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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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Verband. »Darf ich?« Shaara suchte in ihrem Blick nach Zustimmung.
    »Bist du ein Heiler?«
    Er nickte. »Ich bin ein Foidur, ein Mann, der die Geheimnisse der drei Reiche kennt.«
    Juliane machte eine auffordernde Geste und ließ Shaara gewähren.
    »Ich brauche mehr Licht«, bat er.
    Aus dem Lagerfeuer ragte ein dicker Ast, den Ku’guar extra platziert hatte, damit er als Fackel dienen konnte. Sie holte die Holzstange heraus und stellte sich hinter Shaara. Erschöpfung legte sich über sie. Was auch immer sie unter Shaaras Anleitung getan hatte, Aran half es und sie ermüdete es so sehr, dass es sie anstrengte, die Fackel zu halten.
    »So ist es gut.« Shaara beugte sich vor, berührte die ausgebrannten Hautstellen und betrachtete die Prellungen und Schnitte. »Ich habe etwas, das die Heilung beschleunigt. Pass auf, dass er sich nicht bewegt, bis ich die Paste fertig habe.« Shaara nahm ihr die Fackel ab und entfernte sich. Er kehrte mit einem prall gefüllten Beutel zurück und öffnete das Säckchen. Geschickt nahm er von den duftenden Kräutern, fügte ein paar Zweige, Blättchen und Blüten hinzu, zerrieb die Pflanzenteile und vermischte das Ganze mit dem starken, goryydonischen Weinbrand aus den Vorräten.
    Mit frischem Verbandsmaterial setzte er sich zu Aran.
    Die Paste verströmte einen unangenehmen Geruch. Mit sanften Fingern strich er die Salbe auf Arans Brust, Bauch und Rücken. Zusammen legten sie den Verband an.
    »Was hat dich hierher verschlagen?«, fragte Juliane.
    »Eine silberhaarige Frau befahl mir, zum Purpursee zu kommen. Etwas sei wiedergutzumachen.« Er musterte Juliane aufmerksam.
    »Moira.« Sie griff nach Arans Hand und streichelte selbstvergessen seinen Handrücken.
    Er warf seinen Kopf hin und her und stöhnte gepeinigt.
    »So lautete ihr Name.«
    »Sie hat uns hergeschickt, um dich zu treffen. Hat sie dir gesagt, weshalb?«
    »Goard, ein m’aktah hat großes Unheil heraufbeschworen. Ich muss das in Ordnung bringen.«
    »Also ist Goard derjenige, der Kloob zurückgeholt hat.«
    Shaara zuckte mit den Schultern. »Ich bin mächtiger als Goard.«
    Die Art, mit der er das gesagt hatte, klang so überzeugt, dass sie ihm glaubte. Kein Hauch Überheblichkeit, kein Zweifel hatte in seinen Worten geschwungen.
    Er beugte sich vor und legte Aran die Hand auf die Stirn. »Sein Körper gewinnt den Kampf. Das Fieber sinkt.«
    »Wirklich? Er hat noch immer Schmerzen. Und warum halluziniert er? Das beunruhigt mich.«
    »Die Hitze des Ausbrennens musste entweichen. Glaube mir, er wird es heil überstehen«, versprach Shaara.
    »Danke«, sagte Juliane leise. »Ich stehe tief in deiner Schuld.«
    »Tust du nicht.« Shaara erhob sich. »Es war ein langer Tag. Ich werde jetzt schlafen. Zögere nicht, mich zu wecken, wenn du meine Hilfe benötigst.«
    Sie wartete, bis sich Shaara unter einem der Bäume niedergelegt hatte, ehe sie sich an Aran kuschelte.
     
    *
     
    Das Erste, das Aran nach dem Erwachen erblickte, waren Julianes blaue Augen. Brust und Bauch schmerzten, doch ihre berauschende Nähe ließ ihn alle Qual vergessen.
    Er tastete nach ihrer Hand. Die silberne Schnur teilte all ihre Gefühle mit ihm. Erleichterung und Freude erfüllten sie und erhellten auch sein Gemüt.
    »Geht es dir gut?«, fragte sie.
    Er berührte die dunklen Ringe unter ihren Augen. »Du hast nicht viel geschlafen letzte Nacht.«
    Juliane lächelte. »Die Nacht war kurz. Aber es geht dir deutlich besser, das ist alles, was zählt.« Sie erhob sich und holte ihm eine Schale mit Brühe.
    Aran nahm sie ihr ab. »Wage es nicht, mich zu füttern, ich bin kein tattriger Greis.«
    Die Flüssigkeit roch nach Kräutern und ein grünes Blättchen schwamm auf der Oberfläche. Als Aran die Schale an seine Lippen hielt, floss als Erstes dieses grüne Partikelchen in seinen Mund. Er zerbiss es und genoss den frischen Geschmack des Krautes, ehe er von der Brühe nippte. Heiß und würzig rann die Fleischsuppe seine Kehle hinab. Wärme breitete sich wohltuend in seinem Magen aus. Nachdem Aran ein paar Schlucke getrunken hatte, reichte er Juliane die Schüssel. Bereits diese kleine Menge reichte aus, ihn zu sättigen, überdies erschöpfte ihn selbst die einfache Handlung, die Schale auf Kopfhöhe zu halten.
    »Schon genug?« Sie runzelte die Stirn.
    Wieder las Aran unreflektiert ihre Gedanken und er sah ihr in die Augen. Du schirmst deine Gedanken nicht ab, tadelte er sie.
    Juliane erwiderte seine Zurechtweisung mit einem Lächeln.
    Ein

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