Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zauberlehrlinge

Die Zauberlehrlinge

Titel: Die Zauberlehrlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
Vom Netzwerk:
meinen Sie selbst zu dem Tonband?«
    »Ich meine, wir müssten schon ganz schön verzweifelt sein, um unsere Hoffnungen an die halbe Chance zu knüpfen, es zu kriegen. Und an noch weniger, nämlich daran, darauf genügend Beweise zu finden, um Lazenby zu verklagen.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen, ehe sie hinzufügte: »Und ich glaube, wir sind ganz schön verzweifelt.«
    »Sie sind sicher, dass Lazenby dahintersteckt?«
    »Zweifellos. Vergessen Sie Carl Dobermann. Er ist bloß ein armer Irrer auf der Flucht. Davids Fragen haben vermutlich eine Menge Erinnerungen in ihm aufgewühlt, die er besser vergessen hätte. David hat niemals die Bedürfnisse irgendeines anderen berücksichtigt, wenn sie seinen Kreuzzug hätten stören können. Glauben Sie mir. Was diese Seite seines Charakters angeht, bin ich Expertin.«
    »Torben nahm ihn ernst.«
    »Ja, und Sie sehen, wohin ihn das gebracht hat.«
    »Sie haben seine Leiche nicht gesehen, ich schon. Sie trug keinerlei Spuren, genauso wenig wie David. Wie ist das gemacht worden?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, wie es nicht gemacht wurde! Höhere Dimensionen einer Art, die Menschen manipulieren könnten, gibt es nicht. Sie existieren nicht. Sie können nicht die Hand ausstrecken und sie berühren. Um Himmels willen...« Sie legte den Kopf zurück und seufzte ungeduldig. »Darüber habe ich mit David oft gestritten, und es hat zu nichts geführt. Noch bei unserem allerletzten Gespräch ging es darum.«
    »Als er Sie aus dem Skyway angerufen hat?« Sie sah ihn überrascht an. »Es ging aus der Rechnung hervor. Offenbar war es ein langes Gespräch.«
    »Lang und ziemlich unzusammenhängend. Er wollte seine neuesten hyperdimensionalen Theorien darlegen, während ich...« Sie stieß einen Seufzer aus, in dem sich Ungeduld mit Reue mischte. »Nichts an seinem Verhalten deutete auf eine selbstmörderische Depression hin. Ganz im Gegenteil, er schien unnatürlich überschwenglich. Erfüllt davon, wie aufregend die Zukunft sein würde, und nicht im geringsten neugierig auf meine Meinung, was nur meine Entschlossenheit steigerte, nicht zuzuhören. Wenn ich gewusst hätte...« Sie schüttelte den Kopf. »Später dachte ich, dass er vielleicht derartig mit seinen Theorien beschäftigt war, dass er die Überdosis aus Versehen nahm.«
    »Aber das denken Sie jetzt nicht mehr?«
    »Was ich denke, Harry, ist, dass Ihr Sohn einer Illusion nachjagte, während etwas sehr viel Handfesteres und Bedrohlicheres ihm nachjagte.« Sie seufzte wieder. »Wissen Sie, was der Kernpunkt unserer Funde beim Projekt Sibylle war? Hunger, Krankheit, Sterilität, sozialer Zerfall, ökonomischer Kollaps, globale Katastrophe - verallgemeinernd reden die Leute jeden Tag über solche Dinge. Aber bei uns handelte es sich um eine detaillierte Punkt-für-Punkt-Erklärung, warum und wie das alles eintreten wird, wenn wir so weitermachen wie wir das tun. Lazenby glaubt uns, das ist das Erstaunliche daran. Er glaubt, dass wir recht haben. Aber es ist ihm egal. Er will den heutigen Kunden sagen, was sie über das Morgen hören wollen, und nicht, was sie wissen müssen. Er versucht nicht, unsere Feststellungen über die Zukunft der Welt zu unterdrücken, weil er denkt, dass sie extrem oder allzu alarmierend sind. Er versucht sie zu unterdrücken, weil sie für den Beweis benutzt werden können, dass Globescope eine korrupte Organisation ist. Er sorgt sich um seinen kommerziel len Ruf, und die Ironie dabei ist, dass es uns ziemlich egal wäre, wenn sein Ruf unbeschädigt überlebte, solange wir unsere Voraussagen nur veröffentlichen könnten. Das ist nebensächlich, aber es ist zur Crux der ganzen Sache geworden. Und jetzt geht entweder er unter oder wir.«
    »Dann haben Sie keine andere Wahl, als das mit dem Tonband zu versuchen.«
    »Stimmt nicht. Wir könnten uns weiter versteckt halten und unseren ursprünglichen Plan weiterverfolgen, das Projekt Sibylle neu zusammenstellen, es dann veröffentlichen und verdammt werden. Die haben keine Ahnung, wo wir stehen. Keiner kann Ihnen von Kopenhagen aus gefolgt sein bei den Vorsichtsmaßnahmen, die wir getroffen haben, und Woodrow ist sicher, dass Ihnen in Albany niemand in den Zug gefolgt ist.«
    »Aber sie könnten gesehen haben, wie ich einsteige.« »Das würde nicht reichen. Sie hätten bei jedem der Dutzend Zwischenstopps aussteigen können. Sie könnten überall von Syracuse bis Sandusky sein. Woher sollten die das wissen?«
    »In Ordnung. Aber ich denke

Weitere Kostenlose Bücher