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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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war alles, was sie hervorbrachte.
    Der Mann lächelte, was jedoch kaum beruhigend wirkte. Pollys Hand glitt langsam zu ihrer Tasche und der tröstlichen Last der in einem Kondom steckenden Automatikpistole.
    »Ich heiße Thote – falls das von Belang ist. Ich bin hier, um dir zu helfen.«
    »Jetzt leg dich hin, das Gesicht nach unten, Arme und Beine ausgestreckt!«
    Tack dachte kurz daran, sie anzugreifen, aber in dieser Lage war seine neue Kraft nicht relevant, und seine Reaktionen konnten nicht schneller sein als der Finger, den sie am Abzug hatte. Also gehorchte er und streckte sich aus, drehte dabei den Kopf aber so, dass er Saphotheres Zelt sehen konnte. Während Meelan Tack weiter den Lauf der Waffe an den Hals drückte, warf sie eine kleine Silberkugel nach dem Zelt, und sie brannte sich durch den Stoff wie heißes Eisen durch Seidenpapier. Ein phosphoreszierendes Feuer füllte das Zelt mit einem Schlag aus und wurde ein paar Sekunden lang zu einer hellen Lampe, ehe es durch den Zeltstoff drang und ihn verzehrte. Eine enorme Hitze breitete sich davon aus, und Tack wurde klar, dass Meelan einen Molekularkatalysator geworfen hatte, wie ihn Saphothere gegen die Palisade von Pig City eingesetzt hatte; weitere davon steckten in Tacks Rucksack. Saphothere erhielt nicht mal die Gelegenheit zu einem Schrei.
    Als das Feuer erstarb, senkte sich eine Filigranarbeit aus dichter werdendem schwarzen Rauch aus der Luft, wie von einer Acetylenflamme. Tack spürte, wie der Druck des Pistolenlaufs von seinem Hals schwand.
    »Ich habe eine kleine Mine an deinen Rücken geheftet, die explodiert, falls du dich abrupt bewegst, und dann mit Lähmgift überzogene Glassplitter in dein Rückgrat treibt. Rühr dich nicht!«
    Tack wusste, dass sowohl die Heliothan als auch die Umbrathan über zahlreiche Sprengstoffvarianten verfügten, die man programmieren konnte, unter diversen Bedingungen hochzugehen: Veränderungen der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Lage, was immer. Daher schenkte er Meelans Worten Glauben. Die kürzlich erfolgte Schulung hatte ihm die Augen dafür geöffnet, wie gefährlich sie und ihre Leute waren.
    Wenig später trat sie in sein Blickfeld, als sie sich aufmachte, die Reste des Zelts zu inspizieren. Er sah, wie sie mit der Schuhspitze durch die dünne Schicht aus Asche fuhr. Er stellte fest, dass ihr neuer Arm inzwischen fast so groß war wie der andere, aber dass eine Art Stützapparat am Unterarm entlanglief und sich entlang der Finger verzweigte. Er sollte eindeutig verhindern, dass es beim raschen Wachstum des Arms zu Verformungen kam. Leider gehörte diese Regenerationsfähigkeit nicht zu den Aufbesserungen, mit denen die Heliothan Tack ausgestattet hatten. In diesem Augenblick kam Tack auf die Idee, dass Meelan davon womöglich gar nichts ahnte. Vielleicht war die Zündung der Mine auf die langsameren Bewegungsabläufe eines Menschen aus dem 22. Jahrhundert programmiert, nicht auf das, was inzwischen aus Tack geworden war. Er kalkulierte, dass ihm mindestens anderthalb Sekunden blieben.
    Solange Meelan ihm noch den Rücken zuwandte, langte er hinter sich, schloss die Finger um kaltes Metall und schleuderte den Gegenstand blitzschnell nach der Umbrathan. Die Mine detonierte nur Zentimeter von der Stelle entfernt, wo er gerade noch gelegen hatte, aber da rollte er schon den Hang hinab zum Wald, während paralytische Glassplitter auf das Rückenteil seines Anzugs prasselten. In den Nachbildern des Blitzes sah er, wie Meelan herumwirbelte und die Waffe hob. Er stieß sich mit der flachen Hand ab und veränderte den Kurs seines Kullerns, als eine Reihe von Explosionen sich schnurgerade den Hang hinab in seine Richtung zog. Endlich bekam Tack die Füße unter sich, sprang auf und schlug auf einer Hand ein Rad, während er mit der anderen die Waffe zog und einen Sprühregen von Schüssen hangaufwärts jagte. Ein Schachtelhalm explodierte direkt neben ihm zu faserigem Brei, und er sprang mit dem Kopf voran in die Deckung des Grüns. Als weiterhin Pflanzen rings um ihn explodierten, war er dankbar dafür, dass sowohl Umbrathan als auch Heliothan so arrogant waren und sich so viel auf ihre Kampffertigkeiten einbildeten, dass sie nur selten Waffen von der Art seiner eigenen Zielsucherpistole verwendeten.
    Tief im Dschungel und inzwischen außerhalb des Einzugsbereichs der anhaltenden Explosionen, erwischte es ihn völlig auf dem falschen Fuß, als eine weiße Hand hinter einem Riesenbärlapp hervorzuckte und

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