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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Wort. Kunari spricht die Sprache der hipi , hatte Makutu einmal respektvoll gesagt, wir haben uns lange gefragt, welches Geschenk die Götter ihr wohl gemacht haben oder noch machen werden, und nun wissen wir es!
    »Kunari war gestern übrigens den ganzen Tag mit ihren Schafen unterwegs«, erinnerte sich Cat plötzlich. »Und vorgestern auch. Ottfried und die Redwoods hätten ihr leicht über den Weg laufen können. Also mach dir keine Sorgen. Jedenfalls nicht um die Ngai Tahu und ihre Schafe oder um deinen Ottfried! Ich würde mir eher Gedanken um die Redwoods machen. Die sind schließlich zurzeit mit ihm zusammen, und er hat sich doch wohl auch über sie geärgert. Hoffentlich drehen sie ihm nicht den Rücken zu!«
    Ottfried blieb auch noch in den nächsten Tagen verschwunden, und Idas Erleichterung darüber mischte sich mit zunehmender Besorgnis. Natürlich war es möglich, dass Cat Recht hatte, und Ottfried war nur wieder mal in einem der Pubs versackt, um das bisschen Geld zu verspielen und zu vertrinken, das ihm die Schafschur eingebracht hatte.
    »Er wollte es für den Hausbau auf Raben Station ausgeben, das hat er sehr ernst gemeint«, wandte Ida ein.
    Cat verzog das Gesicht. »Ida, er trinkt, und er spielt. Und das ist offenbar nichts, was Männer steuern können. Wenn sich Ottfried einmal an den Spieltisch setzt, ist er verloren, dann hört er nicht eher auf, bis all sein Geld weg ist. Genauso ist es mit dem Trinken. Solange Whiskey verfügbar ist, hängt er an der Flasche. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht wieder Schulden macht. Aber die Leute in Port Cooper kennen ihn ja inzwischen, höchstwahrscheinlich leihen sie ihm nichts mehr.«

KAPITEL 3
    »Ich frage Sie noch einmal: Sind Sie sicher?«
    Der junge Police Officer ließ seine Männer in einem Wäldchen am Fluss in der Nähe von Fenroy Station und des Dorfes der Ngai Tahu noch einmal rasten. Er fühlte sich unwohl, seit die Redwood-Brüder in sein Büro in Port Cooper gekommen waren, um Anzeige zu erstatten. Mit einer Aktion wie dieser fühlte er sich überfordert – er hatte den Posten als Dorf-Sheriff, wie ihn die Siedler lachend nannten, eigentlich nur angenommen, weil ihn sonst keiner wollte. Das Geld hatte er natürlich auch gebraucht, und im Gegensatz zu den meisten Bewohnern von Port Cooper fielen ihm die mit dem Job verbundenen Schreibarbeiten leicht. In Irland war er Dorfschullehrer gewesen. Aber nun diese heikle Angelegenheit … Sean O’Malley musste sich ein weiteres Mal vergewissern, bevor er die Sache ernstlich anging.
    »Sie können sich nicht geirrt haben?«
    »Nein.« Joseph Redwoods Stimme klang verärgert. »Ich habe es Ihnen schon dreimal gesagt, Officer, und in meinem Bruder und Mr. Brandman haben wir weitere Zeugen. Diese Leute haben unsere Schafe. Ein Zweifel ist unmöglich, die Tiere tragen unsere Markierungen, wir können das jederzeit beweisen, wenn sie sichergestellt worden sind.«
    »Und wieso wurden sie dann nicht besser versteckt?« O’Malley zupfte an seiner Uniform herum und vergewisserte sich zum zehnten Mal, dass seine Bewaffnung vollständig war. »Sie sagen selbst, die Schafe hätten ganz offen gegrast und die Schäferin hätte sich nicht schuldbewusst verhalten.«
    »Officer!« Joseph Redwood fiel es langsam schwer, sich zu beherrschen. »Das Mädchen, das diese Schafe hütete, war offenbar schwachsinnig. Daraus folgt ein mangelndes Unrechtsbewusstsein. Deshalb führte es uns die Tiere auch ganz stolz vor, wir konnten sie uns von Nahem ansehen. Wir sind uns sicher, also lassen Sie uns jetzt in dieses Dorf gehen, die Leute zur Rede stellen und die Schafe konfiszieren. Laut Mr. Brandman dürfte der Häuptling hinter dem Raub stecken – der scheint ganz listig zu sein, der Stamm erfreut sich eines gewissen Wohlstands. Wahrscheinlich laufen da noch weitere krumme Dinger. Das Beste wird also sein, den Kerl festzunehmen, und dafür haben Sie Ihren Stoßtrupp doch wohl auch zusammengestellt.«
    »Sicher.« O’Malley kaute auf seiner Unterlippe.
    Er persönlich hätte den Fall am liebsten erst mal vorgesetzten Stellen in Auckland vorgetragen, doch die Redwoods hatten darauf bestanden, dass er gleich etwas unternahm. Und es war nicht schwierig gewesen, Freiwillige für eine Strafexpedition zu finden. Die Redwoods waren beliebt und hatten in kürzester Zeit Bekannte und Freunde in Port Cooper mobilisiert, außerdem waren eben neue Siedler eingetroffen, die ihr Land noch nicht in Besitz nehmen konnten. Sie hatten

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