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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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mir einige Toilettenartikel.“
    „Potztausend noch mal!“ rief John Robarts, dem die Eitelkeit des Kapitäns angesichts einer Dame einzuleuchten schien, „natürlich, alles, was Sie wollen.“
    Und er reichte ihm sein eigenes Reisenecessaire.
    Was die Kapitulation betrifft…, wollte er hinzufügen.
    „Oh“, meinte Corcoran, „ich bitte Sie um eine Viertelstunde Waffenstillstand, um mir die Sache zu überlegen und eine Entscheidung zu treffen.“
    „Aber natürlich. Sehr vernünftig“, erwiderte der Engländer. „Überlegen Sie gründlich. Ich weiß nicht, wieso, Kapitän, doch Sie gefallen mir, ich weiß nicht, weshalb, denn immerhin hat heute nacht Ihr Tiger einen meiner besten Männer verschlungen, den armen Waddington.“
    „Sie wissen“, entgegnete Corcoran, „daß das nicht mein Fehler war, wenn Louison ihn gefressen hat. Das arme Tier hatte noch nicht gespeist.“
    „Ergeben Sie sich“, antwortete Robarts. „Man wird Ihnen nichts tun, auch Holkars Tochter nicht… Glauben Sie, daß ich Krieg gegen Frauen führe? Führen die Franzosen etwa Krieg gegen Frauen?“
    „Mein lieber Robarts“, sagte der Bretone, „vergeuden wir nicht die Viertelstunde Waffenstillstand, die Sie mir bewilligt haben, durch unnütze Reden.“
    Robarts entfernte sich, und Corcoran begann mit seiner Toilette, die ziemlich oberflächlich ausfiel, wie man sich denken kann, denn mit einem Auge schielte er immer zu den Engländern, aus Angst vor unliebsamen Überraschungen. Aber seine Befürchtungen waren grundlos. Niemand versuchte, ihn bei seiner Toilette zu stören.
    Endlich hatte er seine Vorbereitungen getroffen. Er schaute auf die Uhr. Die bewilligte Frist war abgelaufen. Wenigstens wollte er, bevor es ans Sterben ging, Holkars Tochter noch ein letztes Lebewohl sagen.
    Als er sich ihr näherte, schlug Sita die Augen auf.
    „Wo bin ich?“ fragte sie verwundert. Dann, als sie die Pagode erkannte, erinnerte sie sich an die Vorfälle des vorherigen Abends. „Oh“, fuhr sie fort, „mein Traum war ungleich schöner…, ich befand mich in Bhagavapur auf dem Thron meines Vaters…, und Sie waren an meiner Seite.“
    „Sita, liebe, teure Sita, ich bin sicher, daß Sugriva Wort halten wird und Ihr Vater Ihnen zu Hilfe eilt. Möge er bald kommen, um Sie zu befreien! Allerdings, wenn mir irgend etwas zustoßen sollte…“
    „Sprechen Sie nicht so, Kapitän. Ich weiß es, ja, ich bin sicher, daß Sie siegen werden. Mein Traum hat es mir gesagt, und in Indien lügen Träume nie.“
    „Kann sein“, meinte Corcoran. „Aber schwören Sie mir, mich immer in guter Erinnerung zu bewahren.“
    „Ich schwöre“, sagte sie, „daß ich Sie…“
    Sie hielt einen Augenblick inne und fuhr errötend fort:
    „… daß ich Sie nie vergessen werde!“
    Corcoran, der bei diesen Worten fürchtete, sentimental zu werden, lief zum Fenster.
    Robarts wurde schon ungeduldig.
    „He, Kapitän!“ rief er. „Der Waffenstillstand ist abgelaufen, wir müssen uns beeilen. Es wäre schön, wenn wir vor zehn Uhr im Lager sind, jetzt ist es schon sechs!“
    „Ich bin bereit!“ rief Corcoran zurück. „Zum Kampf!“
    Er hatte die letzten Worte noch nicht ausgesprochen, da mußte er schleunigst zurückspringen, um dem nun einsetzenden Kugelregen zu entgehen. Die Geschosse klatschten jedoch an die Mauer, ohne jemanden zu verletzen.
    Da die Engländer vor Angst ihre Deckung nicht verließen und deshalb nicht genau zielen konnten, waren sie im Nachteil; Corcoran dagegen war gut geschützt und hatte Robarts genau vor dem Revolver. Er schoß, und der Schuß saß: Die Kugel riß dem Engländer ein Loch in seinen Korkhelm und versengte ihm eine seiner roten Strähnen. Robarts sprang rasch zurück und verbarg sich hinter dem nächsten Baum.
    „Mein Freund!“ schrie ihm Corcoran zu, „man muß genau zielen, bevor man schießt, sagen Sie das Ihren Leuten; für heute gebe ich mich mit einem Treffer in Ihren Helm zufrieden.“
    Plötzlich machte ein für die Engländer wiederum tragischer Vorfall dem Angriff ein Ende.
    Einem der Engländer war es gelungen, sich von hinten an die Mauer heranzuschleichen, und er versuchte an ihr entlang im toten Winkel durch die Toröffnung, die von Corcoran nur unzureichend verbarrikadiert worden war, da er kein brauchbares Material hatte, ins Innere der Pagode zu dringen. Zweifellos hätte er dem Gefecht ein Ende bereitet, wenn es ihm gelungen wäre, den Bretonen von hinten niederzuschießen.
    Glücklicherweise hatte

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