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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Scharmützel würde endgültig ein Krieg werden. Letztendlich geführt von echten Soldaten der Garnison von Auckland. Te Rauparahas Dorf hätte keine Chance gegen sie. Und Cat … Chris dachte an all die Massaker in den verschiedensten Kolonien, von denen er gehört hatte. Wenn es wirklich ernst wurde, machten weder Siedler noch Einheimische vor Frauen und Kindern Halt.
    Nein, bevor er diese Lawine lostrat, würde er sehen, ob es überhaupt Sinn machte. Wenn die Maori die Hinrichtung aufschoben, würde er nach Nelson gehen und alles in die Wege leiten. Letztlich standen ihm seine Leute immer noch näher als das fremde Mädchen. Aber wenn die Männer tot wären, bevor er auch nur in der Siedlung ankam … dann bestand kein Grund zur Eile. Er konnte sich mit Tuckett beraten, dass dieser die Siedler in Nelson zur Besonnenheit mahnte und schließlich neue Verhandlungen mit dem Gouverneur in Auckland aufnahm.
    Chris verbarg sich also in der Nähe des Dorfes – es fiel ihm nicht schwer, er hatte als Junge genügend Zeit mit Maori-Kindern verbracht, um zu wissen, wie man sich tarnte, und sogar, wo sich essbare Beeren und Wurzeln fanden. Schließlich blieb er den Rest der Nacht am Fluss und kaute auf ein paar Blättern herum. Um sich abzulenken, dachte er an die Farm in Canterbury, die er hoffte, gründen zu können. Und die Tochter von John Nicholas Beit, die ihm dazu verhelfen sollte, trug in dem unruhigen Halbschlaf, in den er schließlich fiel, die Züge der blonden Maori.

KAPITEL 5
    Cat hätte Chris sagen können, dass ein Maori-Häuptling seine Handlungen selten lange hinauszögerte – und sie hätte wissen müssen, dass ein Mann wie Te Rauparaha zu seinen Entscheidungen stand. Der Stammesführer gedachte tatsächlich keinesfalls, die Durchführung der Hinrichtungen Te Rangihaeata zu überlassen und eine junge tohunga damit zu belasten, den Delinquenten ihr Urteil zu verkünden. Stattdessen erschien er gleich am Morgen, förmlich in den kostbaren Häuptlingsmantel aus Kiwi-Federn gehüllt und versehen mit allen Insignien der Macht. Ohne weitere Erklärungen abzugeben, sammelte er seine Krieger und eskortierte den lamentierenden Wakefield und dessen Männer zu einer Lichtung am Fluss, etwas abseits der Bootsanleger und des Dorfes.
    Die Frauen und Kinder folgten ihnen, auch Cat, die fürchtete, gleich zu den Häuptlingen gerufen zu werden, um zu übersetzen. Immerhin hatte der ariki sie nicht allein mit der Nachricht zu den Männern geschickt …
    Te Rauparaha gruppierte seine Krieger rund um die verwirrten, teils verängstigten, teils beim Anblick des Flusses von neuer Hoffnung erfüllten pakeha und baute sich vor Wakefield und Thompson auf. Der Officer war inzwischen wieder bei Bewusstsein, er stützte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einen seiner Männer, seine Uniform war an der Schulter durchgeblutet.
    »Er braucht einen Arzt!«, verlangte Captain Wakefield. »Ihr könntet euren guten Willen beweisen, indem ihr ihn als Ersten gehen lasst.«
    Der Häuptling achtete nicht auf ihn. »Wo ist der Mann, der unsere Sprache spricht?«, fragte er und ließ den Blick über die Gruppe der Gefangenen wandern.
    Cats Herz klopfte heftig. Damit hatte sie nicht gerechnet. Die Krieger, die am Pferch Wache gehalten hatten, anscheinend auch nicht – jetzt trat jedoch einer von ihnen beschämt vor.
    »Einer ist … geflohen, ariki «, gestand er. »Er muss ein Messer gehabt haben. Wir fanden die Fesseln durchgeschnitten …«
    »Er ist was?« Te Rauparaha runzelte die Stirn, aber er war weit davon entfernt, die Fassung zu verlieren. Mit so etwas musste man schließlich rechnen. Ein guter Mann würde immer versuchen, aus einer gefährlichen Situation zu fliehen. Der Häuptling selbst war seinen Feinden mehr als einmal entkommen. »Habt ihr die Gefangenen denn nicht durchsucht und ihnen die Waffen abgenommen?«
    Der Wächter senkte schuldbewusst den Kopf. »Wir müssen das Messer übersehen haben«, erwiderte er und klang, als könnte er das eigentlich nicht glauben.
    Messer aus Stahl waren wertvoll, jeder Krieger hatte größtes Interesse daran, ein solches zu erwerben. Schon bei der Gefangennahme hatte man Wakefield und seine Leute deshalb sicher mehrfach durchsucht, und die beiden Wächter hatten noch einmal nachgesehen, als sie die Männer in den Pferch sperrten.
    »Er ist nicht geflohen, er wurde befreit!« Te Rangihaeata verließ den ihm angewiesenen Platz hinter dem Stammesführer und trat vor. »Ich beschuldige

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