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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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wieder dorthin zurückkehren würde. Ihre Mauern waren nach den langen Monaten der Belagerung ramponiert, und die Fahnen Jesu Christi flatterten über ihren Toren. Doch die Römerbrücke wölbte sich nach wie vor anmutig über den schimmernden Fluss, und als die Rufe der Muezzins ertönten, machte die ganze Gruppe Halt, um sich nach Osten zu wenden und zu beten – alle bis auf Peter, der sich mit den Andachtsübungen seiner Kindheit begnügte.

VIII
    Die Landkarten, die Thomas Busshe im Kloster studiert hatte, stellten das Heilige Land allesamt als Mittelpunkt der Welt dar. Aber er hatte das Gefühl, dass seine ungewöhnliche Reise ihn nicht ins Zentrum, sondern an den äußersten Rand der Wirklichkeit führte.
    Allein schon die Überfahrt nach Frankreich war ungeheuer strapaziös für einen Mann, der bisher höchstens einmal mit einem aus Lederhäuten zusammengenähten Ruderboot die Themse überquert hatte. Dann kamen der mühselige Fußmarsch durch die zersplitterten Königreiche Frankreichs, bis er sich in Marseille wieder einschiffte, und eine Seereise immer weiter ostwärts über ein warmes, spiegelglattes Mittelmeer, das seines Wissens weitgehend ein muslimischer Teich war. Seinen Karten folgend, fuhr er an der Küste entlang, die den Oströmern gehörte, Christen, die sich dem Papst nicht beugten und deren uralte Stadt Konstantinopel sich jetzt schändlicherweise in den Händen der Kreuzfahrer befand, welche sie gebrandschatzt hatten. Doch als er immer weiter nach Osten vordrang, gab es dort nur mehr die riesige Masse des Sultanats von Rum im Norden, beherrscht von
den Türken, die den Oströmern Kleinasien weggenommen hatten, und das Fatimiden-Kalifat im Süden, wo der mohammedanische Halbmond über den Städten des Nils flatterte. Riesige Flächen auf seiner Karte waren das, wie mächtige Muslim-Pranken, bereit, sein zerbrechliches Schiff wie eine Fliege zu zerquetschen.
    Sicher, in Palästina gab es Outremer, sein Ziel, ein Überbleibsel der von den Soldaten des Ersten Kreuzzugs dort tapfer errichteten christlichen Königreiche. Aber diese Reiche waren jetzt geschrumpft, gespalten und durch Saladins spektakuläre Eroberungen vor einem halben Jahrhundert auf Bruchstücke reduziert. Sogar Jerusalem selbst befand sich nur nominell in den Händen von Christen. Der Anblick dieser kleinen Inseln der Gläubigen auf seinen Karten überzeugte Thomas Busshe nur davon, dass trotz der leidenschaftlichen Predigten des Papstes, die auf jeder Kanzel der westlichen Christenheit ihren Widerhall fanden, zwei Jahrhunderte der Kreuzzüge eher wenige solide Errungenschaften hervorgebracht hatten; vielleicht sogar eher im Gegenteil.
    Doch das konnte sich alles ändern.
    Thomas, über fünfzig Jahre alt, war kein Krieger. Aber er hatte sich selbst mit einer Mission beauftragt, die, wie er glaubte, die Geschicke der Christenheit noch revidieren konnte, einer Mission, inspiriert von einem Relikt aus der Vergangenheit, das zufällig aus dem Dunkeln zu ihm getrieben war, wie das Fingerknöchelchen eines Heiligen, das im Schlamm eines ausgetrockneten Teiches zum Vorschein kam. Ein Geschenk,
das, wenn er klug vorging, den epochalen Krieg der Zivilisationen vielleicht doch noch zugunsten von Christus zu entscheiden vermochte.
    Und so fuhr er entschlossen weiter, klammerte sich an die Reling des Schiffes und bemühte sich, nicht zu kotzen.
    Der Höhepunkt seiner ungewöhnlichen Reise kam an ihrem Ende. Er landete bei Jaffa, das nun wieder eine muslimische Stadt war, und unterzog sich der Tortur eines Trecks durch das staubige Land nach Jerusalem. Und vor den Stadtmauern traf er Joan und Saladin, ihren Sohn.
    Das Licht war außergewöhnlich in diesem heiligen Land, irgendwie dickflüssig und erdrückend. Es schien auf der alten Stadt mit ihren zerbrochenen Mauern und glänzenden Kuppeln zu lasten, statt sie zu erleuchten. Der völlig erschöpfte Thomas fühlte sich einem Zusammenbruch nahe. Aber hier stand er nun, vor Jerusalem, in Christi Fußstapfen. Überwältigt klopfte er sich den Schmutz vom Gewand, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sank auf die Knie, um zu beten.
    Er war sich bewusst, dass Joan und Saladin, in ihre weißen, sarazenenartigen Gewänder gehüllt, ihn einigermaßen verdutzt beobachteten.
    Joan führte ihn ins Zentrum der Stadt. Ein junger Diener, der kein Wort Englisch oder Lateinisch sprach, folgte ihnen mit Thomas’ Gepäck. Thomas hatte sich bald im Labyrinth des Straßengewirrs verirrt. Hier herrschte

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