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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Schreibtischschublade.
    »Elfkommadrei, wie gewöhnlich.«
    »Und bei dir?«
    »Zwölfkommasieben, wie immer.«
    »Vielleicht sind nur die mittleren Bereiche gestört«, sagte Helen, und fügte hinzu: »Die Oberprüfung durch den Sonderdienst wird nach Dienstschluß erfolgen. In Ordnung?«
    Hammond zögerte, dann stimmte er zu. Es schien keinen Grund zu geben, die Vorsichtsmaßregeln zu durchbrechen.
    Als Barbara vom Mittagessen in der Kantine zurückkehrte, veranlaßte der leise Glockenklang Hammond, auf den Indikator zu blicken. Er starrte das Instrument lange an, dann rief er Helen Wendell über die Gegensprechanlage.
    »Barbaras Wert liegt jetzt bei neunkommazwei!« sagte er leise.
    Helen kam an die Tür seines Büros. »Du meinst, ihre Anzeige ist hinaufgegangen?« Sie lächelte. »Nun, damit ist der Fall klar. Es liegt am Indikator.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »In meiner ganzen Erfahrung«. sagte Helen, »habe ich noch nie jemanden gesehen, der sich zum Besseren verändert. Es gibt das langsame Absinken, wenn sie älter werden, aber …« Sie brach ab.
    Hammonds Gesicht entspannte sich, doch nach einem Moment sagte er: »Trotz allem – wir lassen uns nie auf Risiken ein. Ich glaube, ich werde sie heute abend bei mir behalten. Macht es dir was aus?«
    »Es ist überflüssig«, sagte sie. »Aber mir ist es recht.«
    »Ich werde ihr die Konditionierung geben, die zwölf und mehr überwältigt. Sie wird gar nicht wissen, was sie umwirft.«

 
5.
     
    Es war dunkel, als Dr. Henry Gloge seinen schwarzen Lieferwagen nahe Barbaras Wohnung parkte. Er machte sein Abhörgerät fertig und lauschte.
    Nach dreißig Sekunden Stille runzelte er die Stirn. Wo kann sie sein? dachte er. Ihr Freund ist noch an der Arbeit.
    Er beschloß zu warten. Sicherlich mußte sie jeden Augenblick kommen. Mit Strather konnte sie nicht sein.
    Aber sie kam nicht.
    Nach zehn Uhr läutete das Telefon in Barbaras Wohnung, wahrscheinlich ein Zeichen, daß Strather Feierabend hatte und mit ihr sprechen wollte. Bis elf Uhr wiederholten die Anrufe sich in regelmäßigen Abständen von zehn Minuten.
    Gloge war jetzt müde, und so bastelte er ein Alarmsystem, das ihn mit einem Summerton wecken sollte, wenn Barbara in ihre Wohnung käme. Dann kroch er müde auf das Feldbett hinten im Lieferwagen und schlief bald ein.
    Als Barbara einige Minuten vor Arbeitsschluß aufstand und ihren Schreibtisch aufräumen wollte, schwankte sie und wurde beinahe ohnmächtig.
    Alarmiert wankte sie nach nebenan und meldete den Anfall Helen Wendell, ohne zu überlegen, ob es gesunde Logik sei, die Hilfe von Hammonds blonder Sekretärin zu erbitten.
    Helen war mitfühlend und führte sie prompt zu John Hammond. Inzwischen hatte Barbara zwei weitere kurze Ohnmachtsanfälle gehabt. So war sie dankbar, als Hammond die rückwärtige Tür in seinem Büro öffnete und sie durch ein luxuriöses Wohnzimmer in einen Raum führte, den er »sein zweites Schlafzimmer« nannte.
    Sie kleidete sich aus, schlüpfte unter die Decke und sank fast sofort in tiefen Schlaf. So war sie gefangen, ohne es zu merken.
    Um Mitternacht meldete der Experte des Sonderdienstes, daß der Lebensbereich-Anzeiger normal arbeitete, und er überprüfte selbst den Körper des schlafenden Mädchens. »Ich messe neunkommazwei«, sagte er. »Wer ist sie? Ein Neuankömmling?«
    Das Schweigen, das auf seine Bemerkung folgte, schreckte ihn auf. »Sie meinen, sie ist eine Einheimische?«
    »Wenigstens«, sagte Helen Wendell, nachdem der Mann gegangen war, »hat es keine weitere Veränderung gegeben.«
    Hammond sagte: »Zu dumm, daß sie über dem hypnotisierbaren Stadium ist. Bloße Konditionierung ist ein schlechter Ersatz für das, was wir hier brauchen – die Wahrheit.«
    »Was willst du tun?«
    Hammond vertagte seine Entscheidung darüber auf den nächsten Morgen.
     
    Sowie sie wieder in ihrem Büro war, rief Barbara Vince an. Er meldete sich nicht, aber das war nicht überraschend. Wenn er Spätschicht hatte, kam er vor Mitternacht nicht ins Bett und würde um diese Morgenstunde noch fest schlafen. Sie legte auf und erkundigte sich im Fotolabor. Sie war sehr erleichtert, als die Sichtliste zeigte, daß Vince pünktlich zur Arbeit gekommen und ebenso pünktlich gegangen war.
     
    Dr. Gloge erwachte kurz nach sieben Uhr. Noch immer keine Barbara. Er rasierte sich elektrisch, fuhr zu einer nahen Geschäftsstraße und frühstückte, worauf er zu Strather fuhr. Ein kurzer Test mit dem Abhörgerät ergab, daß

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