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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Späher vorausgeschickt hatte, zurückkehrte, würde Granock die Vorhut übernehmen. Danach kam Alannah an die Reihe, und so ging es weiter. Während der Nacht ruhten sie nicht, sondern setzten ihren Ritt im Schein des Elfenlichts fort, das die Zauberstäbe ihrer Meister verbreiteten. Auf diese Weise würden sie schon bald das Grenzland erreichen.
    »Darf ich Euch etwas fragen, Meister?«, erkundigte sich Granock nach einer Weile.
    »Natürlich, was möchtest du wissen?«
    »Die Kristallpforten ...«
    Farawyn lachte auf. »Ich dachte es mir. Sie lassen dich nicht los, nicht wahr?« »Ja, Meister«, gestand Granock. »Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe noch niemals zuvor etwas so Großartiges erlebt.«
    »Großartig, in der Tat.« Der Zauberer nickte. »Und ebenso gefährlich. Vergiss nicht, dass es die Kristallpforten waren, die einst Krieg und Vernichtung über Erdwelt brachten.«
    »Ich weiß«, murmelte Granock. »Margok ...«
    »Der Dunkelelf war einst ein geachtetes Mitglied unseres Ordens, und er brachte alle Voraussetzungen dafür mit, dereinst der mächtigste und größte aller Zauberer zu werden. Nicht von ungefähr war er es, der den Elfenkristallen die Fähigkeit entlockte, die Grenzen von Zeit und Raum zu durchbrechen. Aber leider hatte er nicht nur einen genialen Verstand und eine außerordentliche Begabung, sondern auch einen von Ehrgeiz zerfressenen ruchlosen Geist. Als man dies erkannte, schloss man Margok aus dem Orden aus und verstieß ihn. Allerdings versäumte man es, den Bann des dngovor über ihn zu verhängen ...«
    »Das Vergessen«, murmelte Granock.
    »... und so«, fuhr Farawyn düster fort, »wurde es möglich, dass der Dunkelelf an einem entlegenen Ort sein frevlerisches Treiben fortsetzte. Schlimmer noch, nach seiner Verbannung aus dem Orden verlor er jegliche Skrupel und tat fortan nur noch das, wozu sein krankhafter Ehrgeiz ihn anstiftete - und das war geradezu entsetzlich.«
    »Die Orks, richtig?«, fragte Granock. »Sie sind das Ergebnis von Margoks Experimenten.«
    »Die Unholde und noch weitere grässliche Kreaturen, deren Existenz die Natur in ihrer Weisheit niemals hervorgebracht hat. Margoks abartige Phantasie kannte keine Grenzen, und so scharte er ein Heer der Finsternis um sich, das er im Verborgenen für den Kampf ausrüstete, bis es groß und schlagkräftig genug war, um es mit den Legionen des Elfenkönigs aufzunehmen. Als der Dunkelelf zurückkehrte, rechnete niemand mehr mit ihm. Das war einer der beiden Vorteile, die er auf seiner Seite hatte.« »Und der andere Vorteil?«
    »Waren die Kristallpforten, denn mit ihrer Hilfe war es Margok möglich, im Bruchteil eines Augenblicks Truppen zu verlegen und sie dort auftauchen zu lassen, wo man am wenigsten mit ihnen rechnete. Sich gegen einen solchen Gegner zu verteidigen, ist praktisch unmöglich, und schon bald verbreiteten Margoks dunkle Krieger Angst und Schrecken in ganz Erdwelt.« »Wie konnte es dennoch gelingen, sie zu besiegen?«, wollte Gra- nock wissen, der das Ergebnis des Krieges aus den Geschichtsbüchern kannte, die er in Shakara studiert hatte.
    »Mit viel Mut und unter großen Opfern«, antwortete Farawyn, »vor allem aber, indem es uns gelang, die Kontrolle über die Kristallpforten zu erlangen. Seither befindet sich der Dreistern unter der Kontrolle des Hohen Rates.« »Der Dreistern?« Granock schaute seinen Meister fragend an.
    »Das Symbol der Kristallpforten«, erläuterte dieser, »denn mit Dinas Anar, Shakara und den Fernen Gestaden als Endpunkten und mit Dinas Lan, wie die Hauptstadt des Elfenreichs damals noch hieß, als strahlendem Zentrum bildeten die Strecken, auf denen man mittels der Kristallpforten reisen kann, einen dreizackigen Stern.«
    »Dann war es wohl ein großes Privileg, dass wir die Kristallpforte durchschreiten durften.«
    »Allerdings. Es gibt manch altgedienten Zauberer, dem das noch nie gestattet wurde.«
    »Da sollte ich mich also glücklich schätzen, was?«
    »Ja«, sagte Farawyn, »und nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil, mein unbedarfter Schüler, Ausnahmeregelungen nur in Ausnahmesituationen getroffen werden.«
    »Habt Ihr Befürchtungen, was das Ziel unserer Reise betrifft?«, fragte Granock und konnte sich plötzlich einer gewissen Beklommenheit nicht erwehren.
    »Allerdings«, bestätigte Farawyn und sandte ihm einen vieldeutigen Seitenblick, den Granock jedoch recht gut zu verstehen glaubte. Sein Meister wurde schließlich nicht von ungefähr »Der Seher« genannt.

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