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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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offenbar war es ein eigener Kommentar von ihm. Interessiert?«
    »Natürlich.«
    »Er sagte, nach seiner Meinung habe Barbara eine frappierende Persönlichkeitsveränderung durchgemacht, seit er sie vor ungefähr einem Jahr zuletzt gesehen habe.«
    Hammond schüttelte langsam seinen Kopf. »Das bestätigt bloß unsere eigenen Beobachtungen. Nun, halte mich auf dem laufenden.«
    Aber um vier Uhr, als es ruhiger wurde, rief er Helen Wendell und sagte: »Ich kann dieses Mädchen nicht aus meinem Kopf bringen. Gib mir ihre Unterlagen. Ich muß mich selbst vergewissern, daß uns in dieser ungewöhnlichen Sache nichts entgangen ist.«
    Als er einige Minuten später die Blätter von Barbaras Akte durchsah, stieß er auch auf ein Foto von Vince Strather. Er nahm es heraus und rief Helen.
    »Was ist, John?«
    Er sagte ihr, was in der vergangenen Woche zwischen Dr. Gloge und Vince Strather vorgefallen war. »Natürlich brachte ich Barbara nicht mit dem jungen Mann in Verbindung. Aber dies ist sein Foto. Bring mir Gloges Unterlagen.«
    »Anscheinend wurde vieles für ihn anders, als seine Schwester voriges Jahr starb«, sagte Helen Wendell. »Das kann den Bruch bewirkt haben, eine von diesen plötzlichen und gefährlichen Veränderungen der persönlichen Motivation. Ich hätte ihn daraufhin beobachten sollen. Der Tod naher Verwandter hat sich schon oft als wichtiger Einschnitt erwiesen.«
    Sie saß in Hammonds großem Wohnzimmer. Die Verbindungstür zum Büro war geschlossen, und gegenüber stand ein großer Wandsafe offen, in dem eine Doppelreihe von dünnen metallgebundenen Aktenordnern zu sehen war. Zwei von diesen – Henry Gloges und Barbara Ellingtons – lagen vor Helen auf dem Tisch. Hammond stand neben ihr.
    Jetzt sagte er: »Was war mit dieser Reise, die er Anfang des Monats unternahm?«
    »Er war vier oder fünf Tage in seiner Heimat, angeblich um den Nachlaß seiner Schwester zu verkaufen. Sie haben eine alte Farm, die jetzt leer steht und wo er ein komplett eingerichtetes Privatlaboratorium hat. Der ideale Ort für unüberwachte Experimente. Mit Primaten? Das ist unwahrscheinlich. Sie sind nicht leicht zu beschaffen, bedürfen ständiger Pflege, und bis auf die kleineren Gibbons wären sie potentiell nicht ungefährliche Versuchsobjekte für Doktor Gloges Projekt. Also muß er seine Pläne auf Menschen ausgerichtet haben.«
    Hammond nickte.
    Sein Gesicht zeigte einen kranken Ausdruck.
    Die Frau blickte zu ihm auf. »Du scheinst sehr besorgt zu sein. Vermutlich haben Barbara und Vince bisher je zwei Injektionen erhalten. Das wird sie auf irgendeiner Ebene ihrer Persönlichkeiten fünfzigtausend Jahre weiterbringen. Das scheint mir nicht so überaus gefährlich zu sein.«
    »Du und ich«, sagte er nachdenklich, »sind noch immer weit unten auf der Leiter. Also ist es schwer für uns, das evolutionäre Potential der Gattung Homo galacticus zu beurteilen. Und vergiß nicht, daß wir es mit einer der Brutrassen zu tun haben.«
    »Richtig. Aber fünfzigtausend Jahre sind nicht viel, verglichen mit den Zeiträumen, in denen sich eine Art entwickelt. Was willst du mit Gloge machen?«
    Hammond straffte sich. »Dieses Experimentieren mit Menschen muß sofort unterbunden werden. Du rufst anschließend gleich Arnes an und läßt ihn Sicherheitsleute an allen Ausgängen des Instituts postieren. Gloge darf vorläufig nicht hinaus. Und wenn Vince oder Barbara den Komplex zu betreten versuchen, sind sie festzuhalten. Wenn du das getan hast, sagst du alle meine Verabredungen für den Rest des Tages ab.«
    Er verschwand in seinem Schlafzimmer und zog sich eilig um. Als er wieder zum Vorschein kam, begrüßte Helen Wendell ihn mit den Worten: »Arnes ist verständigt und leitet alles in die Wege. Aber ich rief auch in Gloges Vorzimmer an. Er ist vor einer Stunde gegangen, sagte seine Sekretärin.«
    »Das ist schlecht«, sagte Hammond. »Sag Arnes, er soll die Wohnungen der beiden jungen Leute bewachen lassen.«
    »Wohin gehst du?«
    »Zuerst Barbara, dann Vince. Ich kann nur hoffen, daß ich es rechtzeitig schaffen werde.
    Wie ich es sehe, gab Gloge ihnen vergangenen Mittwoch die erste Injektion, die zweite am Freitag. Das bedeutet, daß die dritte heute fällig sein müßte. Und dies muß ich verhindern.«
    Er eilte hinaus.

 
8.
     
    Gloge war nervös geworden. Während der Montag sich dahinschleppte, dachte er unaufhörlich an seine zwei Versuchspersonen; und es störte ihn, daß er sie an diesem wichtigen Tag nicht unter

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