Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman
kam es zum Bruch. Sie konnten sich nicht einigen. Die Pläne wurden vergraben, aber sie waren vom Feuer beschädigt und unvollständig. Robert hatte – vielleicht absichtlich, vielleicht auch nicht – eine Ecke abgerissen. Dieses Fragment enthielt das Geheimnis von Gottes Feuer. Möglicherweise – das sind Gerüchte. Und es kann sein, dass Robert einen weiteren Schatz mitgenommen hat, eine ganz andere Prophezeiung, das sogenannte ›Testament von al-Hafredi‹. Darüber weiß ich wenig. Aber was den Rest der Maschinenpläne betrifft, so hat ein Mann namens Ibn Hafsun sie für Moraima vergraben.« Peter überlegte. »Er könnte ein Vorfahr von deinem Alfonso dem Fettwanst gewesen sein.«
»Das würde wirklich nicht einer gewissen Ironie entbehren«, sagte Subh trocken. »Und wo hat er die Pläne vergraben?«
Peter zögerte. »Unter der großen Moschee in Sevilla. Ich habe sogar ein Fragment von Ibn Hafsuns Erinnerungen gesehen, in dem er genau angibt, wo der Kodex zu finden ist.«
Subh lachte. »Sei nicht albern, Peter aus Toledo. Du weißt doch sicher, dass es in einem Land, in dem der Krieg hin und her gewogt ist, seit Tariq die Meerenge überquert hat, Sagen von vergrabenen Schätzen wie Sand am Meer gibt.«
»Aber es könnte sich lohnen, einmal nachzusehen«, sagte Peter leise.
»Für einen Gelehrten bist du recht abenteuerlustig. Und diese Skizzen, die fragmentarischen Pläne, die du angeblich bereits besitzt …«
»Ich bin kein Ingenieur. Aber ich glaube, es ließen sich funktionsfähige Konstruktionen daraus entwickeln.« Er sagte das voller Stolz und mit einer gewissen Sehnsucht, denn es war ein Projekt, das ihn faszinierte und das er gern weiterverfolgen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme.
Sie klatschte beinahe mädchenhaft in die Hände. »Oh, wie schön. Aber du sagst, selbst wenn ich nach Sevilla käme, selbst wenn es uns gelänge, in der Moschee zu graben und diese Pläne zu finden – selbst wenn! –, blieben sie unvollständig.«
»Wegen dem Fetzen, den Robert mitgenommen hat, ja. Aber auch darüber habe ich Neuigkeiten. Es ist mir gelungen, diesen Robert, den Sohn von Orm, und seine Nachfahren aufzuspüren.«
Sie musterte ihn. »Du bist einfallsreich, nicht wahr? Wie?«
»Es war nicht schwer. Er wurde als Robert der Wolf bekannt.«
Sie lehnte sich zurück. »Ah. Einer der berüchtigtesten Kreuzritter.«
»Er hat sich im Königreich von Jerusalem niedergelassen, das von ihm mitbegründet wurde. Seine Nachfahren leben immer noch dort. Vielleicht wissen sie etwas über dieses Feuer Gottes.«
»Was schlägst du vor, Peter aus Toledo?«
Er zuckte die Achseln. »Schreib an das Familienoberhaupt in Outremer, eine Frau namens Joan. Mach einen Vorschlag, wie ihr euch gegenseitig helfen könntet. Ich habe einen Kontaktmann in einem Kloster in Colchester, der die Verbindung herstellen könnte.«
»Eine Mudéjar aus Córdoba, die einer christlichen Familie in Outremer schreibt?«, meinte sie spöttisch. »Du bist wirklich ein Träumer, was, Peter?«
»Warum nicht? Ihr habt zwei Elemente eines Bildes, wie mir scheint, du und diese Joan aus Outremer. Und wenn ihr sie zusammensetzt, könnte es euch beiden von Nutzen sein.«
»Und du, christlicher Peter, würdest diese fantastischen Waffen in die Hände einer Muslimin geben? Möchtest du, dass wir diese Waffen herstellen und uns gegenseitig abschlachten?«
»Es wäre doch möglich, dass es dank dieser Waffen zu gefährlich würde, einen Krieg zu führen. Oder man könnte die Maschinen gegen den gemeinsamen Feind richten.«
»Die Mongolen«, sagte Subh. »Ja, das ist eine Idee. Nun, keine Sorge, kleiner Archimedes. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass diese Maschinen eine Gelegenheit darstellen. Aber ich bin kein al-Mansur; mein Gebiet sind die Geschäfte. Ich möchte nur meine Familie und mich selbst schützen. Aber wenn ich mit dieser Sache ein bisschen Geld verdienen kann, dann tue ich es.« Sie lächelte ihn an. »Du hast weit mehr getan, als ich von dir verlangt habe, Peter aus Toledo.
Du hast dir dein Honorar verdient.« Dann sah sie, dass er ihr Lächeln nicht erwiderte, und wurde selbst ernst. »Ah. Aber du hast gesagt, es gäbe da noch etwas, was ich nicht so gern hören würde.«
»So ist es.« Und nachdem er an diesem Tag beinahe Zeuge einer Steinigung geworden wäre, wusste Peter, wie schmerzhaft es für sie war zu erfahren, dass ihre Ahnfrau Moraima nicht nur die Tochter eines Christen, Sihtric, sondern auch
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