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Die zehn Fragen: Roman

Die zehn Fragen: Roman

Titel: Die zehn Fragen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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schließlich ein Polizeiauto kam und ihn mitnahm.

    Sie bekamen alle eigene Zellen im Gefängnis. Gut, jetzt sind wir hinter Gittern, dachte David . Hinter Barrikaden. Jetzt müssen wir nur noch diese Briefmarke finden.
    Dieses Gefängnis bestand überhaupt nur aus vier Zellen, und damit waren sie alle von der Erbengruppe belegt.
    David rief den anderen durch die Gitterstäbe zu: „Sucht nach möglichen Verstecken in euren Zellen! Die Marke muß hier irgendwo sein."
    Jeder begann, seine Zelle abzusuchen. Diese waren sehr kahl. Mehr als eine Pritsche, eine Toilette und ein Waschbecken war in keiner. Und obwohl sie alle vier ihre Zellen praktisch auseinandernahmen und auf den Kopf stellten, die Matratzen hochhoben, die Decken umdrehten und die Kissen aufrissen, fanden sie nichts.
    Als ein Gefängnisaufseher kam und sah, was für ein Durcheinander sie anrichteten, brüllte er sie an: „Zum Donnerwetter, was fällt euch denn ein? Ihr seid doch hier nicht zu Hause! Benehmt euch gefälligst anständig!"
    Der Anwalt rief den anderen zu: „Es hat keinen Zweck. Wir müssen es wohl aufgeben. Ich werde mit dem Gefängnisdirektor reden."

    Zwei Stunden später hatte er sie alle auf Kaution frei, und sie konnten heimgehen. Vorher ließ der Gefängnisdirektor sie zu sich bringen.
    Als sie alle bei ihm in seinem Büro versammelt waren, sagte er: „Ich weiß nicht, was mit euch Leuten los ist. Aber irgend etwas stimmt nicht mit euch. Wie ich. höre, seid ihr alle irgendwie mit Samuel Stone verbunden." „Richtig", sagte David.
    „Ich erinnere mich, daß wir ihn einmal eine Nacht lang hier hatten." Er dachte kurz nach. „Er war ein ziemlich unangenehmer Insasse. Billig außerdem." „Das war Samuel immer", sagte die: Witwe.
    Der Gefängnisdirektor zog eine Schublade auf und holte einen Brief heraus. „Diesen Brief gab er mir. Den sollte ich ihm selbst schicken. Aber er hatte nur eine Eincentmarke daraufgeklebt. Der glaubte wohl, ich zahlte das restliche erforderliche Porto aus meiner eigenen Tasche. Da hatte er sich aber getäuscht."
    „Dürfte ich den Brief mal sehen?" fragte David. „Bitte." Der Gefängnisdirektor reichte ihm den Brief. Als Adresse hatte Samuel Stone seine eigene draufgeschrieben.
    Und oben in der Ecke klebte die kostbare Schwarze Penny, die zehn Millionen Dollar wert war!
    David zitterte fast vor Erregung. „Ich würde den Brief gerne aufheben", sagte er.
    „Nein, ich", sagte die Witwe. Und sie griff nach dem Brief. Da meldete sich aber auch schon der Neffe. „Ich will ihn in Ehren halten." Und er entriß ihn seinerseits der Witwe. Der Gefängnisdirektor sah es mit fragendem Staunen. Wieso waren sie alle derart scharf darauf, diesen Brief in die Hand zu bekommen?
    „Was ist denn in dem Brief?" fragte er:. „Gar nichts", sagte der Anwalt.
    „Geben Sie mir den Brief mal wieder her", sagte der Gefängnisdirektor mißtrauisch.
    Alle sahen entsetzt zu, wie er ihn nahm, aufmachte und hineinsah. Tatsächlich befand sich nichts darin als ein leeres Blatt Papier.
    „Wieso wollte Samuel Stone diesen Brief an sich selbst schicken?" „Er war eben ein Sonderling", sagte David.
    „Sonderling, wie? Der muß total verrückt gewesen sein!" „Kann ich den Brief wiederhaben?" schnalzte die Witwe. „Als liebe Erinnerung."
    „Von mir aus", sagte der Gefängnisdirektor achselzuckend und
reichte ihr den Brief.
„Danke!" sagte sie.
    Und hielt zehn Millionen Dollar in der Hand. Der Anwalt fragte: „Können wir jetzt gehen?"
    „Ja, und ich möchte Sie alle hier nie mehr wiedersehen! Sie
scheinen ja recht gehaust zu haben in Ihren Zellen, was ich so
hörte."
„Das tut uns leid", sagte David.
    Und sie traten hinaus aus dem Gefängnis in das helle Sonnenlicht.

    Als sie wieder zurück im Haus waren, überwältigte sie alle die große Aufregung.
    „Ja, aber es gilt immer noch eine Menge von SamueIs Vermögen zu finden", sagte die Witwe.
    „Jedenfalls haben wir auch diese zehn Millionen eingesammelt", sagte der Anwalt. „Übrigens, erkundigen wir uns doch erst mal bei einem Briefmarkenhändler, ob die Marke wirklich zehn Millionen wert ist."
    Sie standen alle um ihn herum, als er telefonierte. „Guten Tag", sagte er. „Ich habe eine Schwarze Penny. Wären Sie vielleicht daran interessiert, sie zu kaufen?"
    Sie konnten alle hören, wie hysterisch die Stimme am anderen Ende der Leitung wurde. „Was denn, Sie haben wirklich eine? Ich würde jeden Preis dafür bezahlen!"
    „Aha", sagte der Anwalt, „jeden Preis? Und

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