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Die Zaehmung

Titel: Die Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Zared oder Iolanthe; aber die Jongleure haben Gedichte auf meine Schönheit verfaßt.«
    Rogan wollte ihr sagen, daß für Geld jeder alles tun würde; aber er war so klug, sich diese Bemerkung zu verkneifen. »Nicht so schön wie ich, eh? Oder Severn? Ich könnte dir ja zustimmen, was mich betrifft; aber wir haben Schweine, die besser aussehen als Severn.«
    »Und auch zweifellos besser aussehen als ich«, heulte sie wieder los.
    »Ich denke, daß du jetzt hübscher bist als damals, wo ich dich zum erstenmal sah.«
    Liana schniefte und hob den Kopf, um ihn anzublicken. »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht.« Er strich ihr die Haare aus der Stirn. »Als ich dich vor der Kirche sah, dachte ich, du wärst ein kleines blasses Kaninchen, und ich hätte dich nicht von anderen Frauen unterscheiden können. Doch jetzt . . .« Er sah ihr in die Augen.« Jetzt finde ich deinen Anblick sehr angenehm. Ich habe in diesen letzten Wochen ... an dich gedacht.«
    »Ich habe jeden Tag jede Minute an dich gedacht.« Sie zog ihn heftig an sich. »Oh, Rogan, du darfst mir gern sagen, wie dumm ich bin, wie lästig und was für eine Plage; aber sage mir bitte nicht, ich wäre häßlich.«
    Er hielt sie mit beiden Armen umfangen. »Du solltest niemals einem anderen Menschen deine Geheimnisse anvertrauen. Er würde sie gegen dich verwenden.«
    »Aber ich vertraue dir doch.«
    Rogan konnte nicht umhin, ihr Vertrauen als Last und Verantwortung zu empfinden. Er hielt sie von sich weg. »Ich werde zu dir sagen, daß du die schönste Frau der Welt bist, wenn du mich nicht vor meinen Männern als unmännlich hinstellst.«
    Nun war es Liana, der diese Worte einen Schock versetzten. »Ich? Niemals würde ich so etwas tun. Niemals.«
    »Du hast meine Befehle, wie man die Bauern zu behandeln habe, sabotiert.«
    »Ja; aber du hast ja auch unschuldige Menschen auspeitschen lassen.«
    »Du hast versucht, mich in meinem Bett zu verbrennen.« »Aber du warst doch mit einer anderen Frau zusammen im Bett«, erwiderte sie ungehalten.
    »Du hast mich mit Leckerbissen, Musik und süßem Lächeln dazu verführt, meine Arbeit zu vernachlässigen.«
    Sie lächelte ihn an, weil seine Worte ihr bewiesen, wie recht sie damit gehabt hatte, ihn zu heiraten.
    »Und du hast dich vor meinen Leuten geweigert, meinen Befehlen zu gehorchen.«
    »Wann?«
    »An dem Morgen, als die Howards angriffen.«
    »Ich habe mich doch nur . . .«
    ». . . eingemischt«, sagte er streng. »In Sachen, die dich überhaupt nichts angingen. Wäre ich nicht so betrunken gewesen, hätte man dich nicht . . .« Er stockte mitten im Satz. Er wollte ihr nicht sagen, daß die Howards sie vermutlich aus der Burg entführt hätten, wenn er nicht noch rechtzeitig aus seinem weinseligen Zustand erwacht wäre.
    »Hätte man mich was nicht?«
    Seine Miene veränderte sich, und Liana konnte ihm ansehen, daß er ihr etwas verheimlichte.
    »Was hätte man mit mir getan?«
    Rogan bewegte sich von ihr fort und stieg aus dem Bett. »Wenn mein verdammter Bruder uns jetzt nichts zu essen schickt, werde ich ihn aufhängen lassen, sobald ich ihn verbrannt habe.«
    »Wenn du nicht betrunken gewesen wärst, hätte man mir was nicht angetan?« Sie wickelte sich ein Laken um den Leib und folgte ihrem nackten Gemahl in die Garderobe. Selbst als er sich anschickte, am Urinal einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, ließ sie nicht locker: »Was wäre dann passiert?«
    Rogan schnitt eine Grimasse. »Wenn ich jemals einen
    Spion der Howards zu fassen bekäme, würde ich ihn zu dir schicken, damit du ihm die Würmer aus der Nase ziehst.«
    »Was hätte mir dann passieren können?«
    »Eine Entführung!« schnaubte er und kehrte in den anderen Raum zurück.
    »Die Howards hatten es auf mich abgesehen?« flüsterte Liana.
    Rogan zog sich jetzt wütend seine Strumpfhose an. »Die Howards scheinen immer das haben zu wollen, was den Peregrines gehört — unser Land, unsere Burg, unsere Frauen.«
    »Wir könnten ihnen ja mit den Wochentagen ein Geschenk machen.«
    Rogan fand ihre Bemerkung gar nicht lustig.
    Sie ging zu ihm und schlang ihm die Arme um den Hals. »Du warst so wütend an jenem Morgen, weil die Howards mich gefangenzunehmen drohten? Rogan, du liebst mich.«
    »Ich habe keine Zeit für Liebe. Zieh dich an. Severn könnte jeden Moment hereinkommen.«
    Sie ließ das Laken fallen, so daß ihr nackter Busen gegen seine Brust drückte. »Rogan, ich liebe dich.«
    »Soso! Du hast seit Wochen kein Wort mehr mit mir

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