Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
Enge ihrer Kabine verwöhnt hatte.
Diesmal war es Emira, die ihr fast den Atem raubte.
Emira trug eine Tunika und eine Hose aus pflaumenfarbener Seide. Die Kleidung wirkte orientalisch; man könnte sie eher bei Männern in Delhi oder Bombay erwarten, dann aber nur in Weiß. Ihre Sandalen waren goldfarben wie das Metallband, das ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenfasste, die von dort wie eine Kaskade aus schwarzem Regen auf ihre Schultern fielen. Toni fiel auch auf, dass Emira goldene Armbänder und ein goldenes Halsband trug.
In Emiras Gesellschaft fühlte sich Toni ungepflegt. Himmel, selbst die Nägel der schwarzen Frau waren makellos, knallig rot lackiert. Wie schaffte sie das nur?
Toni strich sich mit den Händen über ihr marineblaues T-Shirt und die weißen Shorts, von denen sie vorher geglaubt hatte, dass sie seemännisch genug aussahen. Jetzt kamen sie ihr verstaubt vor, als hätte sie sie aus der untersten Schublade hervorgeholt.
»Mark«, sagte Emira, »lass Antonia ans Ruder.«
Er nickte kurz und trat mit einem Lächeln beiseite, dann wies Emira ihn an, zu Martin zu gehen und ihm zu helfen. Nicht, dass Martin so aussah, als bräuchte er Hilfe. Auf der Sea Witch gab es keine Winden, die mit der Hand gedreht werden mussten. Alle Segel konnten automatisch betätigt werden. Toni nahm an, dass Emira allein mit ihr sprechen wollte.
Toni hatte nichts dagegen. Sie war dankbar, dass sie sich aufs Ruder konzentrieren konnte statt auf ihr Aussehen. Mit Eifer und echter Bewunderung griff sie ans Steuer. Es bestand aus Holz und hätte gut zu einer uralten Brigg gepasst. Das Holz lag ihr warm in der Hand.
Sie schaute auf den Windanzeiger, beschrieb eine kurze Drehung des Steuers, um den Wind aus den Segeln zu nehmen, dann drehte sie das Steuer zurück, nahm den Wind wieder auf und erhöhte die Geschwindigkeit. Sie ignorierte den Tiefenmesser. Ein Blick aufs Wasser genügte ihr, um zu sehen, dass sie weit genug vom Land entfernt waren.
Nachdem sie ihre Position und den Kompass noch einmal überprüft hatte, wandte sie sich Emira zu. »Wie du siehst, bin ich firm im Umgang mit diesem Boot. Ich bin sicher, dass ich für diesen Job geeignet bin.«
Der Wind blies direkt in Emiras Gesicht. Sie verengte die Augen gegen den Wind und die fliegende Gischt.
»Es kommt nicht nur auf deine seemännischen Qualitäten an. Da gibt es noch einige andere Dinge. Spezielle Dinge, die manch einer hat und von denen andere nichts wissen wollen.«
Toni schüttelte die Haare aus dem Gesicht und dachte über Emiras Antwort nach. Sie musste auch an die Szene auf dem Unterdeck denken und wie spontan sie auf Mark und Martin reagiert hatte. Auch als sie ihr danach gestanden hatten, dass sie dem Auftrag folgten, sie zu befriedigen, hatte dies nichts von der Lust genommen, die sie erlebt hatte.
Jetzt war sie neugierig auf die ›speziellen Dinge‹, die von ihr erwartet wurden. »Ich dachte, es sollte noch ein Bewerbungsgespräch stattfinden.«
Die Segel krachten, und Emira duckte sich, als der Baum herumschwang. »Das wird auch noch stattfinden, meine liebe Antonia«, sagte sie mit ihrer dunklen Stimme, bevor sie sich wieder aufrichtete.
Toni wollte es genauer wissen. »Ich dachte, es sollte noch am Nachmittag stattfinden.«
»Ja, bald, sehr bald.«
Emira kam näher auf sie zu. »Das hier ist eine vorbereitende Überprüfung«, sagte sie und legte eine dunkle Hand auf Tonis. Ihre Zähne blitzten, als sie lächelte. »Ja«, sagte sie, »eine vorbereitende Überprüfung.«
Toni leckte sich die Lippen, aber sie sagte nichts. Emiras Finger streichelten über Tonis Knöchel und streckten ihre Finger.
»Du hast kräftige Hände«, sagte sie.
Toni schaute zu ihr hoch und sah etwas in den Augen, das sie normalerweise nur in den Augen eines Mannes sehen konnte. Wieder nahm sie den ungewöhnlichen Geruch von Parfum und eines noch verlockenderen Aromas wahr. Sie fühlte das Kribbeln an ihrem Körper und brauchte noch eine Weile, bevor sie sich zu sprechen traute. Als sie redete, klang ihre Stimme so beruhigend wie der Wellengang.
»Ich brauche auch kräftige Hände«, sagte Toni. »Der Wind und die See haben keinen Respekt vor Schwächen. Und sie verzeihen keine Fehler.«
Emira kam noch ein bisschen näher. Toni schluckte, als sie Emiras warmen Atem am Hals spürte und die Finger auf ihrem Arm. Jetzt drang der einzigartige, exquisite Geruch, den nur Emira an sich zu haben schien, in ihre Nase und den Kopf.
Der Geruch verwirrte und
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