    Marnie strahlte uns an. »Philippe? Er ist so umwerfend ! Was wollte er?«
    Ed schnappte sich ein paar Auftragsformulare und ging Richtung Werkstatt. »Ach, er war gerade in der Gegend, und da wollte er nur mal kurz Hallo sagen.« An der Tür drehte er sich um und schaute Marnie mit großen Augen an, als wäre ihm gerade noch was eingefallen. »Ach ja, und er meinte, dass er Kowalski’s so bald wie möglich zu vernichten gedenkt.« Und damit verschwand er nach hinten.
    Marnies Lächeln verschwand ebenfalls, und sie kam zu mir geeilt, um mich in die Arme zu schließen. Ihr blauer Pony wippte ganz aufgeregt.

    »Oh, Rosie, das ist ja schrecklich!«, jammerte sie. »Was sollen wir denn jetzt tun?«
    Ich wusste es ehrlich gesagt auch nicht. Aber, so viel stand fest, Jammern und Weltuntergangsstimmung konnten wir uns jetzt nicht leisten.
    »Wir kommen schon klar«, versicherte ich ihr und hoffte, dass meine Stimme ebenso optimistisch klang wie meine Worte. »Wir schaffen das. Was hat Philippe schon zu bieten, was wir nicht auch zu bieten hätten?«
    »Na ja …«, meinte Marnie und sah nun wirklich am Boden zerstört aus. »Die letzten zehn Jahre war er ›Floralkünstler des Jahres‹. Sein Laden macht mehrere Millionen Umsatz. Er kann es sich leisten, die besten Designer der Welt anzuwerben – und sie reißen sich darum, für ihn zu arbeiten. Oh, und fast hätte ich vergessen, dass er das größte Sortiment tropischer und exotischer …«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach ich sie, denn ich wollte mir nicht länger anhören müssen, wie unbezwingbar Philippe war. »Okay, das hat er zu bieten, aber widmet er seinen Kunden so viel Zeit und Aufmerksamkeit wie wir? Oder liefert er frei Haus? Oder …«, hier gingen mir schon die Argumente aus, »… oder …«
    »Oder kocht er ihnen Kaffee?«, schlug Marnie vor und klang leider nicht ganz so hoffnungsfroh, wie ich es von ihr gewohnt war.
    Ich schnalzte triumphierend mit den Fingern. »Oder kocht er ihnen Kaffee! Genau! Wir tun das. Wir haben hier …«, fuhr ich fort und ging zu meiner geliebten Kaffeemaschine hinüber und tätschelte ihren gesprungenen Deckel, »… einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil.«
    »Old Faithful?«, fragte Marnie zweifelnd. »Old Faithful soll unsere Geheimwaffe sein?«
    »Aber natürlich. Philippe Devereau mag sich die vermeintlich
besten Designer leisten, aber eine ordentliche Tasse Kaffee kann er seinen Kunden nicht machen.«
    Ed erschien an der Werkstatttür. »Vielleicht sollten wir Old Faithful eine Gehaltserhöhung gönnen«, schlug er vor. »Oder sie gleich zur Geschäftsführerin ernennen.«
    Ich lächelte zuversichtlich. »Also, Leute, wenn wir weiter guter Dinge bleiben und aufpassen, dass Philippe uns nicht unsere geschätzte Kaffeemaschine abwirbt, wird Kowalski’s auch diese

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