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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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bequemer als unser Zuhause.«
    »Was Sie ›Zuhause‹ nennen, ist Eigentum der Kirche.«
    »Nicht mehr.«
    Albani antwortete nicht und beschränkte sich darauf, den Alten anzusehen. Moris Hand glitt zum Gürtelhalfter – sofort erschienen fünf rote Punkte in seinem Gesicht.
    Er lächelte.
    »Ich habe hundert Bewaffnete dort unten. Wenn ich in spätestens fünfzig Minuten nicht zurück bin, kommen sie nach oben und erledigen euch.«
    Albani hob die Hand, und sein Zeigefinger bewegte sich wie der Zeiger eines Metronoms – ein klares Nein.
    »Wir beobachten euch schon seit einer ganzen Weile. Es kommen immer nur drei Männer nach oben, um die Flüchtlinge … in Empfang zu nehmen. Und es sind immer dieselben, ebenso wie ihre Gewehre.«
    Albani deutete auf die Männer hinter ihm.
    »Das sind Soldaten der Schweizergarde, und sie haben automatische Waffen, M4-Sturmgewehre. Bei euch sehe ich nur drei Jagdflinten und eine alte Signalpistole, die ihr vermutlich im Stadion verwendet, wenn Roma ein Tor schießt …«
    »Schon eher Lazio«, knurrte der Alte. Albani schüttelte den Kopf. Die Rivalität zwischen den beiden römischen Fußballvereinen schien Jahrhunderte zurückzuliegen. Der Fußball gehörte längst zur Vergangenheit und war dazu bestimmt, eine Legende zu werden, wie Atlantis oder die Zyklopen. Dass noch immer jemand in die Rolle eines Fans schlüpfte, hätte man unter anderen Umständen vielleicht für rührend halten können – wenn der Betreffende nicht ein Mörder gewesen wäre.
    Nun ja, es geschieht nicht zum ersten Mal, dass sich die Kirche erniedrigt, indem sie mit einem Mörder spricht, dachte der Kardinal. Für eine gute Sache.
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte er und log: »Ich bin ebenfalls ein Lazio-Anhänger.«
    Der alte Mori richtete einen argwöhnischen Blick auf ihn. Sein in der kalten Luft kondensierender Atem roch nach Knoblauch, und die Zähne waren in einem schrecklichen Zustand.
    Die roten Punkte tanzten in seinem Gesicht. Manchmal erreichten sie die Augen, und dann drehte Mori verärgert den Kopf.
    Albani seufzte und nahm den Helm ab. Sein schweißfeuchtes Haar klebte am Kopf. Er fröstelte in der Kälte, die den Schweiß gefrieren ließ.
    »Um zu ernsteren Angelegenheiten zurückzukehren …« Er lächelte und versuchte, sympathisch zu wirken. »An unserer Überlegenheit kann nicht der geringste Zweifel bestehen. Wir könnten Sie ohne große Anstrengung überwältigen.«
    »Versucht es«, erwiderte Mori herausfordernd.
    Er wirkte wie ein Hund, der einen Knochen gegen einen anderen Streuner verteidigte.
    Das hat der Tag des Leids aus uns gemacht, dachte Albani. Wir alle sind streunende Hunde geworden.
    »Hören Sie mir gut zu«, sagte er. »Uns stellt sich nicht die Wahl, zu gehen oder zu bleiben. Wir werden in die Katakomben hinabgehen, so oder so.«
    »Warum seid ihr nicht in der Engelsburg geblieben?«
    »Weil sie dem Ort der Explosion zu nahe ist. Die Strahlung dort unten ist zu hoch und auf Dauer tödlich. Außerdem ist Rom, wie soll ich mich ausdrücken … noch zu bewohnt , um sich dort sicher zu fühlen. Wir haben uns aufs Land zurückgezogen und zwei Wochen in einer verlassenen Kaserne verbracht. Dort fanden wir die Lastwagen und die Waffen. Der Humvee, das Monstrum dort drüben, gehörte einem Filmproduzenten. Ziemlich eindrucksvoll, nicht wahr?«
    Der Kardinal unterbrach sich und sah dem Alten in die Augen.
    »Ich erzähle Ihnen das alles, weil wir in jedem Fall, wie auch immer dieses Gespräch endet …«
    Er deutete zum Tor.
    »Wir können uns mit Gewalt Zutritt verschaffen – dann werden Sie und Ihre Jungs den Leuten Gesellschaft leisten, die ihr hinter dem Haus massakriert habt. In dem Fall wäre das, was Sie über uns wissen, keine Gefahr für uns. Sie können uns aber auch als Freunde eintreten lassen, und dann haben wir schon etwas gemeinsam. Die Wahl liegt bei Ihnen. Was mich persönlich betrifft … Sie sind mir zwar nicht sonderlich sympathisch, aber es wäre mir lieber, mit Ihnen eine Übereinkunft zu erreichen. Es sind schon zu viele Menschen gestorben. Wir können uns das Töten nicht mehr leisten.«
    »Ihr Priester sprecht immer schön.«
    »Das gehört zu unserer Mission. Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass das Schöne und Gute existiert, dass uns nach diesem Leben ein besseres erwartet. Gleichzeitig müssen wir versuchen, dieses Leben zu verbessern. Es ist unsere Pflicht, so viele Menschen wie möglich zu retten, auch solche, die es unserer

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