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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Frieden und Wohlstand profitiert hat. Die Türme und Kuppeln unserer Stadt erwecken nicht den Eindruck von Armut...«
    »Und?«, fragte Párnas kaltschnäuzig. »All das haben wir uns mit großer Beharrlichkeit erarbeitet, und ich sehe nicht ein, weshalb wir es für eine Unternehmung ausgeben sollten, deren Ausgang mehr als fraglich ist.«
    »Aber Sire«, wandte Yaloron ein und legte den Kopf schief. »Der Krieg gegen den Dunkelelfen ist weder leichtfertig noch freiwillig begonnen worden, sondern weil das Reich angegriffen wurde. Wir hatten keine andere Wahl, als uns zu verteidigen.«
    »Jedenfalls ist es das, was man uns glauben machen will«, schnaubte Párnas, »und als Statthalter des Königs ist es meine Pflicht, diesen törichten Unsinn auch noch vor den Bürgern dieser Stadt zu rechtfertigen. Ich muss ihnen sagen, dass ihre Steuergelder in guten Händen sind - dabei könnten wir sie ebenso gut zu diesem Fenster hinauswerfen.«
    Er vollführte eine entsprechende Geste, um zu verdeutlichen, was er meinte. Dabei fiel ihm auf, dass das milchige Grau in der hereinbrechenden Dämmerung noch dichter geworden war. Inzwischen säumte es nicht nur mehr das Hafenbecken und die dort vor Anker liegenden Schiffe, sondern hing auch zwischen den Dächern und Türmen des Statthalterpalastes. »Dieser elende Nebel! Löst er sich denn niemals auf?«
    »Nun«, sagte Yaloron leise, »einige Bürger behaupten, dieser Nebel wäre kein gewöhnlicher Nebel...«
    »Ach ja?«
    »Wie es heißt, werden fünf weitere Handelsschiffe vermisst, die nicht den arfordyr heraufgekommen sind.«
    Párnas, der seinen Minister gut genug kannte, um zu wissen, dass er auf etwas Bestimmtes hinauswollte, wandte sich seufzend um und schaute ihn herausfordernd an. »Und? Was gedenkt Ihr mir damit zu sagen, mein bester Yaloron?«
    »Dass es Gerüchte gibt, Sire. Es gibt Leute, die behaupten, der Nebel wäre von Margok geschickt worden, um ...«
    »Denkt Ihr, das interessiert mich?«, unterbrach der Statthalter ihn fauchend. »Ihr wisst genau, dass ich nicht an derlei Dinge glaube. Um diese Jahreszeit hat es vor der Küste schon immer Nebel gegeben, und daran wird sich vermutlich auch in Zukunft nichts ändern!«
    Wütend drehte er sich wieder zur Fensteröffnung - und musste alle Selbstbeherrschung aufwenden, um sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Denn der Nebel hatte sich abermals verdichtet, sodass von den umliegenden Türmen nichts mehr zu erkennen war. Gleichzeitig stieg dem Statthalter ein beißender Geruch in die Nase, der ihn innerlich zusammenfahren ließ.
    Fäulnis.
    Moder.
    Tod...
    Schaudernd gestand er sich ein, dass an dieser Nebelbank tatsächlich etwas anders war als an jenen der vergangenen Jahre. Aber er hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als dies offen zuzugeben.
    »Ihr könnt euch entfernen, Minister«, entließ er Yaloron aus seinem Arbeitszimmer. »Und - das Geld, Sire?«
    Párnas seufzte. »Lasst den Schatzmeister kommen und geht die Bücher durch. Und dann stellt zusammen, was dieser Verschwender von einem König zu benötigen glaubt. Letzten Endes haben wir ja doch keine Wahl, als ...«
    Er unterbrach sich jäh, als draußen ein gellender Schrei erklang. Unheimlich geisterte er durch den Nebel, und im nächsten Moment war es, als würde er aus Dutzenden von Kehlen beantwortet.
    »Was ist da los?«, wollte Párnas wissen.
    »I-ich habe keine Ahnung, Sire.« Yaloron zuckte mit den breiten Schultern.
    »Dann findet es heraus, Mann«, verlangte der Statthalter, während sich das Geschrei vor seinem Fenster, das direkt vom Hafen zu kommen schien, zu einem bizarren Chor steigerte. »Lasst nach Hauptmann Nyrwag schicken!«
    »Ja, Sire!«
    Yaloron wandte sich um und wollte hinaus, um den Befehlshaber der Stadtwache zu rufen - als die Tür geöffnet wurde und ihm dieser entgegentrat.
    Nyrwag sah elend aus. Seine sonst so kämpferische Miene hatte eine ungesunde Blässe angenommen, die Augen unter dem mit einem Federbusch versehenen Helm starrten in stillem Entsetzen. Da der Hauptmann nicht dafür bekannt war, sich leicht einschüchtern zu lassen, folgerte Yaloron, dass ihm etwas Schreckliches widerfahren sein musste ...
    »Was gibt es?«, wollte Statthalter Párnas wissen. »Was hat dieses elende Geschrei zu bedeuten?«
    »Tod und Untergang, Sire, nicht mehr und nicht weniger«, gab Nyrwag zur Antwort.
    »Wovon, beim großen Sigwyn, redet Ihr?«
    »Die Schiffe, die wir seit einigen Tagen vermissen ... Die Strömung hat sie

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