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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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einem Lederschurz festgemacht waren und bequem aussehende Mokassins, dazu eine ärmellose Weste, die mit dünnen Lederbändern geschnürt wurde. An seinem Gürtel hing eine Machete. Die Klamotten waren vielleicht in der Jungsteinzeit einmal modisch gewesen.
    »O Gott.« Sie seufzte frustriert. Sie verkniff sich jeden weiteren Kommentar. »Du hast dir hier einen schönen Lagerplatz errichtet. Bleib hier. Ich möchte nur nach ein paar Leuten gucken und dann kehre ich nach Hause zurück.«
    Sie drehte sich um und lief in den Wald hinein. Schnell genug, dass er ihr nicht folgen konnte, wie sie hoffte.
     
    »Shit«, fluchte Michaela und trat zornig gegen einen Baumstamm. Und weil es so gut tat, kickte sie erneut gegen den stummen Waldbewohner.
    Sie hatte sich verlaufen. Hätte sie nur bei ihrer Flucht vor dem grauen Männchen besser auf den Weg geachtet. Sie wusste nicht einmal, wie sie wieder aus dem Wald kam.
    »Mi-challa!«
    Ku’guars Gepäck klapperte im Takt seiner Schritte, als er sich einen Weg durch das Unterholz bahnte.
    »Was machst du denn hier?« Sie versuchte, sich ihre Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Er mochte verrückt sein wie das sprichwörtliche Huhn in der Pfanne, doch er führte sie womöglich sicher aus dem Wald.
    »Ich wollte dich begleiten«, erklärte er.
    Michaela wäre gern jemandem begegnet, der in Jeans und Sneakers daherkam, und der vor allem ein funktionierendes Handy bei sich trug. Andererseits durfte sie nicht wählerisch sein. Irgendwie musste sie wieder aufs flache, weite Land kommen.
    »Du hast dich verlaufen«, sagte Ku´guar ihr auf den Kopf zu.
    Sie hätte ihm am liebsten den selbstsicheren Ausdruck aus dem Gesicht geschlagen. »Meinst du?«
    Ku’guars Nasenflügel bebten. »Hier lang!« Er deutete willkürlich, wie Michaela schien, in eine Richtung und ging voraus.
    Sie folgte ihm durch ein dichtes Buschwerk und stand kurz darauf auf der Lichtung, wo sie erwacht war und Ranon und Kalira begegnet war.
    Vier Menschen lagen auf dem Boden. Waren sie wirklich tot? Michaela konnte es nicht fassen. Nach und nach ging sie zu jeder Leiche.
    Zwei der Männer trugen hellgraue Rüstungen mit einem primitiv aussehenden Sonnenzeichen auf den ledernen Brustharnischen. Einer hatte Verletzungen wie von einem wilden Tier. Der andere war noch übler zugerichtet. Es war derjenige, der von dem gleichen grauen Männchen angefallen worden war, das Michaela verfolgt hatte. Gesicht und Kehle waren zerfetzt. Blut bedeckte die Kleidung. Der dritte Mann trug lediglich ein Kettenhemd über seinen Sachen. Seine Faust umklammerte das Schwert. Das blonde Haar war verklebt von verkrustetem Blut, der Blick aus seinen meerblauen Augen gebrochen. Er hatte sich ihr als Ranon vorgestellt. Sie schluckte die aufsteigende Übelkeit fort.
    »Diese hier lebt noch!«
    Ku’guar riss sie aus ihrer Erstarrung. Michaelas Blick flog hoch und sie meinte, den Ausdruck von Sehnsucht über Ku´guars Miene gleiten zu sehen. Sie stürzte zu der rothaarigen Frau und sank neben ihm auf die Knie. »Sie atmet«, flüsterte Michaela dankbar.
    Inmitten einer Wüste des Todes gab es einen Hoffnungsschimmer. Sie schüttelte Kalira vorsichtig. Ihr Kopf sackte zur Seite.
    »Sie scheint von edler Herkunft zu sein. Ihre Kleidung besteht aus feinem Tuch und diese Kette ist aus Gold«, erläuterte Ku’guar.
    Erst jetzt fiel ihr das Sonnensymbol an der Kette auf. »Überall diese Sonnen. Haben sie eine Bedeutung?«, fragte Michaela.
    Ku’guar untersuchte Kalira nach äußerlichen Verletzungen.
    Michaela beobachtete ihn mit Argusaugen, bereit, einzuschreiten, sollte er sich irgendwelche Freiheiten erlauben.
    »Die Sonne ist das Symbol der Herrscherfamilie. Diese Kette bedeutet vermutlich, dass sie ein Mitglied der Königsfamilie ist«, sagte Ku´guar.
    »Was ist mit ihr? Liegt sie im Koma?«
    Er runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was du mit Koma meinst. Es scheint, als hätte ihr Geist Zuflucht bei den Schutzgeistern gesucht. Wir sollten sie zur Königsburg bringen. Wenn wir uns sputen, erreichen wir die Festung in zwei bis drei Tagen.«
    Michaela sprang auf. »Bist du irre? Wir können sie nicht bewegen. Hast du denn keine Ahnung von Erster Hilfe?« Sie zog ihr Smartphone heraus und drückte hysterisch auf den Tasten herum. Tränen stiegen auf und wollten sich Bahn brechen. Sie drängte sie zurück. »Verfluchte Scheiße! Gottverdammter Mist!«
    Nun brach sie doch in Tränen aus und steckte ihr Handy ein.
    Ku’guar umarmte sie

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