Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Die Zeit der Hundert Königreiche - 4

Titel: Die Zeit der Hundert Königreiche - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
keiner von unseren Namen, obwohl die Harryls zu den loyalsten Männern meines Vaters gehören. Es wäre auch zuviel verlangt gewesen, daß du einer von ihnen sein solltest.«
Paul betastete von neuem seinen Kopf und stellte zu seiner Überraschung fest, daß er immer noch aus einem Stück bestand. Dann fiel ihm eine ausgezeichnete Möglichkeit ein, nachzuprüfen, ob das alles nicht doch nur ein bizarrer Traum in der Stasis-Zelle war. »Wo ist das Klo?«
Der andere Mann verstand sogar diesen Ausdruck - zum Teufel, wie brachte er diesen Trick des Gedankenlesens fertig? - und zeigte mit der Hand. »Auf der anderen Seite des Flurs.«
Paul stand auf, nackt, wie er war, und ging durch die ihm bezeichnete Tür. Sie war nicht verschlossen. Er war also kein Gefangener, was sie auch mit ihm vorhaben mochten, und folglich war es eine Verbesserung. Der Korridor hatte einen Steinfußboden und war von einem eisigen Luftzug erfüllt. Paul fühlte seine Füße erstarren. Das »Klo« war ein recht gut eingerichtetes Badezimmer. Die Armaturen sahen etwas merkwürdig aus, und er konnte nicht einmal erraten, aus welchem Material sie bestanden - Porzellan war es bestimmt nicht -, aber er brachte schnell heraus, wie sie funktionierten- Wahrscheinlich gab es in menschlichen Zivilisationen nur einige wenige Grundmodelle. Es war heißes Wasser vorhanden tatsächlich war da eine große versenkte Wanne, gefüllt mit dampfend heißem Wasser. Ein bißchen erinnerte ihn das an ein japanisches Badehaus, und aus dem schwach medizinischen Geruch schloß er, daß das Wasser direkt aus irgendeiner vulkanischen Quelle kam. Paul erleichterte sich und kam zu dem Schluß, das sei der endgültige Beweis für die Wirklichkeit des Geschehens. Er nahm eine pelzgefütterte Decke -es konnte auch ein Teppich sein von einer Bank und wickelte sich hinein. Als er in das Schlafzimmer zurückkehrte, sah der andere ihn an und meinte: »Daran hätte ich denken sollen. Es hängt ein Hausmantel über dem Stuhl.«
Das Kleidungsstück sah aus wie ein altmodischer Bademantel nur fülliger. Besetzt war es mit einem seidigen Zeug, das sich wie Pelz anfühlte, und es wurde hoch am Hals geschlossen, um die Zugluft abzuhalten. Der Mantel hielt sehr warm; in Pauls eigener Welt hätte er als Übermantel für eine Reise durch Sibirien ausgereicht. Paul setzte sich auf das Bett und zog die bloßen Füße unter die warme Hülle. »Das genügt für den Anfang. Und nun: Wo bin ich, und was ist das für ein Ort, und was tue ich hier? Und, nebenbei gefragt, wer bist du?« Bard wiederholte seinen Namen, und Paul versuchte seine Zunge daran. »Bard di Asturien.« Gar so ausländisch war das nicht. Er dachte darüber nach, was Bard ihm über die Hundert Königreiche erzählt hatte. Gern hätte er gewußt, welchen Namen die Sonne trug - wenn das hier eine Kultur vor Entdeckung der Raumfahrt war, nannten sie sie wahrscheinlich Die Sonne. Er kannte keine Welt innerhalb der Konföderation, die eine so große und so rote Sonne hatte. Im allgemeinen hatten große rote Sonnen keine bewohnbaren Planeten. »Gibt es tatsächlich hundert Königreiche?«
Er stellte sich darunter eine Art Staatenbund vor, dessen Könige sich wie beim alle vier Jahre stattfindenden Kongreß der Weltenkonföderation trafen. Nur waren das keine hundert bewohnten Planeten. Hundert Könige zusammen mußten eine ganz hübsche Versammlung vorstellen, besonders wenn sie nicht besser miteinander zu Rande kamen als die Botschafter der Konföderation! Und das waren nur zweiundvierzig!
Bard nahm seine Frage ganz ernst.
»Ich bin in Strategie besser als in Geographie«, sagte er, »und ich habe in letzter Zeit keinen Landkartenmacher mehr befragt. Es mag einige neue Bündnisse gegeben haben, und die Hasturs haben kürzlich einen oder zwei leere Throne übernommen. Es sind vielleicht fünfundsiebzig. mehr nicht. Aber Hundert Königreiche ist eine schöne, runde Zahl und klingt jenseits ihrer Grenzen gut.«
»Und wie ist es euch gelungen, mich herzubringen?« erkundigte sich Paul »Nach dem, was ich weiß, braucht es eine ungeheure Zeitspanne, um selbst mit dem Hyperantrieb wesentlich über die Alpha-Kolonie hinauszukommen, und ich stelle fest, daß mein Haar und meine Nägel so viel nicht gewachsen sind.«
Bard machte ein finsteres Gesicht. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, über was du redest.« Hat er Zauberkräfte, die stärker als unsere sind? Paul hörte den unausgesprochenen Gedanken ganz deutlich.
»Dann kann ich davon

Weitere Kostenlose Bücher