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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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einen oder anderen königlichen Familie abzustammen. Aber ich wusste, dass es bei uns anders ist – ich wusste es.«
    »Ich habe ein paar Einzelheiten über sein Leben« – und Peter klopfte auf seine Tasche –, »aber vielleicht interessiert es dich nicht so sehr, wie Ibn Tufayl gelebt hat, sondern wie er gestorben ist.«

V
    »Vieles davon hat seine Enkelin, Moraima, die ihn überlebt hat, nach seinem Tode aufgeschrieben.«
    »Meine Urururgroßmutter«, hauchte Subh mit herzzerreißend großen Augen.
    »Sie starb vor über hundert Jahren.«
    Peter gab ihr einen kurzen Überblick über die Geschichte Sihtrics, des Priesters aus England. »Der, wie du weißt«, sagte er behutsam, »mit Ibn Tufayls Tochter Moraima gezeugt hat.«
    Sie seufzte. »Wir haben gelernt, damit zu leben, denke ich.«
    »Die Frage ist, warum Sihtric nach Spanien gekommen ist. Er hat sich an Ibn Tufayl gewandt, weil er finanzielle Unterstützung für ein Projekt brauchte: die Ausarbeitung von Entwürfen fantastischer Waffen, die er ›Gottes Maschinen‹ nannte.«
    Subhs Augen wurden noch größer. »Waffen?«
    »Diese Entwürfe stammen aus mysteriösen Quellen«, fuhr Peter fort. »Man könnte auch sagen, aus trüben. Angeblich waren sie das Resultat von Visionen göttlicher oder teuflischer Natur, die einem vor zweihundert Jahren gestorbenen englischen Mönch eingegeben worden waren, und …«

    Subh machte eine ungeduldige Handbewegung. »Ich habe keine Zeit für Visionen und Wunder. Erzähl mir von diesen Waffen . Hat Sihtric sie gebaut? Was ist aus ihnen geworden?«
    Peter erzählte ihr, dass es Sihtric unter großen Schwierigkeiten gelungen war, ein paar Prototypen fertigzustellen. »Aber er gelangte zu der Überzeugung, dass etwas fehlte. Ein Wirkstoff namens Incendium Dei  – das Feuer Gottes. Es war vielleicht so etwas wie griechisches Feuer – obwohl ich da nur raten kann. Es wird in den Entwürfen erwähnt, aber die Alchimisten konnten es nicht knacken.«
    »Und was dann? Sprich weiter, Mann!«
    »Und dann«, sagte Peter, »kam ein Mann namens Orm Egilsson nach Córdoba, ein Engländer oder vielleicht auch ein Däne, der Sihtric suchte. Er brachte seinen Sohn, Robert, mit. Orm hatte eine eigene Prophezeiung im Kopf, das ›Testament von Eadgyth‹, oder Edith; darin ging es um eine geheimnisvolle Figur, den ›Täuberich‹. Und er scheint entschlossen gewesen zu sein, Sihtrics Arbeit ein Ende zu setzen.«
    »Warum? Nein, gib mir keine Antwort darauf. Prophezeiungen und Visionen! Manchmal denke ich, die ganze Welt ist von frommem Wahnsinn befallen. Ist es ihm gelungen, Sihtric Einhalt zu gebieten?«
    »In gewisser Weise. Orms Ankunft hat alles durcheinandergebracht  – insbesondere die Beziehung zwischen Sihtric und Ibn Tufayl.«
    »Es ging also schief. Und was dann?«
    »Ibn Tufayl hat versucht, die von Sihtric gebauten
Maschinen zu zerstören und die Gelehrten zu beseitigen, die mit ihm zusammengearbeitet hatten. Er wollte alles für sich haben. Er träumte davon, mehr zu sein als ein Wesir.«
    Subh nickte ausdruckslos. »Da war er wohl nicht der Erste. Ich nehme an, er hat sein Ziel nicht erreicht?«
    »Nein. Sie haben miteinander gekämpft, und dabei ist er verbrannt, zusammen mit Sihtric und Orm und den Plänen für die Maschinen. All dies hat sich im Palast von Madinat az-Zahra ereignet.«
    Subh sah ihn wissend an. »Aber es sind nicht alle Pläne verloren gegangen. Sonst würdest du mir jetzt nicht davon erzählen.«
    »Sehr scharfsinnig«, sagte er. »Nein, nicht alle. Ibn Tufayl scheint nicht sehr kompetent gewesen zu sein. Es gibt Hinweise auf persönliche Schwächen in den Unterlagen – aber das spielt wohl keine Rolle. Bei seinem Versuch, Sihtrics Werk zu vernichten, war er jedenfalls nicht effizient. Es ist mir gelungen, in den Archiven Spuren zu finden. So hat zum Beispiel ein junger Gehilfe die Mordaktion des Wesirs überlebt und verbittert alles niedergeschrieben, woran er sich erinnert hat, um die Pläne Ibn Tufayls zu durchkreuzen. Und es gibt noch andere, ähnliche Überbleibsel. Alles ist sehr fragmentarisch – das meiste nur die Sicht eines untergeordneten Gehilfen –, aber …«
    »Du hast diese Fragmente?«
    »Einige. Und außerdem: Das Feuer hat nicht alles vernichtet. Moraima und Robert sind entkommen.
Sie haben den Kodex von Gottes Maschinen mitgenommen  – die originalen Entwürfe, die Sihtric nach Spanien mitgebracht hatte.«
    »Und was haben sie damit gemacht?«
    »Zwischen den beiden

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