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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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bedrohlich echt. Kalira griff sich ebenfalls ein Schwert, das im Gras gelegen hatte. Auch ihre Waffe wirkte keineswegs wie ein Spielzeug.
    Heiseres Keuchen drang aus dem Dickicht auf der anderen Seite der winzigen Lichtung.
    Kalira weckte die Schlafenden. Diese sprangen auf, als hätten sie nur darauf gewartet, in Aktion zu treten. Zwei spielten offensichtlich Soldaten in Uniformen. Die dritte Person stellte sich als Frau heraus. Ihr weißes Kleid schimmerte im Mondlicht. Sie besaß wunderschönes, silberblondes Haar, das bis weit über ihre Schultern reichte. Die Frau blickte Michaela geradewegs an. Als ihre Blicke sich trafen, fror die Zeit ein. Die hellen Augen der weißen Frau sogen Michaela auf, ließen sie schwindeln. Wärme umgab sie und eine Stimme raunte ihren Namen. Michaela wollte sprechen, sich bewegen, doch es war ihr nicht möglich. Ein Lied aus Silber und Nebel erklang aus dem Nichts. Noch immer dauerte die Starre an. Dann blinzelte die Frau und der Bann war gebrochen.
    So verrückt es auch sein mochte, es fühlte sich real an. Angst überrollte sie. Es konnte nicht echt sein. Wenn es wirklich war, müsste sie sich eingestehen, dass hier Magie im Spiel war. Oder wenigstens irgendwelche verdammt guten Psychospielchen.
    Hatten sie ihr vielleicht etwas verabreicht damit sie Halluzinationen bekam? Mit einem Schlag fühlte Michaela sich besser. Das musste es sein. Alles andere war einfach zu unlogisch.
    Rundherum knackten trockenes Holz und Laub. Erneut war ein schrilles Heulen zu vernehmen. Etwas knurrte.
    Mit einem mörderischen Gebrüll sprangen zweibeinige Tiere mit wolfsähnlichen Schnauzen aus dem Dickicht. Unter ihren Füßen tat der Boden dumpfe Schläge. Ihnen folgten zwergwüchsige, grauhäutige Männer, die geifernd und schnell über die Lichtung sausten. Sie bewegten sich lautlos, wie Schatten, während die zweibeinigen Wolfskopfwesen schweren Schrittes herumstampften.
    Am Rand der Lichtung im Schutz der Bäume stand eine Schattengestalt, die bewegungslos ausharrte, bis die weiß gekleidete Frau diese Person entdeckte.
    »Du! Wie kommst du hierher? Du konntest keinen Fluch weben«, rief sie überrascht.
    Die schwarze Gestalt stieß ein keuchendes Geräusch aus, das einem Lachen ähnelte.
    »Man benötigt keinen Fluch, um dem Totenreich zu entrinnen«, erklärte die düstere Gestalt heiser. Er griff in die Luft und hielt einen schwarzen Ball in der Hand, den er auf die Frau warf. Sie riss schützend die Arme hoch, der Ball explodierte, hüllte die Frau ein, und als die Farbe verdampft war, schien sie vom Erdboden verschluckt zu sein. Der schwarz gewandete Zauberer war ebenfalls verschwunden.
    Die Menschen auf der Lichtung verteidigten sich vehement gegen die Angreifer. Einer der Soldaten stand einem felligen Wolfswesen gegenüber. So wie das Ding sich bewegte und knurrte, fühlte Michaela sich an einen Werwolf-Streifen erinnert. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, bei der Vorstellung, mit echten Geschehnissen konfrontiert zu sein. Die Angst rief Übelkeit in ihr vor.
    Die Miene des Angegriffenen war von schierer Agonie gezeichnet. Seine Hände suchten fahrig nach Waffen an seinem Gürtel. Das Werwolfwesen schnaubte und knurrte aggressiv und der Mann wich zurück. Er stolperte, fing sich aber im selben Moment, als ihn eines der grauen Männchen ansprang. Es rammte seinen Kopf förmlich in den Hals des Soldaten und biss zu. Blut spritzte. Der Mann schlug um sich. Das Graumännchen riss den Kehlkopf heraus. Der Mann kippte nach hinten. Die Vorderseite seines Oberteils triefte vor Blut, seine Kehle lag offen, sodass Michaela glaubte, die Halswirbel durch das Loch im Hals zu erkennen. Michaela würgte.
    Der Graue drehte sich um. Sein Gesicht war rot verschmiert, mit einer langen, grauen Zunge fuhr er sich über das lippenlose Maul. Er verzog seine Miene, stieß ein bestialisches Kreischen aus und sprintete auf Michaela zu. Nichts wie weg!
    Michaela warf sich herum und rannte davon. Ein Albtraum erwachte zu schrecklichem Leben. Der Pulsschlag pochte fast schmerzhaft in ihren Schläfen und sie meinte, das Adrenalin zu spüren, das durch ihre Adern schoss.
    Von Panik getrieben lief sie durch das Dickicht. Das Monster setzte ihr nach. Sein Zischen und Geifern kam immer näher. Sie keuchte und verdoppelte ihre Anstrengungen. Das Geifern war schon so nah, dass sie seinen fauligen Atem in ihrem Nacken fühlte.
    Zwischen den Bäumen herrschte graues Dämmerlicht. Dort mussten Menschen sein. Normale Menschen,

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